Schrühbrand im Rakuofen

Hier sollen Fragen und Probleme mit Brennöfen, egal ob Gas, Strom oder Holz, etc., gestellt und beantwortet werden.
otto
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Registriert: Dienstag 17. Juni 2008, 18:52

Schrühbrand im Rakuofen

Beitrag von otto »

Hallo ist es möglich im selbstgebauten (hab ich noch vor mir) Rakuofen ein Schrühbrand zu machen.
Ich habe im Garten nur wenig Batteriestrom aus der Solaranlage und kann nur mit Gas brennen?
ps warum funktieniert die suchen-funktion im Forum nicht? oder mach ich was falsch?
grüße + danke..
hille
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Registriert: Donnerstag 24. August 2006, 10:29

Beitrag von hille »

Schwierig, aber möglich. Einen Rakuofen konstruiert man ja für schnellen Temperaturanstieg, das kommt dir dann beim Schrühen in die Quere. Aber gehen tut das schon.
otto
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Registriert: Dienstag 17. Juni 2008, 18:52

Muß ich dann den Rakuofen anders konstruieren?

Beitrag von otto »

Muß ich dann den Rakuofen anders konstruieren?
Ich denke daß ich einen langsamen Temperaturanstieg brauche und eine längere Haltezeit.
Wo liegt die Schwierigkeit?
otto
Beiträge: 6
Registriert: Dienstag 17. Juni 2008, 18:52

ja klar

Beitrag von otto »

Ja klar aber ich lese andauernd daß der Schrühbrand mit einem Rakuofen schwieri sei.
Ich frage mich wo ist da die Schwierigkeit und wie kann man sie beseitigen (verbessern) oder vielleicht 2 Öfen bauen?
@Harry: was ist ein Pyrometer?
hille
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Beitrag von hille »

Ein Pyrometer ist ein Temperaturfühler. Wenn du null Ahnung hast, die Brenntemperatur also nicht anhand der Glutfarbe bestimmen kannst, unbedingt empfehlenswert, für den Schrühbrand unverzichtbar.
Das Problem ist, einen starken Brenner, den du fürs Hochbrennen brauchst, so zu drosseln, daß es im unteren Temperaturbereich ganz langsam geht. Eine Möglichkeit ist ständig an und aus machen, eher unbequem. Am einfachsten wäre es wohl, mit zwei Brennern zu arbeiten, einem starken für die höheren Temperaturen und einer Art Bunsenbrenner bis 300°.
Ansonsten glaube ich deinem Beitrag zu entnehmen, daß dein Wissen bis jetzt nur angelesen ist und du vieles davon nicht richtig verstehst. Vielleicht doch erstmal irgendwo ein Seminar mitmachen?
otto
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Ich bin nicht neu

Beitrag von otto »

Danke für die Antwort.
Ich bin nicht neu auf dem Sektor habe schon ca. 300 Figuren und 200 Badekacheln, Geschirr ... gefertigt und gebrannt,
allerdings im Elektroofen mit Thermostat (Bilder folgen demnächst bin gerade dabei eine neue site zu erstellen)
schrühen und Glasurbrand ging ganz einfach hatte bisher heine Probleme.

Gelesen hab ich nix -hab einfach angefangen nach den Kunststudium (das war allerdings für Malerei),
Keramik hab ich später angefangen (1990)- nur über Rakuofen ein wenig seit 3 Tagen im Internet.

Ich will meine Figuren im Garten machen und sie da brennen.
Daher die Fragen auf diesem Forum. Ich habe gelesen, daß das mit einem Rakuofen geht, nur schrühen wär schwierig.
Von Ofenbau hab ich garkeine Ahnung.
Will mir trotzdem soein ding im Garten bauen.
Außerdem interessiert mich die Rakutechnik von der ich allerdings auch keine Ahnung habe. Danke otto
chanoyu
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Beitrag von chanoyu »

Prinzipiell ist es schon möglich, hab mir mal so ein Teil gebaut.
Die Schwierigkeit besteht darin, die Temperatur ganz langsam zu steigern, um das Restwasser vor der Scherbenbildung auzutreiben. Am Anfang kleine Spänchen, Papierfetzen, vieel Zeit, Geduld und erst mit Probestückchen die richtige Brandführung herausfinden. Ein paar Fehlversuche wirst Du in Kauf nehmen müssen. Alternative: im Heimbackofen vortrocknen geht auch. Alle halbe Stunde um 50 C steigern, bis 300 C ereicht sind. Minnimiert die "Sprengrate" der Stücke beträchtlich. Da ist dann allerdings das Problem des bruchfreien Transports der Rohware. Eine Skizze solltest Du Dir vor dem Bau vom Ofen machen. Achte darauf, daß der Weg von der Brennkammer nach außen nicht zu lang ist, wenn Du Raku machen willst. Ziegelsteine, Lehm, Schamottesteine aus Abrißöfen sind gutes Ausgangsmaterial. Ofenrohr nicht zu kurz, so ca 2m Oberkannte Ofen damit es gut zieht. Guckloch mit herausnehmbaren Stein nicht vergessen.
Hab bei meinen Ofen immer ganz schön lange zum hochfahren gebraucht, 12 Stunden waren schon nötig zur Endtemperatur zu gelangen. Am besten den Ofen nicht zu groß bauen, mit etwas Erfahrung kannst Du dann ja auch größer in Angriff nehmen. Ist schon eine spannende Sache. Farbskala der Brennware ist erst dunkelrot, bei ca. 500-600 C , wird dann mit steigender Temperatur immer heller über hellrot bis gelb. Niedrigschmelzende Rakuglasuren verwenden, so ca. 900-950 C, viel höher wirst Du wahrscheinlich mit Deinem Erstlingswerk nicht kommen. Viel Erfolg!
...versuch macht kluch...!
otto
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Den Ofen will ich im Freien bauen.

