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Neuseeland

Einreise, Aufenthalt, Arbeitsaufnahme

Für die Einreise zwecks eines Aufenthalts bis zu drei Monaten - ohne Arbeitsaufnahme, bzw. Aufnahme eines Studiums oder einer Ausbildung - benötigen Deutsche kein Visum. Bei der Ankunft in Neuseeland ist auf der Einreisekarte 'arrival card' eine Genehmigung für einen vorübergehenden Aufenthalt als Besucher 'visitor permit' zu beantragen.
Folgendes ist ausreichend:
- gültiger Reisepass, der noch 6 Monate über die beabsichtigte Rückreise hinaus gültig sein muß
- erforderliche Rück- oder Weiterreisepapiere als Nachweis darüber, daß Neuseeland innerhalb von 3 Monaten wieder verlassen wird
- Nachweis ausreichender Geldmittel zur Bestreitung des Lebensunterhalts während des Aufenthaltes
Für die Einreise zwecks Aufenthalt von mehr als 3 Monaten (maximal 12 Monaten) als Tourist und Besucher benötigen Deutsche ein Besuchervisum (Visitor visum), das bei der Neuseeländischen Botschaft in Bonn zu beantragen ist.
(Quelle. Bundesverwaltungsamt)

Botschaft

Neuseeländische Botschaft
Bundeskanzlerplatz, Bonn Center HI-902
53113 Bonn
Tel. 0228/214021-23

Töpfervereinigungen

New Zealand Society of Potters
Secretary: Robin Paul
145 Eskdale Road
Birkenhead, Auckland 9
Gibt in regelmäßigen Abständen ein "Members Directory" d. h. ein Mitgliedsverzeichnis heraus.
Es gibt jedoch noch wesentlich mehr Töpfer als in diesem Verzeichnis sind - und es sollte nicht sehr schwierig sein, sie zu finden... siehe unten.

Keramikzeitschriften

"Claynews", Newsletter der NZ Society of Potters
c/o Jennie Rassel
100 Lochhead Road
RD6 Tauranga

Literatur

Erfahrungsberichte

Während ich diesen Brief schreibe, sitze ich bei Akke (einer Holländerin, die seit 10 Jahren in Neuseeland lebt) im Garten. Vor mir wehen Bananenstauden und Hibiskusbüsche im Wind und dahinter tut sich eine unendliche Landschaft von Hügeln, Wiesen, Wäldern und Tälern auf, die ganz hinten in Blau verschwinden. Es ist wunderschön hier, Akkes Haus und ihre Werkstatt stehen hoch auf einem Hügel. Zum nächsten Ort, Hikurangi, fährt man über eine sich lang hinwindende Schotterstraße (zu Fuß dauerts eine Stunde) und die einzigen Geräusche siind Zirpen, Vogelzwitschern und das ständige Rauschen und Brausen des Windes. Ich bin hier seit einer Woche und fülle mit Akke den nächsten Ofen. Sie hat sich vor einiger Zeit einen Holzbrandofen gebaut, der mächtig oben auf einer Anhöhe steht und die schönste Aussicht hat. Der nächste Brand wird ein Irdenwarebrand für Pflanzgefäße und große skurrile Reptilien. Normalerweise macht sie schöne, sehr schlichte Dinge in Steinzeug.

Aber ich muß mal von vorn anfangen. In den 3 Wochen, die ich hier bin ist soviel passiert, daß ich Mühe habe alles zu erinnern.
Als ich in Aukland ankam, hatte ich binnen 24 Stunden einen Job in dem Hostel, wo ich abgestiegen war. Das Hostel, so eine Art privater Jugendherberge, suchte jemand der 2 Stunden am Tag putzt, Gäste einweist etc. und dafür frei wohnen kann. Das hab ich natürlich gemacht und hatte so noch viel Zeit am Tag, um mich in Töpfereien in und um Aukland umzugucken. Von der ersten Töpferin, die ich besuchte, wurde ich gleich eingeladen zu einem Töpfertreffen zwei Tage später und da hab ich dann einen ganzen Schwung kennengelernt. Ich wurde sehr freundlich angenommen, eingeladen, bekam Werkstätten gezeigt, wurde weitergereicht und mit Tips und Adressen versorgt, kurz: alles ging sehr schnell.
Ich habe ganz gezielt gesagt, daß ich Arbeit (b.z.w. Mitarbeit) suche, wobei das, wie ich ziemlich schnell gemerkt habe, gar nicht so leicht ist. Die meisten Töpfer arbeiten alleine, in sehr kleinen "studios" und haben weder Platz noch Verdienst, um zu mehreren zu arbeiten. Aber eigentlich jeder von den vielleicht 10 bis 15 "studiopotters", die ich bisher besucht habe, macht gute, sehr eigene Gebrauchskeramik, viele gleichzeitig noch Plastik undd Skulpturen. Die meisten haben einen selbstgebauten Holzofen oder brennen mit Gas. E-Öfen hab ich bisher nur einen einzigen gesehen. Und dann hat fast jeder einen kleinen Rakuofen - Raku wird hier sehr viel gemacht. Es gibt im ganzen Northland nur 2 oder 3 größere Töpfereien, wo drei oder mehr Leute arbeiten.

