Tonschneider im Selbstbau

Maschinen, Werkzeuge, Tone etc.
fritz-rs

Tonschneider im Selbstbau

Beitrag von fritz-rs »

Hobbykolleginnen, Kollegen,

ich brauche mal Eure Hilfe.
Ich bin gerade dabei, zum Aufarbeiten meiner uralten Tonvorräte einen Tonschneider im System ähnlich dem von Rohde, zu bauen.
Gesehen habe ich ihn bisher nur auf Abbildungen, weiß aber, daß er unterschiedliche Flügelneigungen hat.
Vorstellen könnte ich mir steile Flügel oben und flachere Flügelneigungen unten.
Wer kann mir helfen, den nicht unerheblichen Arbeitsaufwand nicht ins Nichts laufen zu lassen? Liege ich mit meiner Annahme richtig, oder?
Angelegt habe ich Neigungen von 30°oben und 15°unten , dazwischen 2x 20°.
Bis auf diese Arbeit bin ich mit dem Gerät fertig.
Ich hoffe auf Hilfe

Gruß Fritz
20150616_090328bb.jpg
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nicht mehr angemeldet

Re: Tonschneider im Selbstbau

Beitrag von nicht mehr angemeldet »

Vielleicht hilft dir das etwas weiter:
https://www.youtube.com/watch?v=k3-WAIuv0WU
und hier, erst ab Mitte
https://www.youtube.com/watch?v=qWJQl8WteBs
fritz-rs

Re: Tonschneider im Selbstbau

Beitrag von fritz-rs »

Danke, Ulrike, für Deine Mühe, passendes zu suchen.
Migla hatte mir auch schon über PN einen Hinweis auf Abis gegeben.

Ich habe heute morgen meine Flügel angeschweisst und mich an den Wellenneigungen eines normalen Haushaltsfleischwolfes orientiert.
Mein Gerät ist mit Ø 200 rel. klein, weil ich keine Tonnen aufbereiten will.
Wenns klappt, werde ich berichten und Fotos einstellen. Wenn nicht, auch.
Die total unterschiedlichen Lösungen machen mir Hoffnung, daß meine Lösung auch brauchbar ist.
Interessant sind die gezeigten Bremseinrichtungen an der Außenwand. Mir macht immer noch Sorge, daß sich das gesamte Tonpaket in der Tonne dreht und überlege noch, wie ich dem begegnen kann.
Ihr werdet von mir hören.
Nochmal DANKE an Ulrike und Migla.

Gruß Fritz
Migla
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Re: Tonschneider im Selbstbau

Beitrag von Migla »

Nicht zu nass /schmierig und immer etwas trockene Masse in Reserve,um wieder Gripp aufzubauen falls es doch mal durchdreht. Viel Erfolg ! VG migla
nicht mehr angemeldet

Re: Tonschneider im Selbstbau

Beitrag von nicht mehr angemeldet »

fritz-rs hat geschrieben:Mir macht immer noch Sorge, daß sich das gesamte Tonpaket in der Tonne dreht und überlege noch, wie ich dem begegnen kann.
Vielleicht wirklich durch innen fest an die Wand geschweisste Flügel.
In den Videos sieht es so aus, als ob dadurch der Ton bei laufender Maschine ständig abgestreift würde, und ich stelle mir vor, dass das ein Durchdrehen des gesamten Pakets verhindert.
Bin aber weiß Gott kein technisches Genie :green:
Viel Glück!
Gasbrenner
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Re: Tonschneider im Selbstbau

Beitrag von Gasbrenner »

Das mit den fest geschweißten Flügeln kann man machen. Dadurch kommt der Vorteil der Flügelwelle gegenüber der Schnecke, nämlich die bessere Mischwirkung, noch besser zum Tragen. Allerdings ist das nur bei sehr stabilen Messern zu empfehlen. Dünne Messer verbiegen sich gerne und wenn die dann an den festen Gegenmessern anschlagen hat man ggfs. einen Totalschaden.

Alternativ kann man auch einen Innenmantel aus Lochblech oder mit flachen senkrechten Metallleisten in den Zylinder stellen. Das wirkt dann auf den Tonklotz wie eine Bremse. Industriestrangpressen haben das sehr häufig. Eventuell reichen auch einzelne eingeschweißte Metallleisten.

