"Goldbrand"

Maschinen, Werkzeuge, Tone etc.
Antworten
Tonhandwerker
Beiträge: 7
Registriert: Donnerstag 3. Januar 2008, 13:34
Wohnort: Bayern

"Goldbrand"

Beitrag von Tonhandwerker »

Bin schon seit Jahren mit Ton zugange, habe durch einen Zufall einige Teile bei einem Keramikbedarf günstig kaufen können. Bei der Durchsicht habe ich Lavendelöl, Platin und Goldmalmittel gefunden. Nach einigen Recherchen habe ich rausgefunden das diese Sachen für den sogenannten "Dritten Brand" bei ca.600 Grad gebrannt werden. Hilfe wer kann mir da genaue Anleitung geben oder einschlägige Literaturvorschläg machen. Freue mich auf Antwort, gehe jetzt ins Wochenende und lasse mich zum Wochenanfang mit euren Beiträgen mal überraschen.

Gruß und Dank C.
Zuletzt geändert von Tonhandwerker am Mittwoch 19. Dezember 2012, 18:16, insgesamt 3-mal geändert.
Dornrose
Beiträge: 85
Registriert: Donnerstag 24. April 2008, 21:36

Beitrag von Dornrose »

Das ist ganz einfach: das Edelmetallpräparat (schaut aus wie ein dunkelbrauner Lack) wird entweder so hergenommen wie gekauft, oder, wenns zu dickflüssig ist, etwas verdünnt (Erfahrungswert, erstmal eine kleine Menge ausprobieren!). Ich nehme mal an, bei dem "Goldmalmittel" handelt es sich um Verdünnungsöl (?), und wahrscheinlich kann man das Lavendelöl auch zum Verdünnen nehmen, was ich allerdings für verschwendet halte, benutze das lieber zum Ameisenvertreiben, wenn du einen Garten hast :mrgreen: (eine 5%ige Lösung auf die Füße gesprüht, und die Biester krabbeln kaum mehr drüber, sehr hilfreich). Ich verwende zum Verdünnen bei flächigem Auftrag echtes Terpentinöl.
Das Präparat wird auf das glattgebrannte Stück aufgemalt wie ein Lack, dann lässt mans trocknen und brennt das Stück anschließend. Pinsel mit dem Verdünnungsöl reinigen.
Die Brenntemperatur - 600-800° - richtet sich nach der Glattbrandtemperatur, also 600-650 für Irdenware, 700-750 für Steinzeug und 800 für Porzellan, das sind aber nur ungefähre Richtwerte. Wichtig ist, dass die Glasuren bei diesen Temperaturen noch nicht erweichen.
Interessanterweise ist das Brenngut bei diesem dritten Brand teilweise enorm empfindlich gegen starke Temperaturschwankungen. Also langsam aufheizen wie beim Schrühbrand, 30-60 Minuten tempern und ebenso langsam abkühlen, und zwar möglichst bis unter 100°! Ich hab schon mal in eine Schale einen Riss bekommen, weil ich einen Goldbrand bei 100° aufgemacht habe. :(
Die Edelmetallschicht ist hauchdünn und nimmt die darunterliegende Oberflächenstruktur an (glänzend, matt, pickelig oder was auch immer). Sie ist empfindlich; nicht heftig drüberkratzen oder scheuern, und keinesfalls in die Spülmaschine! Dafür schauts aber auch echt prachtvoll aus.
Man kann auch mal ausprobieren, das Gold/Platin höher zu brennen, das gibt tw recht interessante Effekte.
Tonhandwerker
Beiträge: 7
Registriert: Donnerstag 3. Januar 2008, 13:34
Wohnort: Bayern

Beitrag von Tonhandwerker »

Hallo Dornrose,

gabz lieben Dank für die Info werde Deinen Rat beherzigen und einen Testbrand starten, leider habe ich erst in 2 Wochen Zeit dazu, hoffe ich zumindest, das kann ich ja gar nicht mehr abwarten, da bin ich ja jetzt schon ganz aufgeregt, werde meine Erfahrungen dann mitteilen. Und vielen Dank für die Ameisenvewrtreibmethode im Garten, da hab ich immer diese diversen Ameisenmittelchen gekauft, werde jetzt mal das Öl ausprobieren.

Gruß
Antworten