Nach einer Woche in Aukland bin ich dann weiter Richtung Norden. Zwei Tage war ich bei einem Töpfer in Warkworth, den ich in Aukland kennengelernt hatte. Er dreht und gießt Porzellan (hat in Japan gelernt) und arbeitet in einer riesigen alten Molkerei. Ich hab gedreht, geschaut und mitgemacht, im Moment ist dort aber alles im Umbau. In 1-2 Monaten bin ich jedoch "very welcome to work with him".
John Fenton, so heißt der Töpfer aus Warkworth, ist Mitglied in einer Töpferkooperative - solche Kooperativen gibt es hier viele und sie sind eine wirklich gute Einrichtung. Da schließen sich einige Töpfer zusammen und betreiben gemeinsam einen Laden in der Stadt (die meisten sitzen halt auf dem Land, wo es nur schlechteVerkaufsmöglichkeiten gibt). Jedes Mitglied übernimmt einen Tag Verkaufsdienst und so haben sie einen eigenen Laden und müssen sich doch nicht die ganze Woche um den Verkauf kümmern.

Ein anderes Beispiel solch einer Kooperative ist "The Northland Craft Trust" wo Akke mitarbeitet. Im NT haben sich verschiedene Handwerker und Künstler zusammengetan und betreiben, neben gemeinsamen Sommerworkshops, Austellungen etc. einen gemeinsamen Laden - und das funktioniert! Das Erfrischende und Lebendige ist hier das gute Miteinander der Töpfer.
Jeder lernt bei jedem, die "Ausbildung" in unserem Sinn gibt es hier nicht, also ist jeder auf den anderen angewiesen. Man hilft sich bei Bränden, Holzmachen, Glasurproblemen und unsere deutsche Abguck- und Nachmachangst kommt gar nicht erst auf.
Ich denke, auch die Tatsache, daß keiner jahrelang für jemand arbeitet, also Sachen eines anderen herstellt, so wie wir das die ganze Lehr- und Gesellenzeit normalerweise tun und damit Auffassung und Geschmack des anderen übernehmen, läßt hier die Gestaltungsvielfalt überhaupt entstehen.

Einen Monat später. . .
Ich bin inzwischen bei Nick Nash. Er wohnt mit Frau und 4 Kindern weitab von irgendwelchen Städten, Dörfern oder Häusern mitten in einem wunderschönen Tal, ohne Strom, mit Plumpsklo, ein paar Hühnern und Kühen, hat einen riesigen Holzofen und brennt damit Steinzeug auf 1300 Grad Celsius.
Wir stehen kurz vor dem Brand, im Moment sind wir am dekorieren und glasieren. Drehen tu ich was mir gefällt, ich mach also nicht Nicks Sachen, das ist hier auch ganz unüblich. Man arbeitet meistens MIT jemand und nicht FÜR jemand. So kommt ein lebendiger Austausch zustande - ich lerne von Nick, er lernt von mir, Ideen werden ausgetauscht, gemeinsam neue Sachen ausprobiert und trotzdem ist jeder frei so zu arbeiten und das zu machen was ihm entspricht und nicht fremde Sachen kopieren zu müssen.
Vom Verkauf meiner Sachen bekomme ich 50% und ansonsten lebe, schlafe, esse ich hier ja umsonst - brauch also kein Geld (die nächste Möglichkeit welches auszugeben ist eh meilenweit entfernt).
Mein Vorschlag für alle selbständig arbeitenden Töpfer: holt euch jemand in die Werkstatt, arbeitet gemeinsam für 2-, 4-, 8 Wochen oder wie lang auch immer, lernt voneinander und teilt euch den Verkauf!
Später geh ich noch zu Nicks Schwager Rod, der macht Salzbrand im Holzofen und zu Tobi, auch ein Töpfer, der Steinzeug im Holzofen macht. Die wohnen alle hier im Umkreis und da sie wie die meisten Töpfer ziemlich isoliert arbeiten, freuen sie sich über Gesellschaft beim drehen, brennen, produzieren, leben... und ich freu mich auch. Es ist toll, wenn das so auf Gegenseitigkeit abläuft und ich weder das Gefühl habe dankbar sein zu müssen, daß ich dort arbeiten "darf", noch das Gefühl ausgenutzt zu werden.

