FASER . Keramischefaser für Brennofen. - NACHTEILE ???

Hier sollen Fragen und Probleme mit Brennöfen, egal ob Gas, Strom oder Holz, etc., gestellt und beantwortet werden.
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yuri eslava
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FASER . Keramischefaser für Brennofen. - NACHTEILE ???

Beitrag von yuri eslava »

Hallo liebe KeramikerInnen! :)
der günstigster Ofen, den ich hier kriegen kann, ist mit Keramischefaser isoliert.
Ich habe gelesen, dass d Faser schwindet nach eine Benutzungszeit.. aber mehr Kümmer bereitet mir: fliegt irgendwann Faserpartikeln im Brennraum und klebt an d glasierte Ware??? :oops: gibt es noch mehr Nachteile?
keramikart
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Fasern

Beitrag von keramikart »

hallo,
mach dir nur nicht soviel Gedanken um die Fasern auf der Glasur... ich verwende seit 20 Jahren Faseröfen und habe noch nie Fasern auf den Glasuren gefunden. In Misskredit sind die Öfen nur gekommen weil der Fasernstaub möglicherweise die Lunge schädigen kann. Wenn Du rauchst ist's eh wurscht .
Vorteile der Faser: Geringes Gewicht gute Isolierung
lG. harryB
hille
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Beitrag von hille »

Mit der Zeit soll die Isolierwirkung bei den Faseröfen abnehmen. Ich weiß aber nicht, wie stark sich das auswirkt.
yuri eslava
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Beitrag von yuri eslava »

:)
Danke schön für eure Antworten!!!
das ist beruhigend!!! :idea:
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Günter
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Beitrag von Günter »

Also sorry, das ist mir doch etwas zu wurschtig. Man könnte ja glauben, Rauchern seien Mitmenschen, Umwelt und der ganze Rest egal, da sie dem Tod ja sowieso stündlich gefasst paffend ins Auge sehen....
Alte Keramikfasern lösen sich auf und erzeugen eine unglaubliche Staubbelastung. Ich brauch so ein Monster nur aufmachen und bekomme einen minutenlangen Reizhusten. Ausserdem sind diese Fasern inzwischen offiziell als Krebsrisiko eingestuft. Das kann jeder mit sich selber ausmachen, aber unterstehe sich einer, andere in der Umgebung solch einer Dreckschleuder zu beschäftigen...
Ist ungefähr so, als wenn du in einem Raum mit Asbestisolierung arbeitest - das hielt man auch eine gute Weile für toll und "Stand der Technik".
Wenn du etwas sinnvolles tun willst, dann kannst du die alten Fasern mit spezielen Überzügen verfestigen - da gibt es amerikanische und englische Produkte.
In reiner mecklenburgeischer Landluft Günter
volkmar
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Beitrag von volkmar »

Von Fasermattenöfen bin ich geheilt aber noch nicht erlöst. Habe bei mir in der Werkstatt 2 Öfen mit Fasermatten stehen.
Damals hieß es... Energieersparnis, Gewicht und lange Haltbarkeit.......

Die Energieersparnis war sicher anfangs gegeben aber die Isolierung lässt bei professionellem Einsatz deutlich nach.
Das Gewicht ist eigentlich nur beim Anliefern von Interesse.
Mittlerweile lösen sich bei mir die Matten auf - Stücke brechen heraus weil die Matten Risse haben und alle Seiten wölben sich gegen die Spiralen und drücken diese aus ihrer Verankerung.
Einmal hab ich eine Reparatur einer Seite und der Decke vorgenommen.
Die Matten sind sehr teuer und zum erneuern muss man die gesamte Ofendecke demontieren um an den Seiten die Matten zu wechseln.

Da sind Öfen mit Schamottesteine einfacher zu reparieren.
Der nächste Ofen wird keine Fasermatten mehr haben!
Die Kunst ist zwar nicht das Brot, aber der Wein des Lebens.
yuri eslava
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Beitrag von yuri eslava »

:) Schönen Dank an alle! die teilgenommen und mir geholfen haben!!!
Grüsse,
yec
fegora
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Faseisolierte Öfen

Beitrag von fegora »

Und es gibt noch einen Nachteil:
da die Faseröfen nur minimale Masse haben, ist die Temperaturvergleichmäßigung und damit das Brennergebnis nicht so gut wie bei einem Ofen mit Schamottesteinausmauerung. Es müssen ja nicht gleich die bleischweren Steine der 50er jahre sein, als Energie noch "nichts" kostete.
Gruß
fegora
:D
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Nick
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Re: FASER . Keramischefaser für Brennofen. - NACHTEILE ???

