Drehen an der Scheibe - Schlickerwasser ?

Diese Rubrik ist für alle die noch ganz neu zum Thema Ton gekommen sind und Hilfe bei den absoluten Basisthemen benötigen.
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Janine
Beiträge: 34
Registriert: Sonntag 31. Dezember 2017, 16:21

Drehen an der Scheibe - Schlickerwasser ?

Beitrag von Janine »

In der letzten Zeit hatte ich abends öfter die Gelegenheit, mich vor meine Töpferscheibe zu setzen. Die Schale mit dem Wasser fülle ich immer wieder auf, die Tonreste, die sich mittlerweile darin angesammelt haben, lasse ich als Bodensatz drin. Nun hat sich aber schon einiges an Schlicker angesammelt und es ist mehr Ton als Wasser in der Schale - ich drehe also eigentlich nur noch mit Schlicker :D mir stellt sich jetzt die Frage, ob das sinnvoll ist? Oder ist das völlig egal ob frisches Wasser oder verdünnter Schlicker? Ich bilde mir ein, dass stark tonhaltiges Wasser den Pott stabiler macht :green: was meint ihr? Bin ich auf dem Holzweg ;) ?

Viele Grüße
Janine
Laborfuerdesign
Beiträge: 176
Registriert: Samstag 3. September 2016, 16:21

Re: Drehen an der Scheibe - Schlickerwasser ?

Beitrag von Laborfuerdesign »

Ich verwende generell viel zu viel Wasser zum Drehen. Ich muss mich regelmäßig disziplinieren um nicht händeweise Wasser über meinen Pot zu schaufeln. Ich hab schon gesagt bekommen und es auch oft gelesen, dass schlickerhaltiges Wasser oder sogar reiner Schlicker besser zum Drehen seien. Die Tonpartikel im Schlicker gleiten besser auf dem Werkstück und weniger Wasser bedeutet, weniger "Substanz" wird aus der Wand deines Stücks herausgespült. Auch weicht die Wandung weniger auf und ist deshalb stabiler... Das stimmt sicher alles.

Ich finde aber, dass zuviel Schlicker in meinem Drehwasser anfängt zu "bremsen". Vielleicht liegt das an meinem schamottierten Ton, vielleicht bilde ich es mir ein. Ich mag es aber auch nicht, wenn irgendwann das ganze Werkstück vollgeschmiert ist und der Schlicker in Batzen am Rand und an allem Werkzeug klebt. Wasser läuft halt einfach schön weg, der Schlicker bleibt kleben. Spätestens beim ersten Zug mit der Schiene hab ich den ganzen Mist dann in der Hand. Das zweite Problem ist, wenn ich das Wasser mehr als zwei Tage im Eimer lasse, fängt der Schlicker am Boden an zu stinken... das geht für mich gar nicht. Ich stell mir dann immer vor, wie die Bakterien da drin sich an meinen abgeschabten Hautschuppen weiden und so ne Art Töpfer-Ursuppe bilden... :( Deshalb mag ich am liebsten schön warmes, schön klares Wasser. Aber wie gesagt, es währe wahrscheinlich besser, mit Schlicker drehen zu lernen.
Migla
Beiträge: 435
Registriert: Montag 26. Dezember 2011, 21:27
Wohnort: Wuppertal

Re: Drehen an der Scheibe - Schlickerwasser ?

Beitrag von Migla »

Hallo , täglicher Wechsel des Drehwassers ist schon unter hygienischen Aspekten sinnvoll. Das sonst schnell entstehende schleimige schwarze Biotop ist einfach bäh und bringt auch keinen Vorteil beim Drehen. In den Kompost damit. Auch nicht zur Masseherstellung verwenden. Wer will schon mit stinkender Masse arbeiten. Zum Drehen wird nur gerade soviel Wasser benötigt, dass es zwischen Hand und Masse nicht rubbelt und keine kleinen Würstchen entstehen.
Je zügiger gearbeitet wird, desto weniger Wasser wird gebraucht. Am Besten mit einem Schwamm gezielt sparsam aufbringen/ träufeln und kein Vollbad veranstalten. Die Masse gehört in die Wandung und nicht in den Spritzschutz oder an die Schürze.
Gruß migla
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