Später bei Rod. . .
Nick, Rod, Tobi und Peter wohnen "dicht" nebeneinander und benutzen den gleichen Ton -selbstgegraben in einer Grube in der Nähe. Tobi ist der einzige mit Tonschneider und alter Bäckermaschine - also machen alle ihren Ton bei Tobi an. Peter ist der handwerklich 'beste' Töpfer - er hilft, bringt bei und zeigt den anderen was er kann. Alle 4 haben Holzöfen; außer Nick brennen alle Salzbrannd neben normalem Glasurbrand. Wenn einer brennt, kommen die anderen zum heizen-helfen, geben Glasurtests und Tonproben von sich mit in den Ofen - Glasurrezepte werden weiterempfohlen wie Kochrezepte.
Und trotzdem, obwohl einer der Lehrer des anderen ist, obwohl alle den gleichen Ton, gleiche Glasuren, gleiche Brennarten haben, sind die Sachen verschieden - weil von vier Individuen ausgeführt mit verschiedenen Händen, Köpfen, Bäuchen.
Und der Markt hier ist klein (alle verkaufen ihre Sachen in den gleichen 4 Läden), drei der Töpfer haben Familie, aber alle leben von der Werkstatt und keiner käme auf die Idee, daß die Existenz des anderen die eigene Existenz behindert. Die gleiche Art des Miteinander/ Nebeneinanderarbeitens habe ich in Hikurangi/ Wanganui und in Aukland erlebt - es handelt sich also nicht um einen kleinen Kreis Verrückter!
Rod und ich haben die letzten 3 Wochen intensivst miteinaner gearbeitet, viel von einander gelernt und sind nebenher fischen gegangen, haben Feste gefeiert, Guave- und Kiwimarmelade eingemacht, in der Sonne gesessen und letzten Montag haben wir gebrannt (mein dritter Holzbrand - ich gewöhne mich daran, eigentlich verrückt mit Gas oder Strom zu brennen, wo Holzbrände soviel schönere Ergebnisse bringen).
23 Stunden feuern, zwei Ofenkammern, in der ersten normaler Glattbrand, in der zweiten Salzbrand auf 1340 Grad Celsius. Gestern haben wir den Ofen ausgebaut und die schönsten Töpfe der Welt herausgenommen. Riesige Pflanztöpfe aus einem oder zwei Teilen gedreht, Auflaufformen, Schüsseln, Krüge und Teekannen mit Charme.
Total interessant ist für mich die Vielfältigkeit des Dekorierens - Stempel/ Stoffe/ Ritzen/ Schneiden/ Klopfen, Glasuren und Oxide drunter und drüber - unser viertägiges Glasieren und Ofensetzen war ein munteres Gespritze und Gepansche, Glasuren werden wild gemischt, mit der gleichen Kelle in sämtliche Farben gegangen (Rods Glasurrezepte sehen so aus: auf einen Eimer Wasser 3 Schaufeln ball clay, 3 Teelöffel Kobalt, 2 Teelöffel Seladon. . )
Hier bei Rod und Margie bleib ich noch einen zweiten Brand. Wir haben tausend Ideen für einen Irdenware-Experimentierbrand. Gestern haben wir roten Ton von der Einfahrt gegraben, eingeschlämmt und lassen ihn jetzt trocknen. Rod will aus gebogenen Bambusstangen und an die Wände geklatschten Ton einen Tunnelofen an den Hang vor dem Haus bauen.
Und aus dem roten Ton machen wir Pflanzttöpfe, Trommeln, riesige Masken, Figuren. . . mal sehen was uns noch einfällt!
Katherina Bertzbach


