Kristalle im Glasurschlicker

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StudiokeramikCDT
Beiträge: 1
Registriert: Mittwoch 14. Dezember 2016, 18:01

Kristalle im Glasurschlicker

Beitrag von StudiokeramikCDT »

Hallo zusammen
ich mache schon lange Keramik , noch nicht lange Raku.
Ich habe in einem angesetzten Glasurschlicker schon nach kurzer Zeit große Kristalle. Was mache ich damit? Aussieben? Mit heißem Wasser auflösen? Wegschütten (das wäre doch schade) Glasur in Zukunft nur in winzigen Portionen anmachen?
Ich habe ein Rezept aus dem Matthesbuch 2 (Nr 22) verwendet, das neben Fritte 1233 auch noch Lithium und Borax enthält. So erklären sich die Kristalle. Aber so groß, und nach so kurzer Zeit, das hätte ich nicht erwartet.
Kann es sein dass die Alkalien aus dem Anmachwasser beim trocknen auf die Außenfäche (innen Glasur) wandert und es dort nicht mehr gut schwarz räuchert?
Brauche ich einen anderen Versatz?
Wie geht Ihr damit um?
Im voraus vielen Dank für Eure Hilfe
StudiokeramikCDT
Gasbrenner
Beiträge: 334
Registriert: Donnerstag 19. Februar 2015, 09:07

Re: Kristalle im Glasurschlicker

Beitrag von Gasbrenner »

Es gibt Mineralien, die in feuchtem Milieu Agglomerate bilden oder sogar zu Kristallen zusammen wachsen. Aussieben ist keine gute Lösung, weil man dadurch meist den Versatz verändert. Kann gut gehen, kann daneben gehen. In der Regel lassen sich diese Klumpen nicht gut in Warmwasser auflösen. Wenn Du keine Glasurmühle hast, ist Entsorgen wahrscheinlich die beste Lösung. Kleinere Glasurmengen oder ein anderes Rezept wären anzuraten.

Es kann beim Trocknen, sowohl von Rohware, wie auch von poröser Ware, zu Ablagerungen kommen. Es handelt sich dann meist um lösliche Salze aus dem Ton, selten aus dem Anmachwasser oder dem Glasurschlicker. Das führt dann vorzugsweise an Kanten und Rändern, bisweilen auch in der Fläche zu Verfärbungen oder Glasurfehlern. Trocken abreiben z.B. mit Stahlwolle kann helfen. Aber bitte im Freien, wegen der Staubbildung. Nass abwischen ist zu vermeiden, weil dies bisweilen weitere Salze aktiviert.
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