Sollte der Tonschneider keinen durchgängigen Strang produzieren, müsstest Du die untersten Messer dichter und/oder steiler setzen.
fritz-rs

Re: Tonschneider im Selbstbau

Beitrag von fritz-rs »

Meine Befürchtung hat sich bestätigt:
Der gesamte Ton rotiert an der rel. glatten VA-Außenhaut.
Letztlich bildet sich dann unten über dem mit 25mm schräggestellten Boden ein Klotz Ton, der den Getriebemotor zum Stehen bringt. Er war nach mehreren Versuchen sehr heiß geworden.
Flügel kann ich an die Außenhaut nicht mehr anschweißen. Dafür ist kein Platz mehr. Mir stehen nur 3mm Flügelabstand von der Wandung zur Verfügung.
Morgen werde ich aus 2mm ALU 10 mm breite Leisten schneiden und an die Außenhaut anschrauben. Lieber würde ich VA-Leisten nehmen, weiß aber nicht, wo ich so etwas bekommen kann. Die ALU-Leisten werden wahrscheinlich abreissen, aber für einen Versuch reichts.
So etwa 1,5 m Strang hat das Gerät immerhin produziert, bevor es zu sehr schwitzte, aber der Ton war noch viel zu steif.
Jetzt habe ich an den untersten Flügel noch einen Querstahl als Räumer angeschweißt, der Druck auf die Austrittsöffnung bringen soll.
Der nicht eigenbelüftete Motor bekommt noch eine Fremdlüftung.
Bis morgen
Gruß Fritz- - - - - und noch Fotos vom Zustand vor dem Test
20150618_134849b.jpg
die beiden weiteren Fotos werden nicht angenommen
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nicht mehr angemeldet

Re: Tonschneider im Selbstbau

Beitrag von nicht mehr angemeldet »

Ja ...
es müsste was geben bei deiner Konstruktion, was das das Ganze außen hält und im besten Fall auch aufschneidet und somit mischt.
Was den zu geringen Abstand angeht, so sind doch beim 2. Video die an der Außenhaut angeschweißten Flügel so platziert, dass sie zwischen die an der Welle angeschweißten passen, sinnvollerweise?
Ich hab mal ein paar Screenshots für dich gemacht zum direkten Vergleich.


Aus dem 2. Video, hier sieht man, wie die Flügel versetzt ineinander greifen:

Bild

Deine eigene Konstruktion:

Bild

Das Modell von Abis:

Bild

Hier sieht man noch mal das Video - was ist mit der hier zu sehenden Schnecke als Abluss, die bei dir fehlt?

Bild

Bild
Migla
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Re: Tonschneider im Selbstbau

Beitrag von Migla »

Hallo,mit dem bei Abis abgebildeten Gerät habe ich in 18Jahren -zig Tonnen Masse gemischt und homogenisiert,ca.300-400kg pro Stunde,von extrem weicher Eindrehmasse bis hin zu sehr fester Stanzmasse,bei der schon mal der Motorschutz ausgelöst hat. Durchgerutscht ist die Masse nur dann,wenn durch zu viel Wasser-oder Schlickerzugabe an der Zylinderwand geschmiert wurde,also die bremsende Reibung aufgehoben war. Wichtig ist die Anordnung der Messer,die alle deutlich versetzt angebracht sind. Die dadurch vorhandenen Lücken helfen gegen Ende eines Durchlaufes auch,die restliche Masse mit einem Stampfer nach unten zu drücken ( bei stehender Maschine!). Den größten Durchsatz bringt die Maschine ,wenn der Zylinder ständig ganz gefüllt ist,dann packen die Messer richtig zu und sie ist so schnell,dass 2 Leute gut zu tun haben,einer nur mit abnehmen. Die Nachfolgemaschine ist identisch gebaut,aber in Edelstahl ,auch ohne Bremsrillen im Zylinder . Die kenne ich nur von der liegenden Vakuumpresse mit durchgehenden Transportschnecken ohne Messer. VG migla
fritz-rs

Re: Tonschneider im Selbstbau

Beitrag von fritz-rs »

Allen vorerst großen Dank für Ihre Hilfe.

Migla - Ulrike,- Gasbrenner,
Ich hatte vor dem Bau nur ein Foto auf den ROHDE-Tonschneider gesehen und mich daran orientiert.
Jetzt würde eine neue Konstruktion sicher anders aussehen.

