Reduktionsbrand/Ascheglasuren/Ursprünglich

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J.Seemann
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Registriert: Mittwoch 17. Januar 2018, 13:01

Reduktionsbrand/Ascheglasuren/Ursprünglich

Beitrag von J.Seemann »

Guten Tag,

ich bin Tischlermeister und studiere noch Produktdesign an der Kunstuni in Hamburg. Momentan beschäftige ich mich mit Ascheglasuren von verschiedenen Hölzern.
Ich brauche unbedingt einen Töpfer, welcher mir Proben in einem Reduktionsbrand durchführen kann. Ich habe in der Uni leider nur die Möglichkeit im Elektroofen zu brennen. Ich glaube im Reduktionsbrand soll die Farbentwicklung ja bedeutend besser sein.

Meine Idee ist eigendlich die Farben und Oberflächen von einzelnen Holzaschen zu probieren. Dabei vielleicht am Ende des Projektes Fliesen herzustellen, welche ich als Füllungen in einem Möbel integrieren kann. Wenn möglich natürlich aus dem Holz der Asche.

Meine Ersten Versuche sind mit reiner Asche und gewaschener Asche, nun mische ich im folgenden Projekt noch ähmm ich meine feldspat mit hinein. Also erstmal 50/50.

Ich bin kein Profi in dem Bereich der Keramik, möchte gern eine interessante Oberfläche mit möglichst wenig Zusätzen außer der Asche herstellen.

Für weitere Tips, Kontaktdaten zu einem Keramiker, gern auch hier aus der Gegend (postalisch aber auch sehr gern) würde ich mich freuen.

Einen Schönen Tag,

J.Seemann
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Günter
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Re: Reduktionsbrand/Ascheglasuren/Ursprünglich

Beitrag von Günter »

Hallo J.
reine Asche pur ergibt normalerweise nie eine Glasur, weil einfach der Glasbildner Silizium fehlt, das kannst du dir sparen. Wenn du hoch genug brennst, mag mit Feldspat irgendwas rauskommen (die Betonung liegt auf irgendwas, aber wahrscheinlich nichts sehr Schönes) - aber warum willst du das Rad neu erfinden? An Ascheglasuren haben sich schon SEHR viele versucht, es gibt ordentlich Literatur (schon der olle Leach hatte eine Standard-Aschenglasur: 40 Feldspat, 40 Asche, 20 Ton), wenn man sucht.
Allein schon im Töpferblatt hatten wir eine sehr schöne Serie von Markus Böhm über Ascheglasuren und einen Artikel von Grit Uhlemann über ihre Versuchsreihen mit Aschen. Und in der Dokumentation der Holzbrandkonferenz 2010 haben wir einen kompletten Großversuch mit 10 verschiedenen Holzaschen mit vielen, vielen Bildern dokumentiert - da kannst du dir bestens fotografiert genau anschauen, welche Asche wie nach dem Brand aussehen KÖNNTE - könnte, denn ohne viele, viele eigene Versuche kommst du zu gar nichts. Selbst die probierten Rezepte sind keinerlei Garantie für etwas - die Bäume haben andere Standorte, natürliche Rohstoffe varieren, die Brennbedingungen sowieso ...

Mit Grüßen Günter
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