Auf
das letzte Töpferblatt vom Herbst 2000 gab es zahlreiche Reaktionen,
die ich Euch nicht vorenthalten möchte.
So
gab es viele begeisterte Leser, die die hervorragende Papier- und
Druckqualität lobten. Doch es gab auch genausoviele Gegenmeinungen.
Vielen gefiel die rosa-lila Farbe der Fotos nicht, und in dieser
Ausgabe sollen die Fotos auch wieder „normal“ sein. Harte Kritik
gab es auch am Papier. Da kam ein entsetzter Anruf, weshalb der
kalkspatz denn jetzt auf solchem Umweltsünderpapier drucke. Nun
ja, das hatte organisatorische Gründe, und in Zukunft wollen wir
wieder das mattere Umweltpapier. Allerdings gibt’s für das Töpferblatt
die Regel, dass das Layout Sache der Redakteure ist, also es kann
sich von Ausgabe zu Ausgabe was ändern, da die Redaktionsverantwortlichkeit
wandert. Aus der Geschäftsführung kam Kritik zum Motiv des Titelblattes.
Ich habe mein Cover jedoch verteidigt und ihm empfohlen, den Playboy
zu kaufen, wenn er optisch ansprechendere Cover-Personen wünscht.
Auf einer Töpferzeitung dürfen doch ruhig auch grinsende Handwerker
abgebildet sein. Na ja, allerdings ist im Druck das Rot etwas sehr
übertrieben herausgekommen, die Farbe hätte dezenter sein können…
Und
dann hatte ich im Vorwort eine freche Bemerkung zu den Ceramitec-Besuchern
gemacht. Gemeint waren tausende nahezu gleichaussehende Geschäftsleute,
die am kalkspatz-Stand vorbeihasteten und in Richtung der B- und
C-Hallen eilten, wo Firmen, die Maschinen und anderes für die reine
Industrie bauen, ihre Anlagen präsentierten (z.B. eine Maschine,
die gleichzeitig nebeneinander vier Toilettenschüsseln gießt!).
Leider hatte sich ein deutscher Rohstoff-Lieferant angesprochen
gefühlt. Warum eigentlich? Die Beschreibung traf doch gar nicht
auf ihn und seine Mitarbeiter zu!
Vom
Vorstand bekam ich einen Rüffel, weil ich unter ein Foto geschrieben
hatte, dass mir der Name einer der abgebildeten Personen entfallen
ist. Falls er tatsächlich beleidigt sein sollte, täte mir das sehr
leid. Nur weil mir der Name entfallen war, wollte ich ihn nicht
abschneiden…
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Und
dann gab‘s noch einen besonders (für mich) netten Anruf: Herr Schiessel
von der WEMA hatte den Bericht über die traditionelle Töpferschiene
gelesen, dass ich mit dem dicken Material seiner Schiene nicht so
zurecht komme und dass mir an der Form eine Rundung fehlt. Er fragte
nochmals genau nach und hat mir nun eine Schiene ganz nach meinen
Wünschen angefertigt! Einer der beiden rechten Winkel ist nun abgerundet,
und die ganze Schiene ist an den Rändern nach aussen abgeflacht.
Ich habe sie bereits in Benützung und kann nur davon schwärmen:
Supertoll!!! Leider weiß ich nicht, ob sie nun so in das Sortiment
aufgenommen wird.
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Eck-Bemerkungen
Nach
Rücksprache mit der Verfasserin obigen Textes und der mit
Redaktions-Verantwortlichkeit für dieses Heft beladenen Personen
hier einige Anmerkungen aus der Produktions-Abteilung – speziell
zum letzten Heft: Stichwort „Umweltsünder-Papier“. Sicher
ist, dass Papier, nicht nur weil es glänzt und weiß ist automatisch
eine Umweltsünde darstellt. Zwar gibt es bei Papier nicht
die bei unseren lieben Rindviechern mittlerweile üblichen
Herkunftsnachweise. Mit einiger Sicherheit war das weiße Papier
aber skandinawischen Ursprungs und wurde in irgendeiner riesigen
Papierfabrik hergestellt, die weltweit zu den modernsten zählt
und nach internationalem Maßstab als ökologisch ‚besonders
verträglich‘ zertifiziert gelten kann.
Papier
ist nicht gleich umweltfreundlich, nur weil es aus Altpapier
hergestellt wird. Es ist zwar wohl vernünftig, dem Altpapier-Markt
unter die Arme zu greifen, indem man Recycling-Papiere nutzt.
Dies geschieht dann aber aus einer Art ‚innerer Überzeugung‘,
die wohl mit grauem Papier gut zu transprotieren ist. Dem
Stil des letzten Blattes wäre Recycling-Papier abträglich
gewesen. Bestimmte Erzeugnisse erfordern eben bestimmte Materialien.
Bei Tonen besteht wegen der Natürlichkeit des Materials wohl
keine allzugroße Gefahr ökologischer Bedenken – da haben es
die Papierverarbeiter schwerer. Und nach einem weisen Entschluss
des kalkspatz jetzt die vielen fleißigen Redakteure zukünftiger
Blätter. Torsten
Nitsche
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