Glasur auf Braunstein bzw. Oxide?

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Werklerei
Beiträge: 2
Registriert: Freitag 20. Januar 2017, 18:23

Glasur auf Braunstein bzw. Oxide?

Beitrag von Werklerei »

Hallo ihr Lieben,

ich stelle mir eine Frage und habe im Forum dazu auch nichts gefunden...

Ich habe Vasen und Schalen hergestellt, in die ich Muster eingedrückt habe... nun möchte ich diese Muster farblich hervorheben, z.B. mit Braunstein oder einem anderen Oxid. Die Farbe der Muster soll jedenfalls dunkelbraun/schwarz werden...

Nun zu meiner Frage: kann ich Braunstein nach dem Aufbringen überglasieren, z.B. Transparent oder auch in einer Farbe? Oder gibt es dann Glasurfehler wie Blasen, etc? Bzw. würde man den Braunstein unter einer Farbe noch sehen?

Oder eignet sich dann eher ein anderes Oxid (z.B. Eisenoxid), wenn man vorhat, den Scherben noch mit einer Glasur zu versehen?
Oder hat jemand eine andere Idee zu meinem Vorhaben?

Ich habe mit Braunstein nur Varianten ohne Glasur gefunden, deshalb bin ich jetzt etwas verunsichert... Danke für eure Antworten!!

Viele Grüsse,


Manuela
Nivis
Beiträge: 21
Registriert: Montag 15. Februar 2016, 13:29

Re: Glasur auf Braunstein bzw. Oxide?

Beitrag von Nivis »

Hallo,

ich benutze dafür Manganor, das ist wohl ungiftig(er).
Nach dem Auftragen glasiere ich es dünn mit transparenter Glasur oder einer opaken farbigen Glasur, es scheint trotzdem durch.

Ich habe es auch schon ohne glasieren gebrannt, dann hat es einfach eine matte Optik.
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Migla
Beiträge: 434
Registriert: Montag 26. Dezember 2011, 21:27
Wohnort: Wuppertal

Re: Glasur auf Braunstein bzw. Oxide?

Beitrag von Migla »

Hallo, warum Braunstein ? Eine Engobe aus der gleichen Masse wie der Scherben,versetzt mit Manganton bis zum gewünschten Farbton,braun bis schwarz,vor dem Schrühbrand aufgetragen,ist hierfür sehr gut geeignet und verursacht auch keine Probleme wie Blasen usw.
VG migla
Migla
Beiträge: 434
Registriert: Montag 26. Dezember 2011, 21:27
Wohnort: Wuppertal

Re: Glasur auf Braunstein bzw. Oxide?

Beitrag von Migla »

Hallo,warum Braunstein? Eine Engobe aus der gleichen Masse wie der Scherben,versetzt mit Manganton bis zum gewünschten
Farbton ,braun bis schwarz,aufgetragen auf lederharten Grund,also vor dem Schrühbrand,ist hierfür sehr gut geeignet und die Gefahr von Fehlern wie Blasen usw. ist viel geringer.
VG migla
Maria Ortiz Gil
Beiträge: 1012
Registriert: Dienstag 1. März 2016, 13:14

Re: Glasur auf Braunstein bzw. Oxide?

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Bei einer Engobe aus der gleichen Masse, die man auf den ungebrannten
Ton aufbringt, kann man nicht den Effekt erreichen, der entsteht wenn man
aufträgt, danach abwischt und die Farbe (egal ob Engobe oder Oxide) in den
Vertiefungen bleibt. Beim Abwischen des rohen Tones geht die Struktur verloren,
weil der Ton aufweicht und mit dem Schwamm auch abgetragen wird. Das Ganze
sieht ausserdem etwas verschmiert aus. Ausserdem besteht bei dünnwandigen
Gefäßen Gefahr, dass sie durch das Abwischwasser zu stark aufweichen oder
reißen.
Deshalb ist Braunstein oder ein anderes Oxid auf geschrühtem Scherben auf
jeden Fall besser. Braunstein schmilzt allerdings nicht beim Schrühen, weshalb
es danach immer noch als Pulver aufliegt und beim überglasieren verrutschen oder
wegfließen kann. Das kann man verhindern, in dem man z.B. ein Wenig weißen
Ton oder Porzellanschlicker unterrührt, dann bleiben die Braunsteinteilchen an
den Tonteilchen kleben und brennen mit diesen fest. Da reicht z. B. ein Viertel
Gewichtsanteil Ton. Braunstein färbt sehr stark, wird aber niemals schwarz,
sonder braun, wie der Name schon sagt. Man kann es fast Schwarz bekommen,
in dem man ca. 10 % Kupferoxid drunter mischt. Dann hinterlässt das Kupfer
aber einen grünlichen Rand in den Glasuren, was übrigens recht hübsch
aussehen kann.
Schöne Grüße
Maria
Werklerei
Beiträge: 2
Registriert: Freitag 20. Januar 2017, 18:23

Re: Glasur auf Braunstein bzw. Oxide?

Beitrag von Werklerei »

Vielen Dank für eure hilfreichen Antworten und das Teilen eurer tollen Ergebnisse!
Dann werde ich mal mein Glück versuchen und euch auch wissen lassen, wies geworden ist.
Viele Grüsse!

Manuela
mimei
Beiträge: 56
Registriert: Samstag 6. Juli 2013, 22:49
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Re: Glasur auf Braunstein bzw. Oxide?

Beitrag von mimei »

guten morgen zusammen
grundsaetzlich lasse ich die finger vom braunstein . mitte der 60iger war das zeug envogue- massenhaft graeserplatten & tierfiguren .die leute standen bis zu den ellenbogen in waschbuetten im braunstein und haben fleissig abgewaschen .braunstein ist giftig und zeigt seine Wirkung ueber hautkontakt . alternative manganspirell.kann unter Glasur auch im raku-temperaturbereich genutzt werden
gruesse
friedemann
Maria Ortiz Gil
Beiträge: 1012
Registriert: Dienstag 1. März 2016, 13:14

Re: Glasur auf Braunstein bzw. Oxide?

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Hallo,
Fast alle Rohstoffe die für Keramische Oberflächen verwendet werden sind
nicht gesund, oder schlimmer.
Das bedeutet nicht, dass man sie bei entsprechender Vorsichtsmaßnahme nicht
verwenden kann. Grundsätzlich empfehle ich beim Abwischen oder Anrühren von
Glasuren und Oxiden immer Handschuhe zu Tragen. Nitril-Hadschuhe finde ich am
Bequemsten, am besten solche, die eine Nummer zu groß sind, damit es zwischen
Handschuh und Haut noch einen Luftaustausch gibt.

Beim Glasieren sind Handschuhe dagegen manchmal hinderlich, vor allem wenn
man die Ware eintaucht, weil an den Handschuhen viel mehr Tropfen hängen
bleiben, die dann am Topf unangenehm herunter rinnen können und die Fingertappser
größer werden.

Manganspinell wird heller als Braunstein und ist weniger ergiebig.

Schönen Gruß
Maria
Gunnar64
Beiträge: 23
Registriert: Mittwoch 12. Dezember 2007, 18:08
Wohnort: Greifswald

Re: Glasur auf Braunstein bzw. Oxide?

Beitrag von Gunnar64 »

Hallo!
Habe schon öfter mit Braunstein oder Manganspinell unter Glasuren gearbeitet. Scharf gearbeitete Konturen verwischen meist unter transparenter Glasur. Mangan wirkt als Flussmittel in Glasuren und vermindert die Schmelztemperatur.
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