Neuerungen der Aus­bildung an der

Staatlichen Fachschule für Keramikgestaltung in Höhr-Grenzhau­sen ab Schuljahr 2000/2001!

Von Werner Thomas



Bereits zum Schuljahr 1997/98 wurde die Staatliche Fachschule für Kera­miktechnik in Höhr-Grenzhausen in die Form einer modularisierten Fach­schule überführt. Hierbei konnte eine ganz wesentliche Änderung des Unter­richtskonzepts getroffen und eine, der Zeit angepaßte Form des Unterrichts gefunden werden. Das Angebot einer Teilzeitausbildung in diesem Bereich wird verstärkt genutzt.


Diese Modularisierung steht auch der Staatlichen Fachschule für Keramik-Gestaltung in Höhr-Grenzhausen bevor. Bereits zum Schuljahr 2000/2001 wird der Unterricht nach dieser Form angeboten. Da wir uns jedoch im Mo­ment noch in der Phase der Prüfung befinden, müssen wir Sie um Verständ­nis dafür bitten, daß wir Ihnen derzeit noch keinen detaillierten Katalog mit den Beschreibungen der Module vorlegen können!


Was ändert sich in einer modularisierten Fachschule?


Bisher mußten die Studierenden an der Staatlichen Fachschule für Keramik­gestaltung einem festgelegten Unterrichtsplan (Stundenplan) folgen. Die Zeit der Ausbildung (3 Jahre) war in verschiedene Ausbildungsabschnitte (Schul­halbjahre - Semester) aufgeteilt, die ihrerseits in Unterrichtswochen eingeteilt wurden. Jeder Unterrichtsstoff wurde nun mit zwei oder mehr Wochenstun­den verteilt auf mehrere Wochen, Monate oder Halbjahre unterrichtet. Zum Abschluß der Ausbildung stand eine praktische, schriftliche und mündliche Prüfung. Mit deren Bestehen war die Qualifikation “Staatlich geprüfte Kera­miktechnikerin” bzw. “Staatlich geprüfter Keramiktechniker” erworben.


In einer modularisierten Fachschule wird dies verändert werden. Der gesamte Unterrichtsstoff wird in praxisorientierte Lernmodule gegliedert. Hierbei wer­den sinnvoll zusammengehörige Unterrichtsthemen auch zusammen in ei­nem Unterrichtsblock (Lernmodul) unterrichtet. Der Unterrichtsstoff streckt sich somit nicht über Wochen, Monate oder gar Jahre, sondern er wird in zu­sammengefaßter Form, zeitlich aufeinanderfolgend im Ganztagsunterricht angeboten. Hierbei können Unterrichtsmodule unterschiedlicher Länge (zwi­schen 4 und 12 Wochen) entstehen, in denen der Studierende an einem Tag Theorie und Praxis im Wechsel erlebt. Es werden jeweils zwei Module gleich­zeitig unterrichtet. Dabei werden Tätigkeitsbereiche der Keramikgestalterin bzw. des Keramikgestalters praxisnah und handlungsorientiert erlebt. Der Gesamtunterricht von 3600 Unterrichtsstunden in Vollzeitform und 2880 Un­terrichtsstunden in Teilzeitform wird in 17 Plichtmodulen, einem Wahlpflicht­modul und maximal 3 Wahlmodulen unterrichtet. Gleichzeitig wird diese Form des Unterrichts für die Studierenden weitere Vorteile bringen, wovon hier drei wesentliche Vorteile benannt werden sollen.


Sie können sich Ihre Ausbildungsschwerpunkte selber wählen.


Auch bisher war es schon möglich, seine Ausbildungsschwerpunkte selbst zu setzen. In der modularisierten Fachschule wird dies noch einfacher möglich sein, da spezielle Module (etwa für Existenzgründer, Industriedesigner, Künstler usw.) Angeboten werden können. Ein breites Angebot von Unter­richtsmodulen wird Ihrem Ausbildungswunsch Rechnung tragen.


Keine Abschlußprüfung am Ende der Ausbildung.


Die bisher zu absolvierende Abschlußprüfung wird wegfallen. Nach Abschluß eines Moduls werden dessen Unterrichtsinhalte in einer praxisnahen Qualifi­kation direkt geprüft und testiert. Sie erhalten ein Testat über die erfolgreiche Teilnahme an diesem Modul mit einer Note und der Beschreibung der Unter­richtsinhalte. Diese Testate können Sie auch als Zwischenqualifikationen an­sehen. Haben Sie die erforderlichen Testate gesammelt, erhalten Sie auto­matisch die Qualifikation einer Staatlich geprüften Keramikgestalterin bzw. eines Staatlich geprüften Keramikgestalters zugesprochen.


Der Unterricht wird in Teilzeit- und Vollzeitform zu besuchen sein.


