kalkspatz Auslandsinfo

USA

Einreise, Aufenthalt, Arbeitsaufnahme

Ein Visum ist für Bundesbürger unter bestimmten Umständen nicht erforderlich. Voraussetzung dafür ist der Besitz eines Rückflugtickets einer großen Fluggesellschaft und entsprechender Geldmittel für den Aufenthalt. Es ist empfehlenswert, vorher bei der Botschaft nachzufragen welche Fluggesellschaften das sind, um peinliche Überraschungen zu vermeiden.
Im Prinzip ist es aber immer noch besser, sich doch ein Visum schon in Deutschland zu holen, dann braucht man bei der gelegentlich äußerst nervenstrapazierenden Tortur an der "Immigration" keine Zeit mit dummen Erläuterungen verschwenden. (Es ist kostenlos, man benötigt dafür nur den Pass und ein Passfoto und etwas Zeit und Geduld, um den Sicherheitscheck am Eingang des Konsulats ohne den gemurmelten Satz "die spinnen, die Amis.." hinter sich zu bringen; im Antrag wird dann nach Arbeitsstelle gefragt und nach den Gründen für einen Besuch in den USA - Kommunisten, Terroristen und Homosexuellen ist die Einreise verboten...)
Die endgültige Entscheidung über die Aufenthaltsdauer in den Vereinigten Staaten trifft die Immigrationsbehörde am Einreiseflughafen.
Besucher können eine Aufenthaltsgenehmigung bis zu maximal 6 Monaten erhalten. Eine Verlängerung dieser Genehmigung kann bei der Immigrationsbehörde vor Ablauf der bei der Einreise gesetzten Frist beantragt werden.
Befristetes Arbeitsvisum: Unter bestimmten Vorraussetzungen kann eine Genehmigung zur vorübergehenden Arbeitsaufnahme in den USA erteilt werden. Der künftige Arbeitgeber muß sich mit der für ihn zuständigen Immigrationsbehörde in den USA in Verbindung setzen und für den in Aussicht genommen Arbeitnehmer eine Petition (Form I-129 B) einreichen. Erst wenn das genehmigt wurde, bearbeitet das Konsulat euren Visaantrag.
Ihr solltet euch bemühen, daß der Antrag für drei Kategorien passend zugeschnitten ist: entweder besondere Fähigkeiten oder keine einheimischen Fachkräfte zu finden (am besten beides) oder als Praktikant (Trainee). Wie hoch dann die Aussichten sind, kann ich jedoch auch nicht sagen.
Nur für Studenten gibts Visa mit pauschaler Arbeitserlaubnis für den Sommer. Kosten 200 Mark und die ZAV ist bei Beschaffung behilflich.

Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika

Konsularabteilung
Deichmanns Aue 29
53179 Bonn
Tel. 0228/339-1
(es gibt in allen Großstädten Konsulate, die meistens vormittags geöffnet sind)

Töpfervereinigungen

In den USA gibts seit '87 ein "Studio Potters Network", einen Dachverband für all die vielen Töpfervereine in Nordamerika (inklusive Canada). Der Kalkspatz ist auch schon seit einigen Jahren dabei. Die Arbeit ist wie beim Kalkspatz auf etliche Leute verteilt, aber es gibt eine zentrale Organisatorin: Anni Carlsson.

Studio Potters Network
Anni Carlsson
451 Chapel St.
Harrisville RI 02830
Tel. (401) 568-7941
Fax (508) 476-2695
Email: acarlsso@cwmarsmail.cwmars.org

Im "Newsletter" des Networks, das zweimal jährlich erscheint, gibts viele Berichte über Gruppen und Workshops und man kann z. B. sich auch per Anzeige als Workshopleiter anbieten.
Die Redaktionsadresse ist:
Jean Silverman
41 Neal Mill Rd.
Newmarket NH 03857
Tel. 603/659-2632
Fax: 603/659-4728
Email: jeansil@nh.ultranet.com
Interessierte Kalkspatzmitglieder können dieses Blatt im Zeitungsformat und die aktuelle Liste der Mitgliedsvereinigungen kostenlos von Günter Haltmayer erhalten.
Wer noch spezielle Kontakte zur Keramik an den Hochschulen sucht, der kann sich an eine Institution wenden, die "nationwide" organisiert ist:

National Council on Education for the Ceramic Arts (NCECA)
Secretary: Regina Brown
P.O. Box 1677
Bandon, Oregon 97411, USA
Offene Vereinigung: Hochschullehrer, Studenten, Amateure etc. Die NCECA hat eine Mitgliedszeitschrift und organisiert alljährlich eine große Konferenz, die wohl der größte Treffpunkt der Keramikszene in den USA ist.

