Kühlrisse?! - Liegts an der Brennkurve?

Maschinen, Werkzeuge, Tone etc.
Antworten
Nana
Beiträge: 1
Registriert: Samstag 26. Februar 2005, 15:13

Kühlrisse?! - Liegts an der Brennkurve?

Beitrag von Nana »

Ich habe einige Fragen bezüglich (vermuteten) Kühlrissen bei Steinzeugkeramik und zu meiner Brennkurve. Wer kann mir weiterhelfen?

Das Problem:
Nach Verlängerung der Haltezeit sind Gefäße, v.a. Tassen mit etwas ungünstiger Form (dünne Stellen), einfach zersprungen, teilweise beim Eingießen von heißer Flüssigkeit, teilweise einfach so, 2 Wochen nach dem Brand.
Es bildete sich ein runder Riss an einer Schräge, die sich zwischen Boden und Wand der Tasse befindet – an dieser Stelle ist sie auch tendenziell dünner. Der Riss hat scharfe Kanten.
Schätzungsweise Kühlrisse, (gut beschrieben stand das bei David Scott – Clay & Glazes in Studio Ceramics).
Durch Veränderung der Haltezeit sind die Glasuren besser rausgekommen. Jetzt suchen wir nach einer Möglichkeit, den Glasuren genügend Zeit zur Entwicklung zu geben, und möglichst den sensiblen Bereich, in dem sich Cristobalit bildet zu vermeiden.

Die Daten:

Ofen: Elektro Toplader (200 Liter, Rohde)

Ton: 9SF (0-0,2) Jäger

Brennkurve:
Alt: 200°C/h hoch bis 1250°C
Haltezeit 30 min.
50°C/h runter bis 1050°C, dann aus

Verändert: 200°C/h hoch bis 1250°C
Haltezeit 35 min.
50°C/h runter bis 1050°C, dann aus

Also: es scheinen beste Voraussetzungen für Kühlrisse zu bestehen:
- hohe Temperatur und lange Haltezeit, die zu viel Cristobalit führen
- frühes Öffnen / Lüften des Ofens aus Zeitdruck
- ungünstige Form durch tendenziell dünnere Stelle zwischen Boden
und Wand

Nach dem (englischen) Originalrezept einer der wichtigsten Glasuren wird eine Brennkurve empfohlen, bei dem „to a hard cone 10“ aufgeheizt werden soll: mit etwa 75°C/h bis 1220°C und mit einer Haltezeit von 45 Minuten. Mit meiner Brennkurve war das Ergebnis ähnlich.

Bisherige Lösungsidee:
Ich habe bisher noch nicht mit Segerkegeln gearbeitet und werde das nun tun. Die Brennkurve möchte ich ähnlich der Kurve aus dem Glasurrezept probieren:
200°C/h bis 900°C, dann mit 75°C/h bis 1220°C, dort 45 Min. halten, dann aus.

Fragen:
· Wie sieht die „optimale“ Brennkurve für möglichst stabiles Steinzeug
aus?
· Wie stabil (Hitzeschock) soll Steinzeug sein? (Gefrierfach – kochendes
Wasser?) Wie erreiche ich das?
· Habt ihr Ideen zu meiner Brennkurve?
· Wie wichtig ist die Tonqualität? Kann es auch daran liegen? Immerhin
ist das Problem bei nur geringfügig kürzerer Haltezeit so vorher kaum
(vermutlich in zwei Einzelfällen) aufgetreten.
· Wann darf man den Ofen lüften? Stopfen ziehen? Öffnen? Alles erst
ab 100°C?

Vielen Dank für die Mühe – ich freue mich über jede Anregung!!!

Nana
charlie
Beiträge: 123
Registriert: Sonntag 13. Juli 2003, 16:09
Wohnort: Mönchengladbach

Kühlrisse

Beitrag von charlie »

Hallo,
schreibe Dein Problen der Fa. Jäger,
ich hatte in solchen Fällen dort immer eine sehr gute Beratung.

Gruß Charlie
Antworten