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Feuerschalen

Verfasst: Dienstag 30. September 2008, 07:59
von Stimper
Wer hat schon mal Feuerschalen mit dem speziellen Feuerschalen Ton hergestellt. Da diese ja mindestens 2,5 cm dick verarbeitet werden müssen , weis ich nicht so recht, wie das ohne Lufteinschlüsse funktionieren soll.

Verfasst: Dienstag 30. September 2008, 09:09
von wolle
Hallo,
die Frage verstehe ich nicht.
Warum soll es nicht möglich sein 2,5cm dicke Wände herzustellen? Macht man doch in der Skulptur auch. Dafür ist ja gerade der hohe Schamottanteil drinne.
Gruß,
Wolfgang

PS: Ich habe den letzte Woche mal gedreht, das ist schon hart.

Verfasst: Dienstag 30. September 2008, 09:53
von Dornrose
Hallo Wolfgang,

versuchs mal mit Gummihandschuhen, nicht mit diesen Latexdingern, sondern etwas kräftigeren Haushaltsgummihandschuhen. Geht zwar etwas Gefühl damit verloren, aber nachher hast du noch die Haut auf den Handflächen; und die Handschuhe halten, wenn du eine anständige Qualität kaufst, erstaunlich lange.

Verfasst: Dienstag 30. September 2008, 10:22
von wolle
Hallo Dornrose,
vielleicht mache ich das wirklich mal. Bisher ist mir die Vorstellung von Muttis gelben Putzhandschuhen beim Drehen noch im Weg. Und gefühlsecht sind die ja wirklich nicht gerade.

Ich habe auch nur einen Topf aus dem Ton gedreht. Nicht so sehr wegen des Sandes, das bin ich gewöhnt, weil ich sonst auch bis 1mm Körnung gut drehe, sondern weil der Ton sich nicht wirklich zum Drehen eignet. Zuviel Sand hat den Ton sehr träge gemacht, nix mit Plastisch. Ich habe dann die weiteren Töpfe aufgebaut und war nur geringfügig langsamer. Bei 50cm Topf-Durchmesser wäre das Drehen sowieso schief gegangen.

Gruß,
Wolfgang

Feuerschalen

Verfasst: Dienstag 30. September 2008, 11:13
von Stimper
HAllo Wolfgang,
Deine Antwort hat mir leider nicht so sehr viel gebracht, da ich auch noch nie Skulpturen mit 2,5 cm Wandstärke hergestellt habe. Bisher habe ich immer PLatten mit 1 cm Stärke verarbeitet, diese habe ich ein wenig überlappen lassen und dann sorgfältig verstrichen. Bei den dicken Platten habe ich aber eben da meine Probleme. Auch mit dem Auslegen von Gipsformen komme ich mit den dicken Platten nicht zurecht. Vielleicht hast Du ein paar echt Tips, wie Du diese Platten verarbeitest, wäre sehr hilfreich für mich.
Gruß Inge

Verfasst: Dienstag 30. September 2008, 13:47
von wolle
Hallo Inge,
ich arbeite normalerweise nicht mit fertigen Platten, sondern mit armdickem Würsten, die ich aufeinandersetze, verstreiche und dann durch Klopfen, Ziehen und Drücken verdünne.

Was ich nicht verstehe ist, warum eine 2,5cm dicke Platte anders behandelt werden sollte als eine 1cm dicke Platte. Vollkontakt, verstreichen, klopfen, alles wie gehabt.
Wenn Du in Formen arbeiten willst kann ich mir höchstens vorstellen, daß die Platten aufgrund der Schamottierung und des Gewichts etwas störrischer und schwerer sind. Dann nimm halt keine ganze Platte für die komplette Schale, sondern schneide überlappende Segmente wie bei einer Orangenschale. In der Gipsform von innen verstreichen und sauber glätten, eventuell etwas antrocknen lassen und aus der Form nehmen um an die Außenseite ranzukommen. Ich würde versuchen, die Halbschale zu stürzen (Platte drauf und umdrehen), das sollte von selber stehen und wenn es sich beim Verstreichen eindellt macht das nichts. Dann genauso zurück in die Gipsform und wieder rund drücken. Ggfs. die Wandstärke etwas homogenisieren.