Beitrag von otto »

Danke für die ausführliche Antwort, hat mir sehr geholfen. :D
Ich habe im Garten einen Gasherd mit Backofen. Müsste mal messen wie hoch die Temperatur kommt.
Am Anfang vom heizen ist im Backofen allerdings alles feucht. Ich werde ihn erst mal trocken-heizen und dann die Keramik reintun.
Du scheinst einen Holzofen gebaut zu haben. Ich wollte einen mit Gas beheizten bauen.
Kann man den auch mit Holz vorheizen? Lässt sich der Brenner (für Dachpappe vom Baumarkt) nicht regulieren? Damit müsste man doch die Temperatur gut regeln können.

Den Ofen will ich im Freien bauen. Wenn er außer Betrieb ist kann ich ihn ja mit einer Plastikfolie abdecken.
Brauche ich ein Ofenrohr im Internet habe ich mit Gasbrenner beheizte Öfen gesehen die ohne Ofenrohr sind?

Die Mineralwolle die in den Rakuöfen verwendet wird bekomme ich die im Baumarkt oder im Baustoffhandel?
Ich habe mir heute im Garten ein paar Gedanken gemacht und diese aufgezeichnet:
http://www.c00p.de/files/images/rakofenplan2.jpg
Der Kern des Ofens besteht aus Mineralwolle mit einem Käfig aus Kaninchendraht, dann Ziegelsteine außenrum, die mit den vielen Löchern drin, ohne Mörtel.
Den Drahtkäfig mit der Wolle will ich herausnehmbar machen. Der Ofen soll auf einer Platte stehen die einen Abstand von der Erde hat.
Ich denke das müsste zur Isolation reichen. Weiteres siehe Zeichnung (link).
chanoyu
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Beitrag von chanoyu »

Meine Erfahrung beruhen tatsächlich auf Holzofen. Ob man einen Gasbetriebenen Ofen mit Holz anheizen kann...? Wo willst du das Brennmaterial zünden, wenn du nur ein kleines Loch für den Gasbrenner hast. Auch die Lösung mit nach oben herausnehmbaren Käfig erscheint mir riskannt. Bei Temperaturen um 950 Grad Hitze darüber beugen und den mit Brenngut bestückten Käfig noch Bruchfrei nach oben balancieren...? Kaninchendraht... - hitzebeständig...? Liest sich ziemlich "crazzy"- entschuldige bitte den Ausdruck. Vieleicht überdenkst Du den Bau nochmal gründlich. Keramik sollte auf kurzen Weg seitlich einzeln sicherer mit der Zange entnommen werden können.Auch der Einbau ging seitlich so von statten. Das Seitenfenster wurde dann mit Ziegeln und Lehm zugemauert, ein Stein lose herausnehmbar als Guckloch. Eine Kombination Gas Holz geht bestimmt, wenn Du etwas Raum als Feuerkammer einbaust, in den man ja auch einen Gasbrenner halten kann. Mein Ofen hatte auch Züge, in denen die Wärme nach oben in die Brennkammer stieg, ohne das die Flammen direkt die Keramik berührten. Mineralwolle...? keine Ahnung - nahm Schamottesteine kostenfrei aus Abrißöfen.Hab leider keine Skizze mehr. Viele Grüße
...versuch macht kluch...!
hille
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Registriert: Donnerstag 24. August 2006, 10:29

Beitrag von hille »

Sorry, aber vielleicht sollte man dir lieber eine gute Versicherung verkaufen. :lol: Du hast wirklich extrem wenig von dem verstanden, was du da vorhast.
Diddy
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Registriert: Mittwoch 25. Juni 2008, 05:54

Beitrag von Diddy »

Am Besten waere es, wenn Du erstmal etwas Literatur einnehmen wuerdest, Otto. Rakuvaria ist glaub ich ein Buch ueber Rakuoefen.
Regina
Beiträge: 139
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Beitrag von Regina »

