Probleme mit Gipsformen

Maschinen, Werkzeuge, Tone etc.
Antworten
BarbaraJen
Beiträge: 10
Registriert: Sonntag 1. April 2018, 12:54

Probleme mit Gipsformen

Beitrag von BarbaraJen »

Hallo,
ich habe angefangen mit Gipsformen zu arbeiten und habe gleich zwei Probleme.

1. Die Form bleibt in der Gipsform und scheint sich nicht zu lösen. In dem Fall ist es der erste Ausguss und die Form ist einteilig.

2. Hier handelt es sich um eine zweiteilige Form für eine massive Seifenschale. Hier läßt sich die Form gut herausnehmen, aber es gibt immer unschöne Dellen. Ich habe die Form nun schon dreimal ausgegossen und die Dellen (einsickerungen) gehen nicht weg. Muss ich eventuell die Porzellangiesmasse in Etappen eingießen?

Über Hilfe oder Ideen wäre ich sehr dankbar!

Beste Grüße,
Barbara
Migla
Beiträge: 434
Registriert: Montag 26. Dezember 2011, 21:27
Wohnort: Wuppertal

Re: Probleme mit Gipsformen

Beitrag von Migla »

Hallo, 1.sobald der Rohling in der Form fast lederhart ist, an der Schonung den Ring abschneiden.
2.länger in der Form trocknen lassen
carboncookie
Beiträge: 173
Registriert: Donnerstag 15. März 2018, 22:31

Re: Probleme mit Gipsformen

Beitrag von carboncookie »

zu 2 noch: auf keinen Fall in Etappen eingießen. Immer voll eingießen und dann bei Schwund nachgießen.
BarbaraJen
Beiträge: 10
Registriert: Sonntag 1. April 2018, 12:54

Re: Probleme mit Gipsformen

Beitrag von BarbaraJen »

Vielen Dank!

"sobald der Rohling in der Form fast lederhart ist, an der Schonung den Ring abschneiden."

Was heißt das?
BarbaraJen
Beiträge: 10
Registriert: Sonntag 1. April 2018, 12:54

Re: Probleme mit Gipsformen

Beitrag von BarbaraJen »

Die erste gegossene Form klebte leider so sehr am Gips, dass er nicht herauslösbar war und kaputtgegangen ist. Wie lange sollte denn eine Gussnegativform ungefähr trocknen, bis man sie das erste Mal verwenden kann?

Danke und beste Grüße,
BArbara
edelweiß
Beiträge: 78
Registriert: Donnerstag 31. Januar 2008, 10:40

Re: Probleme mit Gipsformen

Beitrag von edelweiß »

Gipsformen ganz durchtrocknen lassen, bevor du sie das erste mal gießt. Das dauert je nach Größe der Form und Luftfeuchtigkeit einfach unterschiedlich lang. Die Form fühlt dich dann „kreidig“ an.
Manchmal sind die ersten Güsse aus einer selbstgemachte Form einfach für die Tonne. Wenn‘s allerdings nicht besser wird, dann liegt der Fehler woanders.

Ist die zweite Form eine Vollgußform? Hast du die Dellen mal aufgeschnitten und geschaut, ob Luft eingeschlossen ist?

Vielleicht magst du Fotos einstellen, daß würde die Fehlersuche erleichtern.
BarbaraJen
Beiträge: 10
Registriert: Sonntag 1. April 2018, 12:54

Re: Probleme mit Gipsformen

Beitrag von BarbaraJen »

Danke!
ich lasse die Formen noch ein wenig trocknen.
Anbei ein Foto von der zweiteiligen Form mit den Dellen:

Bild
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Migla
Beiträge: 434
Registriert: Montag 26. Dezember 2011, 21:27
Wohnort: Wuppertal

Re: Probleme mit Gipsformen

Beitrag von Migla »

BarbaraJen hat geschrieben: Donnerstag 5. Juli 2018, 19:22 Vielen Dank!

"sobald der Rohling in der Form fast lederhart ist, an der Schonung den Ring abschneiden."

Was heißt das?
Hallo, An einer Gießform sollte an der Eingussseite ein breiter Rand-die Schonung-sein, der mit der eigentlichen Form nichts zu tun hat, sondern als eine Art Trichter fungiert, der auch dazu dient, dass immer genügend Masse in der Form ist. Außerdem bildet er einen Absatz zur Form in der gewünschten Wandstärke und dient so als Anschlag/Anlage für das Messer, mit dem der Formrand immer exakt gleich geschnitten werden kann ohne den Rohling zu beschädigen.
Gruß migla
Migla
Beiträge: 434
Registriert: Montag 26. Dezember 2011, 21:27
Wohnort: Wuppertal

Re: Probleme mit Gipsformen

Beitrag von Migla »

Fotos der Arbeitsform würden die Fehlersuche erleichtern. Wo ist der Einguss, die Stärke usw.
BarbaraJen
Beiträge: 10
Registriert: Sonntag 1. April 2018, 12:54

Re: Probleme mit Gipsformen

Beitrag von BarbaraJen »

Vielen Dank für die Antworten!
Anbei schicke ich noch Fotos von der Gipsform. Auf der Gipsform sitzt ein Trichter, damit immer genug Masse nachsickern kann. Das Abschneiden des Porzellanrohlings ist allerdings noch ein wenig schwierig.