Letztes Jahr reiste ich als Gast der New Zealand Society of Potters nach Neuseeland. Ich bin als "harter" Reisender bekannt. Was bedeutet, daß ich praktisch meine komplette Werkstatt einpacke - nur die Öfen bleiben daheim. Am Flughafen von Aukland kam ich mit zwei gewaltigen Holzkisten an, die mit einem Sortiment an Werkzeugen gefüllt waren, zwei noch größeren Kartons mit Stücken für eine Ausstellung und meine Koffer mit persönlichem Gepäck und einigen komplizierten Tonformen aus dem Extruder, von denen ich der Meinung war, es sei einfacher, sie mitzubringen als sie in Neuseeland herzustellen.
In der Schlange am Zoll hatte ich Visionen aus Spionagefilmen, wobei meine ganze Habe einer peinlich genauen Inspektion unterzogen würde. Ich sah diese Hunderte von Werkzeugen und Töpfen über die Tische verteilt.
Aber als ich an den Zollschalter kam, in den Händen einen Brief der Potters Society, der erklärte wer ich wäre und was ich wollte, blickte der junge Beamte nur kurz in den Brief und sagte:"Oh, Sie sind Töpfer? Mein Nachbar ist auch Töpfer." Und beschrieb mir wie es ist, Nachbar eines der Töpfer am Ort zu sein. Er schaute keines der Gepäckstücke an, fragte nicht einmal was in den Kartons war. Das war meine erste Bekanntschaft mit der Gastfreundlichkeit eines "Töpfer-Landes".
Es gibt in Neuseeland nur eine schulische Institution zur Ausbildung von Keramikern: die Otego Polytechnic School of Fine Arts. Sie ist hervorragend ausgestattet; in großzügigen Räumen steht eine schier endlose Reihe von Töpferscheiben, das chemische Labor ist mit den modernsten Waagen und Staubabsaugsystemen ausgestattet und der Brennraum mit hauptsächlich faserisolierten Öfen.
Es wurde mir erst langsam bewußt, daß das wirklich die allereinzigste Schule ist - in den USA haben wir seit den letzten 20 Jahren eine große Fülle von Möglichkeiten, unseren Horizont durch Schulen mit spezifischen Kursen in Kunsthandwerken oder Geschäftspraktik für Künstler zu erweitern. Es ist für die meisten von uns selbstverständlich, daß es diese Schulen gibt und uns Dutzende von Möglichkeiten zur Wahl stehen. Hier in Neuseeland gibt es nur diese einzige und ich begann mich zu fragen, wie so viele Handwerker ausgebildet werden. (Anmerkung d. Übersetzers: für uns Deutsche ist das natürlich wiederum nicht so befremdlich, aber es spiegelt gut die Situation der Keramiker in den USA wieder).
So erfuhr ich, daß nicht dieses Polytechnikum der normale Weg ist, sondern eine Lehre (apprenticeship). Die Existenz dieser Schule war etwas Neues in der handwerklichen Ausbildung.