Beitrag von Nick »

Ich muss schon sagen: ich arbeite seit über 20 Jahren mit reinen Faseröfen. Zum angeblichen Gesundheitrisiko:
Merke: Auch viele Natur-Stoffe sind z.T. giftig oder krebserregend, aber nur wenn ich sie unsachgemäß einsetze. Z. B. Eichenholz-Staub: ist krebserregend, aber wer schmeißt deshalb alles Eichenholz auf den Sondermüll?
Ich war erst sehr skeptisch, habe aber dann wider Erwarten sehr gute Erfahrungen gemacht: kein Günther-Reizhusten beim Aufmachen, brennen und immer noch kein Krebs!
Natürlich sollte man nicht dauernd mit den Einsetzplatten in den Öfen-Wänden rumstochern. Das ist ja wohl klar, oder?!

Auch Feuerleichtsteine halten ja bekanntlich nicht ewig und schwinden mit der Zeit.
Nach 500 Glattbränden mit 1300 Grad habe ich meinen Laser-Ofen, mit Mundschutz natürlich, überholt und noch sehr gut mit 3/4 des Kaufpreises verkauft bekommen. Toll!
Danach kaute ich übrigens wieder den gleichen Typ.

Erhebliche Vorteile meines engl. "Laser"-Ofens gegenüber gemauerten Öfen waren und sind insbesonders:

- Weniger Platzbedarf im Raum durch ca. 50% dünnere Wände
(nur 10 cm)
- erheblich weniger Brenstoffverbrauch !!!
- schnelleres Aufheizen und Abkühlen auf Wunsch
- viel niedrigerer Kaufpreis
- erhebl. weniger Leistung der Brenner nötig, und damit auch weniger
Querschnitt im Schornstein und den Gasleitungen nötig
- einziger Ofen am Markt mit quadratischer Setzfläche !!! dadurch
viel großformatigeres Arbeiten im Radius möglich
- sehr schmale lange Flamme durch spez. Brenner, daher erheblich !
weniger Nutzraum-Verlust für die sonst sehr breiten Feuergassen
(bis zu 1/3 des Brennraums kann verloren gehen!)
- sehr leise Brenner!
- ...?

So das ist doch wohl eine ganze Menge, oder? Genau!

Also Faserofennutzüberleger: nicht ins Bockshorn jagen lassen! Alles noch nicht mal halb so wild wie manche unter uns, wohlwollend natürlich, zu wissen meinen.

Uff, nun bin ich aber ausgelaugt, aber das war ich meinem Ofen doch schuldig für seine jahrelangen guten Dienste!
volkmar
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Beitrag von volkmar »

Hallo Nick

Du sprichst von einem englischen Gasofen "Laser" mit Fasermatten. Sicher gibt es Qualitätsunterschiede was die Haltbarkeit der Matten angeht.


Der Vergleich mit Hartholzstaub hinkt etwas, denn auch wenn der Schreiner bei der Arbeit mit Staubmaske arbeitet, ist das geschliffene Holz im Wohnraum nicht zu vergleichen mit gerissenen Matten, die durch Luftzirkulation im Ofenraum die gefährlichen krebserzeugenden Fasern
freigibt.

Viele Grüße
Volkmar
Zuletzt geändert von volkmar am Montag 7. Dezember 2009, 18:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Nick
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Hinkender Vergleich?

Beitrag von Nick »

Hinkt doch nicht besonders! Warum?:
Wie beim Schreiner so auch beim Töpfer:
Es doch kommt lediglich, wie überall bei Gefahrstoffen, auf den richtigen, also fach- und sachgerechten Umgang damit an!
Der Töpfer braucht im Unterschied zum Schreiner aber eben nicht mal eine Staubmaske zu tragen. Toll!

