Kurzschluss beim Brennen

Hier sollen Fragen und Probleme mit Brennöfen, egal ob Gas, Strom oder Holz, etc., gestellt und beantwortet werden.
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keramikhk
Beiträge: 1
Registriert: Mittwoch 23. Januar 2013, 10:59

Kurzschluss beim Brennen

Beitrag von keramikhk »

Hi,
Ich habe einen Nabertherm Mod,12 [/b]von 1978.Bisher lief der Ofen ohne jegliche Probleme. Aber seit 4 Wochen kämpfe ich mit ihm.
Die Brände sind durch Kurschlüsse unterbrochen. Immer wieder haut es die Sicherung raus. Ich drücke sie dann immer wieder rein und so komme ich dann doch auf meine 1100" . Das verrückte ist dann auch noch, dass die Sicherung im hohen Temperaturbereich nicht mehr oder nur ganz selten heraus fliegt.
Der Ofenbauer meint, da ich die Temperatur erreiche sollte es nicht an den Heizwendeln liegen.
Also haben wir auf der Stromseite nach dem Kurzen gesucht.
Die 32 A Steckdose wurde gewechselt, da bereits ein Kontakt geschmolzen war. Und da wir nun schon im "StromOP" waren, habe ich dann auch gleich den Sicherungsautomaten mit einem Bekannten (Elektriker) getauscht. Dann haben wir noch die Widerstände der Heizwendeln gemessen (4-5 Ohm bei allen ziemlich das gleiche). Ich habe aber keine Ahnung was normal ist.
Auch die Isolatoren an den Heizwendeln zum Ofen habe ich geprüft - kein Kontakt zum Ofenmantel. Nun bin ich mit meine Weisheit am Ende :( :( :? :cry: :cry: :?:

Wer hat eine IDEE???
Danke für konstruktive Antworten, es vergeht so viel Zeit und ich weiß nicht weiter und die Fachmänner schieben das Problem immer nur auf den anderen.
Merci hanneKeller
Migla
Beiträge: 434
Registriert: Montag 26. Dezember 2011, 21:27
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Re: Kurzschluss beim Brennen

Beitrag von Migla »

Hallo,tritt das Problem in der Brennphase mit reduzierter Leistung auf -der Schütz arbeitet/ an-aus,in der Haltezeit bei Höchsttemperatur -Schütz an -aus,oder bei Volllast/Schütz dauernd geschlossen?Beim Einschalten durch den Schütz könnten Spitzen entstehen,die die Sicherung ansprechen lassen.Schütz prüfen lassen.Gruß migla
Espacio
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Registriert: Montag 14. Februar 2005, 11:33
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Re: Kurzschluss beim Brennen

Beitrag von Espacio »

Hallo! Ich habe jetzt genau dasselbe Problem. Wie hattet ihr es gelöst?
LG
Espacio
Maria Ortiz Gil
Beiträge: 1012
Registriert: Dienstag 1. März 2016, 13:14

Re: Kurzschluss beim Brennen

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Hallo Kollegen,
Ich hatte das gleiche Problem und dann war es der Schütz, der ausgewechselt werden musste.
Schönen Gruß,
Maria
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Orion
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Registriert: Montag 29. September 2014, 14:39

Re: Kurzschluss beim Brennen

Beitrag von Orion »

Hallo, ich hatte das auch bei einem brandneuen Rohde, und nach Beratung mit der Firma Rohde kam heraus, dass mein FI Schalter Personenabgesichert war und ich ihn Maschinenabsichern konnte, da ist die Spanne der Empfindlichkeit nicht so groß. Schlussendlich lag es an der im Ofen enstandenen Feuchtigkeit, die leichte Kriechsströme verursacht, was als normal anzusehen ist. Ich habe den Elektriker beauftrag in diesem Sinne die Anlage zu ändern und Schluss war mit dem Spuk. Ob es sich bei Dir um dies Phänomen handelt vermag ich nicht zu sagen, aber es wäre eine Möglichkeit.
Gruß Marion
Gruß Orion




Ja, man soll Birnen von der Ulme verlangen. Octavio Paz
Gasbrenner
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Re: Kurzschluss beim Brennen

Beitrag von Gasbrenner »

Wenn bei einer 32 A Steckdose ein Kontakt verschmort ist dies sehr ungewöhnlich, könnte aber auch eine Erklärung für den Schaden sein. Wenn die Messungen am Ofen korrekt durchgeführt wurden (wovon ich ausgehe) und die Sicherungen funktioniert haben, kann das Schmoren nicht auf einen Überstrom, sondern nur auf ein Kontaktproblem zurückzuführen sein. Das heißt, die eine Phase hatte keinen vernünftigen Kontakt, es bildete sich ein kleiner Lichtbogen und der Kontakt verschmurgelte. Den Wendeln macht das nicht viel aus. Sie heizen eben etwas weniger, weil sie nicht kontinuierlich Strom bekommen. Aber die Schütze und ggfs auch der FI mögen so ein Stromgeflimmer gar nicht und nehmen nach einer Weile Schaden.
Ich würde in jedem Fall noch mal beide Komponenten der Steckverbindung öffnen und kontrollieren. Wenn der Stecker regelmäßig gezogen werden muss, kann eventuell Kupferpaste den Kontakt verbessern. Frag aber bitte vor Verwendung deinen Elektriker wegen der Zulässigkeit bei deiner Installation (Ich bin keine Elektrofachkraft. Ich weiß, dass es funktioniert, aber es gibt da bestimmt Bestimmungen, wo man das Zeug einsetzen darf und wo nicht. Und nimm auf jeden Fall nur wenig. Wenn Du den Stecker damit flutest, hast Du den Megakurzschluss.
Espacio
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Re: Kurzschluss beim Brennen

Beitrag von Espacio »

Problem gelöst:

Hallo, ich bin ein kleines bisschen mit Strom versiert und so habe ich alles aufgemacht und getan und probiert bis ich endlich die Lösung gefunden habe... Der Übeltäter war ein zwischengeschalteter Drehstromzähler vom Annodazumal (aus einem Haushaltsauflösung gebraucht bei ebay gekauft, der Fa. Siemens, wahrscheinlich aus den 60ern 70ern und die Eichung schon lange abgelaufen, für den Zweck war er ein paar Jahre lang gut genug). Er hat einer der Phasen nicht mehr durchgelassen. Was genau in seinem innern abgelaufen ist, kann ich nicht sagen.

