kalkspatz e.V. - Keramik-Forum

Hallo,
ich bin neu hier und komme gleich mit einer Frage:
Kann man flüssigen Giesston mit Substanzen anreichern, die dann beim Brennen zu kleinen Spots werden?
Ich arbeite sowohl mit Porzellan (als flüssige Masse) als auch mit Giesston (Steinzeugmasse) und möchte gerne einen leichten Spoteffekt erzielen.
Hat jemand Erfahrung damit und kann mir vielleicht Tipps geben, welche Substanzen dafür in Frage kommen würden?

Vielen herzlichen Dank und einen schönen Ostermontag!
Barbara

Da gibt es ganz viele Möglichkeiten. Es kommt natürlich darauf an, was für Spots du dir wünschst.

Die günstigste Variante wäre wohl Schamotte. Wenn du hellen Gießton verwendest, kannst du dunkle Schamotte in unterschiedlicher Körnung hinzufügen, die dann im Ton als Spots aufscheint.

Du könntest auch Metall-Pigmente (Glimmer- / Glitterpigmente) zu deiner Masse hinzufügen. Damit meine ich die Pigmente, die man normalerweise in Glasuren mischt um Glitzer-Effekte zu erhalten.
Da diese Variante aber kostspieliger ist, würde ich zu diesem Zweck eine Engobe anmischen und nur die Oberfläche deiner Werkstücke damit überziehen.

Eine weitere Möglichkeit wäre Kupfercarbonat. Dieses schmiltzt in normalen Tonmassen meist nicht aus und schafft ein braun-gepunktetes Erscheinungsbild. (Ist aus Kostengründen ebenfalls nur als Engobe zu empfehlen.) Wenn du deine Stücke am Ende aber noch mit transparenter Glasur überziehst, werden die "Spots" aber grünlich in die Glasur ausschmelzen. Das gibt einen schönen Effekt, ist aber vielleicht nicht ganz das was du suchst.

Es gibt sicher noch viel mehr Möglichkeiten für Spots in Gießmassen. Vielleicht fällt ja noch jemandem etwas dazu ein.

Bei groben und schweren Zuschlägen wie Spots oder dunkler Schamotte muss eine Gießmasse wesentlich steifer eingestellt werden,so, dass sie gerade noch fließfähig ist, um das Absetzen der Zuschläge zu vermindern, die sich sonst im unteren Drittel
der Wandung sammeln. Auch die Standzeiten müssen an die veränderten Gießeigenschaften angepasst werden.
Gruß migla

Danke für die vielen Tipps.

Würde es zum Beispiel gehen, wenn ich sehr feine (0-0,5) dunkel brennende Schammotte der fertigen Gießmasse hinzufüge?

Ich arbeite im Moment gerade mit fertigen flüssigen Massen, was muss ich hinzufügen, um die Masse steifer zu machen?

Vielen Dank und beste Grüße,
Barbara

Wenn du so feine Schamotte hinzufügst, musst du eventuell gar nichts an der Gießmasse ändern, da die Teilchen auch so in der Schwebe bleiben.
Es kommt natürlich auch auf die Größe der Formen an, die du gießt. Bei kleineren, dünnwandigen Formen, sollte es nicht so viel Unterschied machen.
Vorausgesetzt natürlich, dass du die Gießmasse vor dem Gießen immer gut aufrührst!

Mach eine kleine Testreihe und dann siehst du, ob du überhaupt etwas ändern musst oder nicht.

Normalerweise würdest du Gießmassen steifer einstellen in dem du sie einfach mit weniger Wasser anrührst, oder die Zugabe der Verflüssiger änderst. Bei fertigen Gießmassen ist das natürlich ein wenig schwieriger, da du die Rezeptur nicht genau kennst. Am einfachsten wäre es, beim Hersteller nachzufragen, welchen Rohstoff du hinzufügen kannst.

Der Wassergehalt der Gießmasse muss verringert werden. Das geht durch Zugabe von Trockenmasse mit dem entsprechenden
Anteil Elektrolyt oder durch getrocknete zerkleinerte Rohlinge aus der gleichen Masse. Beim Elektrolyt ist auch die Zugabe des Schmottes einzurechnen. Ein bewährter Richtwert sind 0.35%.