Nachdem ich meine Seminare gehalten hatte, begann ich meine Tour durch die Südinsel. Meine Route ging von Dunegin zum anderen Ende der Insel, dem Gebiet um Nelson an der Tasman Bay, einem Gebiet, wo sich viele Töpfereien und Gallerien drängen.
Die Omaio-Töpferei von Peter Gibbs und Julie Warren liegt komfortabel nahe an einer großen Kiwi-Plantage. Sie wohnen in einem gemütlichen Farmhaus; die Werkstatt ist in einem niedrigen, schuppenähnlichen Gebäude untergebracht, woran angrenzend etliche Brennöfen stehen. Der Verkaufsraum ist in einem kleinen Anbau neben der Werkstatt und drumherum gibt es zahllose Holzstapel und Trockenregale.
Die Gibbs-Familie (vier Kinder eingeschlossen) ist eine typische ländliche Töpferfamilie - durch eine lange Autofahrt von der Stadt isoliert, jedoch eng verbunden mit den anderen Töpfern durch Feste, Zeitschriften, Konferenzen und natürlich durch die Verkaufsaktivitäten.
Am zweiten Morgen bei ihnen weckte mich mein eingebauter Töpferwecker noch vor 6 Uhr auf und ich hörte den wohlvertrauten Klang eines Hammers, der auf Ziegelsteine trifft. Am Brennofen fand ich dann Peter dabei, die Türsteine seines großen holzgefeuerten Salzofens zu entfernen. Meine Hilfe nahm er gerne an und wir öffneten die ganze Tür und begannen die noch warme Ware auszubauen. Nächste Woche stand eine Ausstellung bevor und die Vorbereitungen waren noch nicht ganz zu Peters Zufriedenheit gediehen.
Ein Salzbrand kurz bevor ich kam, brachte einigen Bruch, da ein großer roher Topf in den ersten Brennphasen explodiert war. So stand nun alles unter fühlbarem Zeitdruck. Während wir die Ware ausbauten und die Spuren der Tonbatzen glätteten, die als Stabilisierung zwischen den Töpfen steckten, erzählte er mir seine Geschichten von "Arbeit unter Streß" und ich wußte, das ich auf vertrautem Boden war.
Wir sprachen ausführlich über Marketing. Ich erhielt den Eindruck (und bekam ihn von anderen Töpfern bestätigt), daß die "normalen", seladonglasierten und mit dem Pinsel dekorierten Haushaltstöpfe, die den Hauptanteil der früheren Töpferproduktion ausmachten, jetzt immer mehr verdrängt wurden. Die Töpfer versuchen jetzt andere Ware zu entwickeln, da sich Keramik für die Küche nicht mehr so gut verkauft wie früher. Es scheint das gleiche Phänomen wie in den USA zu sein. Die Leute haben sich im Lauf der Jahre an die gebräuchlichen Formen gewöhnt und das Bedürfnis nach Neuem zieht Innovationen nach sich.

Die "domestic ware" ist noch sehr prägend für den neuseeländischen Markt. Wie sehr, begriff ich erst, nachdem wir eine Reihe von Gallerien besucht hatten. Der Anteil der sich sehr ähnlichen Ware für den Hausgebrauch war erstaunlich hoch. So wie viele der Neuseeländer ihre Lehre beim Töpfer "um die Ecke" machen, kann man die Spuren dieser Lehre in der ähnlichen Einrichtung der Werkstätten, den gleichen Ofentypen (speziell der Holzöfen) und am offensichtlichsten den Ähnlichkeiten der Ware verfolgen. Es ist schon eine fast niederdrückende Ähnlichkeit und man hungert nach mehr Vielfalt im Angebot der Gallerien, die viel besucht werden und offensichtlich auch viel verkaufen.
Zurück in der Omaio-Töpferei machte ich abends eine Diavorführung und konnte einige der Töpfer kennenlernen, die ich in den nächsten Tagen besuchen würde. Das war einer der Schlüssel für den Zusammenhalt der neuseeländischen Töpfer, den ich so bewunderte - sie setzen sich oft zu einem Essen und zum Tratsch zusammen und machen Arbeits-Feste. Der Sinn für Kameradschaft und Kollegialität ist groß. Wenn es irgendwelchen Neid oder Eifersucht unter ihnen gibt, wird er bei weitem übertroffen vom Sinn für Zusammenhalt und Hilfe untereinander. Sie geben zusammen eine Broschüre heraus, in der mit Hilfe einer Landkarte die verschiedenen Töpfer erfasst sind und neben Telefonnummer, Öffnungszeiten und so weiter auch sehr sorgfältig die jeweilige Ware beschrieben wird.

Das ist eine sehr gekürzte Beschreibung eines kurzen Besuchs im "Land der Töpfer". Obwohl ich nicht viel gereist bin und in der kurzen Zeit nur eine oberflächliche Analyse der Situation machen konnte, war mein Eindruck von dem Wohlwollen, mit dem die Öffentlichkeit die Töpfer betrachtet sehr stark. Wohin ich auch ging gab es zahlreiche Gallerien und Geschäfte, die hauptsächlich Keramik verkauften.
Außerdem habe ich sechs Verkaufskooperativen gesehen, die von den Töpfern selber geführt werden. Die Pflichten im Verkauf und Geschäftsführung werden unter den 12 bis 20 Mitgliedern gerecht geteilt.
John Glick


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