Wie schon in der Fachschule für Keramiktechnik wird auch die Fachschule für Keramikgestaltung in Vollzeit- und Teilzeitform angeboten werden. Die Teil­zeitschüler müssen minimal 2 Unterrichtsmodule im Jahr absolvieren - es können auch mehr sein. Dies erlaubt den Studierenden eine individuelle Ab­stimmung von Arbeits- und Fortbildungsphasen.


Was gut war - bleibt erhalten!


Es bleibt jedoch bei dem bewährten Konzept: Auf eine 1 1/2 jährige Grund­ausbildung in allen Ausbildungsbereichen folgt die Spezialisierung in Unikat und serielles Produkt in den Schwerpunkten: Plastik und Relief, Gefäß, Ober­flächengestaltung und Industrieproduktgestaltung. Wir bekennen uns auch ausdrücklich zu der handwerklichen Grundlegung unserer Arbeiten. Neben dem gestalterischen, künstlerischen Anspruch werden die handwerklichen, technischen und materialspezifischen Kenntnisse und Fertigkeiten weiterhin ein Schwerpunkt unserer Ausbildung bilden.


Gestalterausbildung ab 2000 in Modulform!


Zum Schuljahr 2000/2001 wird die Staatliche Fachschule für Keramikgestaltung in Höhr-Grenzhausen in die Form einer modularisierten Fachschule überführt. Hierbei konnte eine ganz wesentliche Änderung des Unterrichtskonzepts getroffen und eine, der Zeit angepaßte Form des Unterrichts gefunden werden. Weiter unten haben wir einen vorläufigen Überblick über die neuen Lernmodule abgedruckt.


Was ändert sich in einer modularisierten Fachschule?


Der gesamte Unterrichtsstoff wird in praxisorientierte Lernmodule gegliedert, die man in Vollzeitform (3600 Unterrichtsstunden verteilt auf 3 Jahre) oder in Teilzeitform (2880 Unterrichtsstunden - min. 2 Module im Jahr) absolvieren kann. Sinnvoll zusammengehörige Unterrichtsthemen werden jetzt auch zusammen in einem Unterrichtsblock (Lernmodul) unterrichtet. Hierbei werden Tätigkeitsbereiche der Keramikgestalterin bzw. des Keramikgestalters praxisnah und handlungsorientiert erlebt. Es ergeben sich eine ganze Reihe weiterer Vorteile:



Ab April 2000 werden die Unterrichtspläne vorliegen. Sollten Sie nähere Informationen wünschen, setzen Sie sich bitte zu diesem Zeitpunkt mit uns in Verbindung oder lassen Sie ihr Interesse schon jetzt vormerken. Bitte melden Sie sich bei Frau Arzbach: Telefon 02624/94070, Fax 02624/940750, Mail: fachschule@keramik.de



















Module der Fachschule für Keramikgestaltung
in Vollzeit- und Teilzeitform ab Schuljahr 2000/2001


Nr.

Bezeichnung der Lernmodule

Stunden

Vollzeit

Stunden

Teilzeit

I – Fachrichtungsübergreifende Lernmodule




1

Kommunikation in der Fremdsprache

160

120

2

Kommunikation und Arbeitstechniken

120

100

3

Management betrieblicher Abläufe

160

120

II – Fachrichtungsbezogene Lernmodule




IIA – Pflichtmodule




4

Roh- und Werkstoffe beurteilen

120

100

5

Massen entwickeln, anwenden und beurteilen

120

100

6

Glasuren entwickeln, anwenden und beurteilen

120

100

7

Aufbereitungs- und Formgebungstechniken beurteilen

120

100

8

Keramik trocknen und brennen

120

100

9

Gestaltungsmittel analysieren und anwenden

240

180

10

Kriterien zielgruppenorientierter Gestaltung erarbeiten

120

100

11

Keramische Oberflächen entwickeln

320

270

12

Keramische Gefäße entwickeln

240

190

13

Keramische Plastiken gestalten

240

190

14

Modelle und Formen entwickeln

240

190

15

Arbeitsergebnisse präsentieren

120

120

16

Projektkonzeptionen entwickeln

220

160

17

Abschlussprojekt

180

180

IIB – Schwerpunktbezogene Wahlpflichtmodule*




18

Gestalten keramischer Unikate

(640)

(500)

19

Gestalten serieller Produkte

(640)

(500)

IIC – Wahlpflichtmodule **




20

Berufs- und Arbeitspädagogik

(120)

(120)

21

Vorbereitung auf die Meisterprüfung HWK

(120)

(120)

22

Anwenden elektronischer Darstellungsmedien

(120)

(120)

* eines aus zwei Wahlpflichtmodulen ist zu wählen
** Teilnahme ist freiwillig




Summe der Unterrichtsstunden:


3600

2880