Temperaturdifferenzen im Gasofen

Hier sollen Fragen und Probleme mit Brennöfen, egal ob Gas, Strom oder Holz, etc., gestellt und beantwortet werden.
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fritz-rs

Temperaturdifferenzen im Gasofen

Beitrag von fritz-rs »

Eine Frage an die Gasbrenner:
Meinen Eigenbau-Gasofen hatte ich vorgestellt.viewtopic.php?f=11&t=5203

Ich messe mit 2 Thermolementen in unterschiedlichen Höhen und nahe an den zu brennenden Objekten.
Beim ersten Brand waren Temperaturdifferenzen von nur 10°C feststellbar, was mich recht glücklich machte.
In Folgebränden klappte das nicht mehr. Letztens waren es über 60° an Unterschied: unten Mitte, 2. Lage heiß ,dann höher oben Mitte, 4. Lage, kühler. Ich hatte 5 Platten gestapelt mit teilweise geringem Abstand für Teller und höherem für Schüsseln. Steinzeug bei 1290°C, Haltezeit 20 Min.
Die Glasuren waren ausgeschmolzen, aber langweilig, weil nur geringer Reduktionseinfluß. Reduziert von 900 - 1150°C

Könnt Ihr mir raten, wie ich die Temperatudifferenzen , wahrsch. durch die Besatzanordnung?? egalisieren kann?

Gruß Fritz
Gasbrenner
Beiträge: 334
Registriert: Donnerstag 19. Februar 2015, 09:07

Re: Temperaturdifferenzen im Gasofen

Beitrag von Gasbrenner »

Ganz allgemein:
Ein gleichmäßiger Besatz, langsameres Heizen im Hochtemperaturbereich und ggfs. eine längere Haltezeit hilft i.d.R.
Eine breitere Flammgasse um den Besatz kann auch weiter helfen.
Lochplatten sind prima, wenn man sich dadurch nicht zu viel Befall auf die Glasuren verursacht.

Je nach Lage von Brennern und Abzug kann es bei bestimmten Besätzen zu "toten Ecken" kommen. Das heißt, die Flammgase suchen sich einen günstigen (meist kurzen) Weg durch den Besatz, bestimmte Ecken werden kaum durchspült und bekommen nur Strahlungswärme ab. Da hilft nur Probieren. Wenn man es im Brand merkt, kann man, wenn man die Brenner einzeln ansteuert, etwas korrigieren. Manchmal hilft auch etwas Probieren mit dem Ofeninnendruck.

Welches Ziel hast Du bei deiner Reduktion? Scherbenfarbe? Reduktionsglasur?
fritz-rs

Re: Temperaturdifferenzen im Gasofen

Beitrag von fritz-rs »

Gasbrenner

Danke für die Ratschläge. Ich habe die Abgasführung noch einmal verändert und jetzt ist mir noch eine differenziertere eingefallen, die ich mit einem Brand testen werde.
Ich hatte den Kamin zuerst sehr weit gebaut und dann in Folgebränden immer weiter unter Beachtung der Temperaturentwicklung eingeengt.
Nach ersten, gerissenen Teilen habe ich die Anfeuerung auf 6 Std. bis 620°C gedehnt, dann mit Volllast, in knapp 90 Min auf 1290°C gefeuert und 20 Min. gehalten. Reduziert wurde von 900-1150°. Reduktionseinfluß nur aussen.(keine Risse mehr). Langsameres Aufheizen wird getestet.
Mein Besatz ist nicht dicht, da ich wenig kleine Teile habe. Vllt. muß ich die Platten auf mehr Abstand setzen, damit sie innen besser durchspült werden.
Meine lebendige Türkis-Glasur nähert sich meiner Wunschvorstellung. Jetzt fehlt mir noch Reduktionsanflug.
Die Scherbenfarbe wird so, wie sie ist, hingenommen..
Bringt eine verlängerte Haltezeit noch Vorteile bei gedrehten Teilen mit im Ø 5-6mm Scherben Witgert 11? Ist Reduzieren in der Abkühlphase noch sinnvoll?

Gruß Fritz
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