Fazit, wenn eine Phase nicht angeschlossen ist, gibt es eine "Schieflast" und die einzelnen Phasen nehmen mehr Strom auf, als sie es eigentlich können. Wenn das System stimmt, geht die Sicherung nach einer Weile auf. Lösung: Alle drei Phasen müssen angeschlossen sein.
fegora
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Re: Kurzschluss beim Brennen

Beitrag von fegora »

Hallo,
die Idee, dass an einem Elektrobrennofen bei Ausfall einer Phase die beiden anderen Phasen die "Arbeit" übernehmen ist eine emotionale Deutung entbehrt aber jeder technischen Grundlage.
Die 3 Stromkreise sind mechanisch getrennt.
Fällt ein Stromkreis ganz oder teilweise aus, läuft der Ofen mit entsprechend reduzierter Leistung und er braucht länger zum Erreichen der Endtemperatur oder er erreicht sie gar nicht.
VG
fegora
Fotomanni
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Re: Kurzschluss beim Brennen

Beitrag von Fotomanni »

fegora hat geschrieben: Freitag 14. April 2017, 08:39 Die 3 Stromkreise sind mechanisch getrennt.
Elektrisch auch :lol: :lol: :lol:

Ich stelle mir gerade vor welche "Schieflast" jede Verwendung meiner normalen Steckdosen im Haushalt verursacht. Dann da ist ja letztendlich auch nur eine Phase drin. :lol:
Viele Grüße vom Rand der Welt
Manfred
Gasbrenner
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Re: Kurzschluss beim Brennen

Beitrag von Gasbrenner »

Die Fehlerdiagnose hört sich sehr ungewöhnlich an. Im klassischen Stromzähler sitzen keinerlei Schaltelemente, die versagen könnten. Der Strom fließt durch und die Messung erfolgt rein induktiv nach dem Ferrais Prinzip. Fehler können eigentlich nur an den Anschlussklemmen oder an den Vorsicherungen auftreten.

Noch kurz zur "Arbeitsaufteilung" zwischen den Stromkreisen eines Ofens. Wenn ein Stromkreis ausfällt, können die verbliebenen Stromkreise nicht mehr Energie/Zeiteinheit aufnehmen. Sie sind für eine bestimmte Leistung ausgelegt. Die Heizleistung wird bei den üblichen Ofentypen nur über An/Aus reguliert.
Wenn nun ein Stromkreis ausfällt, können die verbliebenen Stromkreise nur insoweit dessen Arbeit mit übernehmen, dass sie in der Anfangsphase weniger oder kürzere "Heizpausen" machen und entsprechend früher in Dauerlast gehen.
Ob und wann man damit seine Endtemperatur erreicht, hängt von der Leistungsreserve des jeweiligen Ofens ab.
Espacio
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Re: Kurzschluss beim Brennen

Beitrag von Espacio »

Na gut. Ich bin kein Elektriker aber wer von euch dann schon? Zu Hause, eine Phase gegen den Nullleiter. 230V. Der Backofen, und in unserem Fall der Brennofen ist in der Regel so ausgelegt dass jeweils zwei Phasen gegeneinander spielen und es entstehen 400V zwischen den Phasen. Bei entsprechender widerstand der Spulen fließen jeweils die 10A. Wenn eine Phase fehlt gibt es Probleme. Schieflast ist ein Fachbegriff für diesen Fehler. Lustig, nicht wahr? :-)

Hauptsache niemand hat das Problem und falls mal die Sicherung nach ein zwei Stunden betrieb ausgeht und ihr wisst nicht weiter vielleicht ist dies ein hilfreicher Hinweis.
fegora
Beiträge: 645
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Re: Kurzschluss beim Brennen

Beitrag von fegora »

Hallo Hanne,
da hast Du wirklich ein Problem und das ist auch nicht lustig.

Ist es eigentlich immer die gleiche Sicherung welche auslöst? Handelt es sich vielleicht um einen FI Schutzschalter?

Dein Elektriker hat die Widerstände der Spiralen - natürlich im kalten Zustand - gemessen und festgestellt, dass diese einen nahezu gleichen Widerstand haben.
Das heißt, die Spiralen sind in Ordnung und dürften theoretisch im Betrieb auch eine gleiche Stromaufnahme haben.

Dann soll er doch bitte einmal mit einer Amperemeßzange die Stromaufnahme der einzelnen Phasen im laufenden Betrieb messen.
Diese Messung dann im Verlauf des Brandes zu verschiedenen Zeiten wiederholen.
Das ergibt dann ein Bild welche Phase zu welchem Zeitpunkt wieviel Ampere und damit welche Leistung aufnimmt.

Dann müßte eine Veränderung sichtbar werden welche vielleicht ein Aussage über die Fehlerquelle macht und eine Behebung des Problems ermöglicht.

VG und viel Erfolg
fegora
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