Es werden nach meiner langjährigen Erfahrung Keramikfasern nur gelöst und aufgewirbelt, wenn die Wände des Ofens unsachgemäß berührt werden, also durch mechanischen Abrieb mit Setzplatten oder Körperteilen. Das sollte also tunlichst vermieden werden, wie beim Steinofen auch, ganz klar!
Schont ja letztlich auch das Material.
Wenn das berücksichtigt wird, ist nach meiner Erfahrung keine besondere spürbare, oder gar belastende Staubentwicklung zu verzeichnen.

Der Schreiner soll also bitte ne Staubmaske tragen, aber schön weiter krebserregendes Eichenholz und andere Hölzer für die Kunden verarbeiten, trotz eventueller Gefahr für seine Gesundheit?
(Tut er ja auch, vernünftigerweise, denn er hat [u]immer[/u] den Staub!)

Nur moderne Faseröfen sind anscheinend für manch einen scheinbar modernes Teufelszeug, und gehören somit auf jeden Fall ausgetrieben.

Erinnert mich fatal an Diskussionen über angeblich schädliche Mikrowellenherde, Cortison, Reihen-Impfungen, etc.

Freundl. Grüße!
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Nick
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Re: Faseisolierte Öfen

Beitrag von Nick »

Hallo, Fegora, hier sind sich ja anscheinend fast alle einig, (s.u.) was die prinzipielle Ablehnung von Faseröfen angeht, oder?

Sprichst Du eventuell aus eigener Erfahrung?

Das mit der schlechten Temperaturverteilung halte ich aus meiner Erfahrung so nicht für richtig.
Im Gegenteil:
Ich hatte nämlich immer eine sehr gute Temperaturverteilung im Laser-Faserofen, aber zuvor eine sehr schlechte im Rohde 200 L Toplader-Steinofen.
Also, es kommt eben wohl entscheidend auf die Bauform des Ofens und dann auf den Besatz an!
Nicht aber auf das Baumaterial. Logisch! Da ja die Keramikfaser auch wesentlich besser isoliert, als Stein.
Darum nimmt man ja heute auch leichte Steinwolle-Fasern (o.ä.) zum Haus dämmen.
Und nicht Steine.

Freundl. Grüße, der Faserofenversteher!
Zuletzt geändert von Nick am Mittwoch 16. September 2009, 02:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Nick
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Beitrag von Nick »

Hallo Harry,

ich mach keine Hexenjagd auf Eiche, wieso sollte ich und wie kommst Du denn darauf?
Ich habe lediglich einen Vergleich mit zwei Schadstoffen gemacht, mehr nicht.
Dir graust es also beim Arbeiten mit Deinen eigenen giftigen Rohstoffen?
Interessant, aber irgendwie auch rätselhaft...
Dann informiere Dich evtl. zuerst mal besser darüber oder schütze Dich evtl., falls nötig, besser durch geeignetere Schutzmaßnamen. Das ist die richtige Einstellung, auch gegen das Grausen.

Zu den grassierenden Töpfer-Berufskrankheiten kann ich nur sagen:
Ich kenne in 26 Jahren lediglich einen Töpfer mit Silikose, durch Tonstaub verursacht,
und einen mit Rückenproblemen. Das wars auch schon.
Aber drei abgebrannte Werkstätten, zwei durch ihre Öfen.
Aber noch keinen mit Faserofenlunge, oder Cobaltstaubvergiftung oder so...
...und Du kannst also auch negative Erfahrungen mit Faseröfen beisteuern, wenn auch nicht Deine eigenen? Wie alle.
Vielen Dank, aber davon gibt es hier schon reichlich.
Da reihst Du Dich ja perfekt ein in die Einheitsfront der ängstlichen, unerfahrenen Mahner, die aber genau wissen, was gut ist.
Murmel...
Murmel...
volkmar
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Beitrag von volkmar »

Hallo Nick,

damit Du weißt, von was ich rede und dass ich sehr wohl aus eigenen Erfahrungen berichte, versuche ich demnächst, hier Fotos zu posten, wie nach ca. 15 Jahren (m)ein Fasermattenofen aussieht bei professioneller Nutzung.
Bei 3 Bränden in der Woche werden Erneuerungen nach 5 Jahren erforderlich.

Entgegen meinen Wünschen - aber aus Kostengründen werde ich meinen - Ofen nochmals reparieren. Ich werde zwei Seitenwände und die Decke demnächst für etwa 1000,-€ (Materialkosten) erneuern.
Die Kunst ist zwar nicht das Brot, aber der Wein des Lebens.
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