Relief

Maschinen, Werkzeuge, Tone etc.
BeGo
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Re: Relief

Beitrag von BeGo »

Nein, nicht selbst. Aber ich kann eine benutzen :lol:
cheval
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Re: Relief

Beitrag von cheval »

Ah, meine posts werden also doch gelesen :lol:

Was sagt denn dein "Plattenwalzenbesitzer/in" zu deinem Vorhaben?
..und ich ich hätte immer noch gerne (wenn möglich) ein Foto von deinem "Wunschobjekt"
8cm Stärke/Dicke/Höhe sind etwas anderes als 3cm und erfordern evntl. dann auch eine andere Bauweise..also könnte ich dir so nicht sagen, ob du "eine Platte" auswalzen sollst, oder nicht..desweiteren : Die handelsübliche Plattenwalze (und das ist die, die der Otto-Normal-Keramiker so rumstehen hat) endet im "Walz-Maß" bei ca. 65 x 90 cm, ergo, auch dann müßtest du "stückeln" , was schon wieder blöde ist..
Beatbach
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Re: Relief

Beitrag von Beatbach »

also so eine große platte würde ich nicht mit der Plattenwalze machen, sondern aus würsten zusammenkloppen... weiß auch nicht, wie ich die Technik sonst nennen soll ;). Unten die Holzplatte. Darauf ein Laken o.ä.. Darauf arbeitest du mit dem Ton.
Man macht eine ganze menge von Tonwürsten, Würde mal sagen 4 cm dick, und dann beging man an einer ecke mit einem kleinen Stück, legt das nächste längere leicht überlappend darauf, schlägt es fest. Man baut die Platte aus diagonalen Würsten auf. Immer wieder parallel eine Wurst leicht überlappend drauflegen, plattschlagen. Wenn so die ganze Platte fertig ist, dann streichst du in Richtung der Überlappung kräftig mit den Fingerkuppen, sodass all die Ritzen verschmiert werden. Dabei entstehen senkrecht zu den Wurstritzen kräftige Rillen, die die Fingerkuppen verursachen. das soll so. Du nimmst also richtig Ton mit beim Streichen. Wenn das fertig ist, schaust du, ob du den Rand so unregelmäßig lassen willst oder gerade Schneiden, in beiden fällen guckst du aber danach, dass auch am Rand die Rillen gut verschmiert sind. Danach brauchst du einen Helfer und noch eine Holzplatte (die, die dann mitgebrannt wird). Du legst die Holzplatte obenauf. Dann dreht ihr das ganze um. Holzplatte abnehmen, laken abnehmen, und wenn du die Würste gut angeklopft hast, dann siehst du jetzt nur leichte Ritzen. Die kannst du mit einem Teigschaber o.ä. glätten, oder auch mit den Fingern (dann wird die Oberfläche halt nciht glatt).
Solche platten sind sehr stabil.
Ich hoffe, man kann nach dieser Beschreibung das nachmachen... probier es erstmal mit einer kleineren Platte (dünnere Würste machen)... Der Ton sollte noch relativ weich sein.
BeGo
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Re: Relief

Beitrag von BeGo »

Hallo cheval, natürlich werden deine posts gelesen und sie sind mir sehr wertvoll. Danke dafür. Ich habe sieben Jahre in der Keramischen Entwicklung eines der größten Keramikherstellers Deutschland gearbeitet, da ging es aber mehr um Wand- und Bodenfliesen. Baukeramische Erfahrung habe ich deshalb in der Tat nicht und bin dankbar für jeden Hinweis. Die Walze ist eine Roderveld Jumbo 85. Allerdings hat mir der Keramikmeister, der den Ofen hat, heute davon abgeraten. Er empfiehlt vielmehr, die Platte auf einer mit Holzleisten eingerahmten Gipsplatte manuell anzulegen. Und zwar aus sehr weichem Ton, damit sich eine homogene Fläche ergibt. Diese sollte dann mit einem Draht über die Leisten auf gleiche Höhe abgezogen werden. Morgen treffe ich mich mit ihm. Verstanden habe ich nämlich noch nicht, wie ich die Platte vom Gips bekomme nach längerer Bearbeitungszeit und ob die Platte nicht von unten einseitig zu stark trocknet.

Zum Bild: Ich habe nun mal nur die Abbildung. Diese musste ich nun einige Male verkleinern, damit sie ins Forum passt :wink: . Ich hoffe aber, du siehst, um was es geht. Was mir gefällt, ist das plastische Hervortreten aus der Platte. Deshalb war die Stärke mit 6 cm auch nur geschätzt, weil ich denke, eine gewisse Stabilität müsste das ganze bei der Größe schon haben. Aber auch hier freue ich mich, wenn du Erfahrungswerte beisteuern kannst.

@Beatbach: Auch dir ganz herzlichen Dank für den Tipp mit den Würsten. Anders als du, rät der oben erwähnte Keramikmeister vom Mitbrennen des Holzes ab. Man sieht: Es gibt offensichtlich viele Methoden, und ob alle Wege nach Rom führen, bleibt letztlich abzuwarten. In jedem Fall baue ich zunächst das von Lana vorgeschlagene 1/3-Modell.
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cheval
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Re: Relief

Beitrag von cheval »

Oh, schön, ich versteh dich, das Motiv hat was. :)
Ich vermute, so wie es wirkt, wurde eine Platte gefertigt, darauf Hintergrund, Körper, Ornament herausgearbeitet. Separat hat jemand die 3 Köpfe modelliert, die dann auf den fertigen Hintergrund aufmontiert sind. Das hat mehrere Vorteile. So kannst du Platte und Köpfe getrennt auf gleiche Trockenkonsistenz bringen, die Platte, solange die Köppe noch nicht dran sind trotzdem drehen, wenden, klopfen und beschweren, und du kannst die dreiviertel fertige Platte komplett einpacken und derweilen in aller Ruhe deine Köpfe ausarbeiten, vor allem auch ohne ständig eine 50-60 kilo-Platte durch die Gegend wuchten zu müssen.

Die Platte -ja, in der Tat, tausend Wege führen nach Rom, Beatbachs Methode funktioniert genauso wie die deines Brennmeisters (nur hier mußte du erstmal eine Gipsplatte in der Größe herstellen, die dann ein enormes Gewicht hätte und allein würde ich soviel Gips nicht zu gießen anfangen) Von der Gipsplatte runter wäre übrigens kein Problem - gleiche Methode wie in Beatbachs Beschreibung mit 2 Bretter. In Werkstätten, die mit Überschlagtechnik arbeiten werden tatsächlich auch einfach Blätterstöcke in diesen Größen aufgeschlagen (irgendwo gabs da mal einen Film dazu, vielleicht hat ja hier jemand noch einen link?)
Beatbach
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Re: Relief

Beitrag von Beatbach »

es geht eigentlich auch, ohne die Platte mitzubrennen. Man muss dann das fertige Relief einfach direkt von der Platte in den Ofen schieben - oder auf die Brennplatte. Auch hier ist es gut, wenn es erst lederhart ist - weniger Bruchgefahr. Kann dann auch ja auch auf der Brennplatte zu Ende trocknen. Wie gesagt, bei uns kommen Sachen, wo die Platte mitgebrannt wird in den Gasofen. Hat man nur einen Elektroofen, dann ist das vielleicht nicht so toll für die Spiralen.
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