Hallo Otto,
auch ich habe im Garten einen Brennofen. Der wird allerdings mit Holz geheizt und bis jetzt habe ich nur Rakubrand gemacht, das ging ab wie Schmitz Katze :lol: Siehe Hier http://www.hobbytoepferei.de/ unter Bilder. Aber jetzt habe ich Paperclay entdeckt und werde demnächst auch einen Schrühbrand dort machen müssen 8) . Nach allem was ich gelesen habe graust mir ein wenig davor, aber wird schon schiefgehen.
Der Ofen besteht zweckmäßigerweise nur aus aufgeschichteten Steinen, so kann ich den Brennraum dem jeweiligem Brenngut anpassen und zum Ein und Ausräumen werden nur ein paar Steine weggenommen. Außerdem braucht der Ofen die Zuluft, dafür kommt er ohne jeden Schornstein aus! :D
Ach ja, bevor ich mich hier mit fremden Federnschmücke, dieses Meisterwerk der Brenntechnik hat mein Mann, ein Feuerteufel, gebaut. Eventuell nehme ich in 2-3 Wochen, wenn der Schrühbrand nicht klappen sollte, das "Meister" zurück.

Liebe Grüße von der Ostseeküste
Regina
otto
Beiträge: 6
Registriert: Dienstag 17. Juni 2008, 18:52

Beitrag von otto »

@ Regina:
Hallo Danke für die tolle Antwort, das gibt mir wieder Auftrieb.
Der Ofen sieht ja toll aus, da bekomme ich Lust einfach mal vorbeizukommen und ihn mir anzuschauen, aber da ich in Düsseldorf wohne ist das schon ein bisschen Weg..;) an der Ostsee war ich letztes Jahr 3 mal; in Bartelshagen 2. Es ist sehr schön da.
Der Ofen: Die Steine hinten sehen aus wie Backsteine oder Schamott? Aus was sich die weißen Steine vorne? Geht die Brennkammer ganz durch bzw wie sieht der Ofen von Innen aus? Wäre es möglich eine Zeichnung zu posten oder zu mailen (wenn der Meister einverstanden ist ;-)?
Aber jetzt habe ich Paperclay entdeckt und werde demnächst auch einen Schrühbrand dort machen müssen
Heißt das, daß du die Keramiken nicht geschrüht hast, sondern ungebrannten Ton glasiert und dann danach der Rakubrand...?
Paperclay hab ich mir auch grad vor ner Woche gekauft und wollte das mal ausprobieren.
Ist der Ton den du für Raku benutzt sonst stark schamottiert?
Liebe Grüße Otto

p.s. ich hab mir ein Buch gekauft ! Raku ein praktischer Weg.
Da steht drin wie man einen Drahtkäfig (aus "Kaninchendraht") baut und ihn dann nach oben zieht. :wink: Ja so ähnlich wie ich mir das dachte.
Ich bleib am Ball und werde berichten wie es weitergeht.
archi01
Beiträge: 8
Registriert: Samstag 14. April 2007, 15:18

Beitrag von archi01 »

Hallo,
habe mir letztes Jahr im Garten einen Ofen aus Gasbetonsteinen gebaut, die ich innen mit feuerfestem Mörtel verkleidet habe. Das ganze ohne Fachwissen oder Keramikerfahrung. Hitze kam aus dickem Gasbrenner (so einer für Bitumen). Ofenrohr hatte ich keines, nur Abluftöffnung. Flamme ging direkt in Brennkammer, ohne Umlenkung. Boahh, das hatte gewummst :-) Also Schrühbrand ging super. Am Anfang hatte ich Sachen auch dirket im Flammweg-Peng. Naja, versuch macht kluch-jetzt steht im Flammweg nichts mehr. Der Rest wurde aber super. Verluste waren gering. Komischerweise. Das ganze auch ohne Temperaturmesseung und immer volle Flamme. Hat aber mächtig gestunken und war ein unheimlich lautes gedröhne bis der Ofen so richtig Temperatur hatte. Jetzt möchte ich mir einen neuen Bauen für Glasurbrand (meine Frau hat das Erstlingswerk mit dem Rasenmäher "abgerissen"). Also aus meiner Erfahrung heraus kann ich nur raten auszuprobieren. Manchmal gibts so Kombis, die gehn dann doch. Aber deine Idee geht wohl ziemlich sicher nicht. Mineralwolle hält die Temperaturen nicht aus, da musst Du schon Keramikwolle nehmen. Hasendraht glüht ja schon, wenn die Häschen mal ne Zigarette paffen :-) Beim Brand wird der schnell reißen (auch aussen), besser Bewehrungsgitter. Ziegel mit Löchern werden wohl HLZ sein. Die sind zwar gut zum Wärmedämmen am Haus, aber sicher nicht im Hochtemperaturbereich.
Nachbessern tut wohl not-muss aber wie gesagt nicht kompliziert sein oder wissenschaftlich (wenn man damit nicht sein Geld verdienen will).
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Günter
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suchen-Funktion

Beitrag von Günter »

Hallo, ich wollte noch hinzufügen:
Aus unerfindlichen Gründen funktioniert das "Suchen" im Forum (kleiner Link ganz oben unter dem kalkspatzlogo) nur, wenn man dem Suchbegriff ein Sternchen folgen lässt. Dann spukt das Programm was aus, sonst leider gar nichts.
Günter
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