Bild
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Migla
Beiträge: 434
Registriert: Montag 26. Dezember 2011, 21:27
Wohnort: Wuppertal

Re: Probleme mit Gipsformen

Beitrag von Migla »

Hallo, der „Trichter“ ist das, was normalerweise die Schonung darstellt, aber bei dieser Form nicht unbedingt zum Schneiden des Randes benötigt wird. Die Funktion als Massereserve ist schon richtig. Soll das Objekt nun im Hohlguss oder im Vollguss hergestellt werden ? Für erstes scheint mir der Abstand zwischen Ober-und Unterseite zu gering und für einen Vollguss wiederum zu groß zu sein, so dass zu 1.Lufteinschlüsse zu erwarten sind, was dann zu elastischen Dellen führen kann—und Platzen beim Brand oder bei 2. die Masse im Kern nicht trocknen kann und weich bleibt, nicht lederhart werden kann und so zu den Dellen führt. Mach mal einen Querschnitt, um die Wandstärke genauer zu prüfen. Das soll doch wohl, wenn ich es richtig sehe wie eine zick-Zack gebogene Platte sein,oder ?
Gruß Michael
BarbaraJen
Beiträge: 10
Registriert: Sonntag 1. April 2018, 12:54

Re: Probleme mit Gipsformen

Beitrag von BarbaraJen »

Hallo Michael,
ja die Form ist eine zickzack Platte mit leichter Verschiebung zw. unten und oben.
Beim nächsten Guss werde ich mal einen Querschnitt machen, um das Innere zu prüfen. Die Wandstärke liegt zwischen 2 und 3 cm.
Im Moment gieße ich mit Porzellan, wäre es einfacher mit Giesston zu arbeiten?
an sich wäre es schon sehr schade die Form nicht mehr verwenden zu können.
Danke und Grüße, Barbara
edelweiß
Beiträge: 78
Registriert: Donnerstag 31. Januar 2008, 10:40

Re: Probleme mit Gipsformen

Beitrag von edelweiß »

Du hast dir -meines Erachtens- leider bei der Seifenschale ein Modell gemacht,welches enorm schwierig abzugießen ist.
Denn wenn du versuchst es als Vollguß (also massiv) zu gießen wird ab einer gewissen Scherbenstärke an der engsten Stelle der Durchfluß verschlossen sein und sich einfach nur Luft in den Kammern sein.
Wenn du es als Hohlguß (du gießt Masse aus, nach dem sich die gewünschte Scherbendicke gebildet hat), dann mußt du -wenn ich die Bilder vom Gießling richtig interpretiere, wahnsinnig dünn gießen, und dann wirst du wahrscheinlich Deformationen im Brand bekommen.
Vielleich erklärt die Skizze besser, was ich meine:
BA5C1868-3D7D-40F8-9216-B13504504FBC.jpeg
Pink= Scherben
Lg
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Migla
Beiträge: 434
Registriert: Montag 26. Dezember 2011, 21:27
Wohnort: Wuppertal

Re: Probleme mit Gipsformen

Beitrag von Migla »

2—3cm Wandstärke sind für Porzellan sehr viel. Erschwerend kommt hinzu, dass die Stärke unterschiedlich ist. Auch die Engstellen sind, wie Edelweiß schreibt, auf jeden Fall sehr hinderlich,da sie den gleichmäßigen Fluss der Masse beim Eingießen und Ausgießen stören.Auch der Einbau von Luftkanälen würde da nur wenig helfen. Selbst mit einer Verlegung der Eingussöffnung dürfte es fast unmöglich sein.Die Form muss entweder so gestaltet werden, dass sich rundum eine gleichmäßige Wandstärke bilden kann,ohne das Abgießen der überschüssigen Masse zu behindern, oder dass sich ein Kern mit gleichmäßiger Stärke bilden kann von dem nichts mehr abgegossen wird. Am Besten ein mehrfach verwendbares Modell in der gewünschten Form aus einer festen Platte mit entsprechender Wandstärke herstellen und damit dann die einzelnen Formbauschritte ausführen.
BarbaraJen
Beiträge: 10
Registriert: Sonntag 1. April 2018, 12:54

Re: Probleme mit Gipsformen

Beitrag von BarbaraJen »

Vielen Dank für die vielen Antworten und eure Hilfe!
Ich habe mir alle angesprochenen Probleme nochmal genauer angeschaut. Und die neue Zickzack Form hat eine Wandstärke von 1 cm, (die alte Form lag bei 1,8 cm), das heißt es ist vielleicht gar nicht so schlimm. Die Wandstärke ist durch das versetzte Zickzack relativ gleichbleibend mit einer Verengung zum Boden hin (bei der Eingussform).
Bisher habe ich mit der 1,8 cm dicken Form 3 Güsse gemacht, die immer besser geworden sind.
Mit der 1 cm dicken Form habe ich erst 2 Güsse gemacht. Kann es sein, dass ich einfach noch ein paar Güsse machen muss, um gute Resultate zu erzielen?
(Immerhin ist der erste Guss mit der einteiligen Aussgussform komplett daneben gegangen.)
Antworten