Gruß,
Wolfgang

Verfasst: Dienstag 30. September 2008, 15:47
von Stimper
Hallo Wolfgang,
vielen Dank für diese Ratschläge, ich werde es ausprobieren und mich nochmal melden.

Verfasst: Dienstag 25. November 2008, 11:05
von volkmar
Hallo Wolfgang

Meistens gebe ich Tips, jetzt brauch ich auch mal einen.....

Hast Du mir bitte eine Adresse für die Masse aus der man Feuerschalen drehen kann?

Danke und Gruß
Volkmar

Verfasst: Donnerstag 27. November 2008, 16:10
von Pedi
Hallo zusammen
Feuerfestton gibt es u.a. bei Keramik Kraft

Feuerfester Ton bzw. Feuerschalen dürfen nicht so hoch gebrannt werden (1080 bis max Steingut Temp - weil er dann die unterschiedlichen Temperaturschwankungen des späteren Feuers in der Schale, besser verkraftet) und daher sind Lufteinschlüsse nicht sooo problematisch, wenn der Ton richtig durchgetrocknet ist.
Wenn ich etwas mache, was 2,5 cm dick ist, dann lasse ich es ewig lang trocknen oder lasse es im Ofen auf 80-100 Grad 24 Stunden dümpeln....um auf Nr. Sicher zu gehen.... das geht sogar mit 4 cm dickem Ton....

Verfasst: Donnerstag 27. November 2008, 16:22
von volkmar
Danke Pedi .... den Katalog hab ich sogar vor mir liegen.
Hat die Masse eine Nummer?
Kann man die Holzbrandmassen oder Rakumassen verwenden?

Gruß
Volkmar

Verfasst: Donnerstag 27. November 2008, 17:03
von Ima
Ich kenne mich mit deutschen Tonmassen nicht so gut aus, habe aber in England eine Mischung aus Fire -clay und Stoneware- Clay gemischt und solche Dinge hergestellt.
Weiß aber nicht, wie Fire-Clay hier heißt und was für fertige Massen es gibt für diesen Zweck.

Ima

Verfasst: Donnerstag 27. November 2008, 17:42
von nicht mehr angemeldet
Zum Beispiel: Feuerton Klick

Ein Bekannter von mir mischt sie selbst, das ist auf jeden Fall billiger. Ich weiß nur, dass er ziemlich viel rumprobieren musste, bis er ein gutes Rezept hatte. Die Schalen müssen ja schockresistent sein gegenüber stark schwankenden Temperaturen.

Fire Clay = Feuerfester Ton

Gruß, Ulrike

Verfasst: Sonntag 30. November 2008, 10:37
von Pedi
@ Volkmar
lt. Keramik-Kraft soll sich T432 oder T433 flieder sehr gut dazu eignen.

@ Ulrike
würde Dein Bekannter sein Rezept verraten?

@Ima
FireClay heisst auch hier meist FireClay. Mit welcher Mischung hast Du denn feuerfeste Sachen hergestellt?

Es gibt übrigens bei BSZ in Essen den Rohstoff Fire Clay zu kaufen..... falls das jemanden interessier :-)

Grüße
Pedi

Verfasst: Sonntag 30. November 2008, 13:09
von nicht mehr angemeldet
@ Ulrike
würde Dein Bekannter sein Rezept verraten?
Das ist so:
Er lebt davon, unter anderem, d. h. er stellt die Schalen her in unterschiedlichen Größen und Formen, verkauft sie - auch per Internet (über eine gemeinsame Website mit anderen Leuten, die außerdem Gartenkeramiken, Plastiken und Skulpturen herstellen), diese Art des Verkaufs scheint ganz lohnend zu sein - und er gibt Kurse, die gut besucht sind.
Ich stelle mir grade vor, wie ich gucken würde, wenn er mich nach einem Glasurrezept fragen würde, in dem viel Arbeit steckt, um es im Internet zu veröffentlichen, *hust* . Aber das würde er nicht tun, kann ich mir nicht vorstellen.
Ulrike

Verfasst: Montag 1. Dezember 2008, 09:18
von Pedi
Hallo Ulrike
hätte ja sein können :-)
Die Zusammensetzung von Massen ist ja nicht unbedingt ein Geheimnis und man macht damit ja auch nicht unweigerlich das Gleiche wie Dein Bekannter und "klaut" ihm das Geschäft. Die wenigsten stellen sich Massen selbst her.

Gruß Petra