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Türkei

Einreise, Aufenthalt, Arbeitsaufnahme

Aufenthalt im Land bis zu drei Monaten ohne Visum. Für die Arbeitsgenehmigung muß ein Arbeitsvertrag mit einem türkischen Arbeitgeber dem Konsulat vorgelegt werden (man kann den Antrag jedoch auch in der Türkei beim zuständigen Ministerium stellen - dauert allerdings eine Weile).

Botschaft

Botschaft der Republik Türkei
Utestr. 47
53179 Bonn 2
Tel. 0228/346052

Literatur

Museen

Berichte

Es gab Zeiten, in denen die Hälfte der Alten Welt voll der wundervollen Keramik des Persischen Reichs war. Gibt es irgendwelche Spuren davon, z.B. in der Türkei? Kann man diesen Einfluß in der zeitgenössischen türkischen Keramik wiederfinden? Da ich im nahen Kreta wohnte und mich diese Fragen interessierten, beschloß ich eine Antwort auf einen Teil davon zu suchen.
Nach etwas Grundlagenforschung in einer Reihe von Museen wurde klar, daß es heutzutage drei Töpferzentren in der Türkei gibt: Avanos, Kutahya und Menemen. Man konnte Töpfereien jedoch überall im Lande, und manchmal an wirklich überraschenden Plätzen finden.
Avanos liegt etwa 900 km östlich von Istanbul. Neben einigen großen Keramikfabriken gibt es dort etwa 100 Töpfereien, die durchschnittlich 3 bis 5 Leute beschäftigen. Sie stellen traditionelle Keramik her, deren Formen bis zur persischen Invasion 900 n.C. zurückverfolgt werden können. Mit der Ausnahme einiger dekorativer Gartenkeramik ist es Gebrauchsgeschirr, hergestellt aus einem groben, plastischen Irdenwareton, der im Brand ziegelrot wird.
Gedreht wird auf einer elektrisch angetriebenen Fußdrehscheibe; auffallend ist die Anordnung des Scheibenkopfes, der unter Kniehöhe liegt. Jeder Töpfer stellt seine individuelle Arbeitshöhe für jeden Typ der Ware mit Hilfe von gebrannten Zylindern ein, die mit Ton auf dem niedrigen Scheibenkopf montiert werden und so den schnellen Wechsel zwischen den verschiedenen Drehern erleichtern.
Ein Rundofen mit aufsteigender Flamme und 2 bis 5 m3 Nutzraum gehört zu jeder Werkstatt. Der Brennstoff besteht aus Buschwerk und kleinen Mengen Kiefernholz. Die meisten Brennöfen liegen unter der Oberfläche, damit das Erdreich die Konstruktion gleichzeitig stabilisiert und isoliert.
Kutahya liegt etwa 600 km südöstlich von Istanbul. Hier hat in den letzten Jahren Sitki Olcar internationales Aufsehen mit seiner Wiederbelebung der Produktion von Fließen und Platten im traditionellen Stil von Kutahya und Isnik erregt. Sitki's Werkstatt liegt mitten im Zentrum in einem alten Haus. Er hat einen Raum zum Drehen dort und einen kleinen Brennofen, dessen Feuerung im Boden liegt. Eingebaut wird im Erdgeschoß, der Kamin beginnt im ersten Stock. Er beschäftigt etwa sechs Frauen, die die Fliesen nach seinen Vorgaben bemalen.
In der Nähe der Stadt Menemen, 1000 km südlich von Istanbul an der Ägäischen Küste, produzieren in der kleinen Gemeinde Manisa eine Gruppe von Frauen Kasserollen mit Deckeln, die in einer gemischten Wulst- und Treibtechnik hergestellt werden. Nach dem Holzbrand erinnert ihre Keramik an japanische aschenglasierte Iga-Ware.
Conway Pierson

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