Keramikzeitschriften

Ceramics Monthly
735 Ceramic Place
PO Box 6102
Westerville, Ohio 43086-6102
Tel: (614)523-1660
Fax (614) 891-8960
E-mail: editorial@ceramicsmonthly.org
Die bekannteste Keramikzeitschrift der USA. 10 Ausgaben im Jahr, ca. 60 DM. Behandelt die gesamte nationale und internationale Keramikszene, aber eher mit Schwerpunkt auf künstlerischer Keramik. Viele Kleinanzeigen, auch Stellenanzeigen! Herausgegeben von der American Ceramic Society.

The Studio Potter
Box 70
Goffstown
New Hampshire 03045
Halbjährlich, 22 $ im Jahr. Keine Werbung! Professionell, Handwerk und Kunst gemischt, sehr empfehlenswert. Keine Stellenanzeigen, auch keine Farbphotos, aber schön zum Lesen!

Clay Times
PO Box 365
Waterford VA 20197
Phone (540) 882-3576
Fax (540)882-4196
email: CLAYTIMES@AOL.COM
Zweimonatlich, US$40 im Jahr (Übersee). Sehr informativ, mit Schwerpunkt eher auf technischer Anleitung, nicht so sehr auf Kunst. Farbphotos, aber leider keine Kleinanzeigen.

Literatur

Sonstige Hinweise

American Craft Council
45 West 45th Street
New York 10036
Ausstellungen, Bibliothek, Informationen zu allen Sparten von Kunsthandwerk in den USA

Das "Studio Potters Network" bietet auch noch was Nettes für den reisenden Töpfer an: "Bed and Breakfast for Potters". Das bedeutet: das Network stellt eine Liste von Töpfern zusammen, die gerne Gäste aufnehmen (d.h. kein finanzielles Interesse daran haben, sondern es aus Gastfreundschaft machen). Eine gute Idee für Leute, die nie genug von Keramik bekommen können.
Mitmachen kann jeder, der einer Mitgliedsvereinigung des Network angehört, d.h. alle Kalkspatz-Mitglieder. Wenn ihr euch als Gastgeber registrieren lasst, bekommt ihr eine Liste mit allen anderen Gastgebern und könnt sie bei eurer Reiseplanung nutzen. Die Fairness gebietet aber, auch wirklich selber als Gastgeber zu fungieren; und das macht auch großen Spaß, glaubt es mir!
Es wird gebeten, bei allen Anfragen einige Dollar für Porto beizulegen, die Liste selber kostet dann 10 $, womit alle organisatorischen Kosten gedeckt sind.
Kontaktadresse:
Bob Compton, Potters in Oregon
RFD 3, Box 3600
Bristol, Vermont 05443
Tel. 802-453-3778

Die USA ist ja die Geburtstätte des Internet und entsprechend ist man uns dort in der Nutzung der elektronischen Medien etliche Jahre voraus. Wieviele Töpfer dort schon ihre Email-Adresse haben, ist für unsereinen absolut erstaunlich. Folgend hier einige Internet-Adressen aus den USA (eine noch sehr viel längere Liste findet ihr unter links):

Kurse, Schulen

Einige der bekanntesten Kunsthandwerksschulen (gibts massenweise, privat und teuer sind sie alle):
Penland School
Penland
North Carolina 28765

Peters Valley Craft Center
19 Kuhn Road
Layton, New Jersey 07851

Arrowmont School of Arts and Crafts
556 Parkway
Gatlinburg, Tenesse 37738

Es gibt jedoch in den meisten Schulen die Möglichkeit sich die Kurse durch Mitarbeit im Zentrum zu finanzieren. Wer sich ernsthaft dafür interessiert, kann in "Ceramics Monthly" jede Menge Angebote finden (bringen jährlich eine detaillierte Auflistung aller Sommerkurse heraus)
Außerdem gibt die NCECA einen "Ceramic Program Guide" heraus, der 170 Keramikprogramme an Colleges, Universitäten und sonstigen Einrichtungen in den USA auflistet. Gibt es für 12$ bei der NCECA.
Das "Network Newsletter" hat in der Herbstausgabe 1991 eine Liste der "Residency Opportunities" publiziert. "Residencies" sind Möglichkeiten für mehrmonatigen Aufenthalt von Keramikern in einer dieser Schulen oder anderen künstlerischen Institutionen in Nordamerika, wobei im Gegenzug der Verpflichtung zu Kursen dem Keramiker freie künstlerische Entfaltung und Aufenthalt geboten wird. Die Liste ist vom Herausgeber erhältlich.

Die Keramik in den USA ist in den letzten Jahren stark "akademisiert" worden, was heißt, daß man eigentlich auf den meisten Colleges jetzt Keramik studieren kann. Man muß allerdings zwischen privaten und staatlichen Universitäten unterscheiden. Staatliche Unis werden vom Staat und der Bundesregierung unterstützt und haben wesentlich niedrigere Studiengebühren als die privaten Universitäten. Das kann den Faktor 10 ausmachen (um die 1500$ pro Semester für staatliche Universitäten)! Dafür gibt es aber auch viele Stipendien und oft auch die Möglichkeit, einen Teil der Gebühren als Assistent in der Werkstatt "abzuarbeiten".


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