Der Abis-Schneider ist sehr viel rauher in allen Teilen, als meine Spindel und das VA-Rohr.
Wenn das mit dieser nicht hinkommt werde ich mich mit einer zweiten an der jetzt größeren Übersicht orientieren.
Ich brauche einen kleinen Schneider, keinen für große Tonmengen.

Mein Ton war nicht zu naß, eher zu trocken, recht unplastisch (Witgert 11), aber eben auch über 16 Jahre in der Originalverpackung, einige Beutel nicht mehr schneidbar.
Die Reste waren aus der Maschine sehr mühsam herauszulösen. Das sieht bei Abis sehr viel einfacher aus. Die A.-Spindel ist schnell zusammenschweißbar.
Mal sehen, wie es heute abend aussieht. Ich werde berichten. Jetzt kommen neben der unteren Räumschaufel zuerst mal Bremsleisten in die Tonne.

Meine Probleme mit einzustellenden Fotos.: 1 Foto geht, mehrere werden nicht angenommen. (Ich habe unter FAQ keine Hinweise auf zulässige Bildgrößen gesehen, und mal, wie in Foren häufig üblich, auf unter 120 KB verkleinert)

Gruß Fritz
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KerstinZ
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Re: Tonschneider im Selbstbau

Beitrag von KerstinZ »

fritz-rs hat geschrieben: Meine Probleme mit einzustellenden Fotos.: 1 Foto geht, mehrere werden nicht angenommen. (Ich habe unter FAQ keine Hinweise auf zulässige Bildgrößen gesehen, und mal, wie in Foren häufig üblich, auf unter 120 KB verkleinert)
Wegen der Bildfrage geht es hier weiter:
Nur ein Foto pro Beitrag möglich?

Das ist sicherlich auch für andere interessant und so findet man die Antworten dazu leichter wieder!
landleben
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Re: Tonschneider im Selbstbau

Beitrag von landleben »

Hallo Fritz,
.......bei der Anordnung der Messer,sind Deine genau anders herum in der Schrägstellung ,als bei der vermutlich Knöllinger(ABIS).War das Absicht weil der Motor anders gepolt ist?Ich meine Rechts/Linkslauf.
Mit Grüssen
Landleben
Gasbrenner
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Re: Tonschneider im Selbstbau

Beitrag von Gasbrenner »

Hallo Fritz,

Edelstahlleisten kannst Du dir in größeren Schlossereien aus Blechtafeln über den Scherentisch schneiden lassen.

Wenn Du noch restfeuchten Ton hast, womöglich ohne Schamotte, ist es fast aussichtslos, den über einen Tonschneider aufzubereiten. Damit tun sich schon Z- oder Eirichmischer schwer.
Ich fürchte, du musst den erst trocken und dann zerkleinern, bevor du ihn sumpfen und aufbereiten kannst.
fritz-rs

Re: Tonschneider im Selbstbau

Beitrag von fritz-rs »

Ich hatte versprochen, heute wieder zu berichten:
Der Umbau war erfolgreich: siehe Foto: 2 Hubel Ton Wittgert11 haben 1,5 liter Wasser gebraucht, bis sie richtig in der Drehkonsistenz waren.
20150619_181840bb.jpg
Landleben,
im Moment fahre ich den Motor noch mit Frequenzumrichter, also geschwindigkeitsgesteuert und durch den FU einfach auf R/L umschaltbar.
Da der FU aber zeitweise überlastet ist, werde ich den Getriebemotor direkt schalten. Es ist angenehm, ihn zeitweise die Richtung wechseln zu lassen.
Zur Flügelrichtung: Ich hatte mir vorgestellt, wie ich das Gerät am besten bedienen könnte und habe mich für Linkslauf entschieden.
Gruß Fritz
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Gasbrenner
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Re: Tonschneider im Selbstbau

Beitrag von Gasbrenner »

Donnerwetter!, Entweder war der Ton doch nicht so fest, oder Du hast einen prima Mischtonschneider gebaut.
Da Du offenbar auch wirklich schweißen kannst: Wenn Du keine VA Leisten bekommen kannst, könntest Du auch Schweißraupen aufsetzen. Günstig sind Drähte/Elektroden, mit denen Baubetriebe Baggerschaufeln etc. aufpanzern.
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