Liebe Leute,
habt ihr ne Ahnung, was so grob über den Daumen ein E-Brand in einem ca. 80 Liter-Toplader kostet, der einen Starkstromanschluss hat?
a) Schrühbrand b) Steinzeugbrand
Wie kann man das ausrechnen? Was braucht man dafür für Daten? Die Leistung, den Strompreis... und dann?
Vielen Dank schon mal... Falls ihr keine Antworten auf meine Fragen wisst, mir aber sagen könnt, was ein Brand bei eurem Ofen kostet - bin ich auch dran interessiert
also ich hab einen Toplader mit 90 litern und habe eine Zeitlang die KWh pro Brand mitgeschrieben (der Ofen steht in einem Nebengebäude mit eigenem Stromzähler). Dabei bin ich auf ca. 20-25 KW pro Brand gekommen, dabei gab es keinen großen Unterschied ob Schrühbrand 950 Grad oder Glattbrand 1045 Grad.
Die Höhere Temperatur beim Glattbrand wird durch die lange Aufheizphase beim Schrühbrand fast ausgeglichen. Wenn Du jetzt von einem KWH Preis von ca. 22 ct ausgehst, kommst Du auf ungefähr
4,50 - 5,50 Euro. Beim Steinzeugbrand (1245 Grad) kann ich nur schätzen, wenn der Ofen ca. 6 h braucht bei 7 KW Leistung, komme ich auf ca. 40 KW sind etwa 9 Euro.
Hallo!
Das kommt auch auf die Stücke an, die drinnen sind und natürlich auch, wie vollgeladen der Ofen ist. Ein Ofen, der fast leer brennt, bzw mit lauter sehr dünnwandigen Stücken, verbraucht deutlich weniger Strom als einer mit dicken Stücken. Darum berechne ich den Brand auch per kg.
lg
christine
ich würde die Frage mehr aus betriebswirtschaftlicher Sicht sehen und möchte sie auch gerne entsprechend beantworten.
Wir haben einen einfachen 120 Liter Ofen und unsere Aufzeichnungen über die letzten Jahre zeigen, dass ein durchschnittlicher Schrühbrand bei 950°C etwa 30 kWh verbraucht. Ein Glasurbrand im Steinzeugbereich, also bei 1240°C verbraucht etwa 45 kWh. Als nächstes kommt es natürlich auf den Strompreis an; wir verwenden zum Brennen nur Nachtstrom (22:00 - 6:00 Uhr) zum derzeitigen Preis von circa € 0,16 pro kWh. Daraus ergeben sich Stromkosten von € 4,80 (30 x 0,16) für den Schrühbrand und € 0,20 für den Glasurbrand. Bei einem 80 Liter Ofen würde ich 2/3 dieser Kosten ansetzten also € 3,20 bzw. € 4,80 ohne Nachtstrom, also einem Preis von € 0,25 pro kWh erhöhen sich diese Kosten um etwa 50%, also wieder € 4,80 bzw. € 7,20 für den 80 Liter Ofen. Dies sind die reinen Stromkosten.
Wir verbrauchen aber auch jedes Jahr etwa 3 Besatzplatten, die einfach nur zerbrechen oder auf denen doch mal etwas festklebt. Auch die Stützen müssen regelmäßig erneuert werden. Dabei entstehen uns Kosten in Höhe von etwa € 80,00 pro Jahr. Da wir im Durchschnitt 150 Brände pro Jahr fahren, bedeutet das noch einmal € 0,53 pro Brand. Als Anfänger waren bei uns diese Kosten 4 mal so hoch, weil ständig irgend etwas schief ging.
Nun kommen die Kosten für die Heizspiralen dran. Unsere Spiralen halten wegen der vielen 1240°C Brände nur etwa 200 Brände aus und der Satz von 9 Spiralen kostet €300,00. Also in etwa Kosten von € 1,50 pro Brand, wenn man die Spiralen, so wie wir, selbst einbaut. Sonst kommen die Kosten für den Elektriker dazu. Bei einem 80 Liter Ofen würde ich hier auch 2/3 also € 1,00 rechnen.
Dann kommen die Kosten für den Ofen selbst. Sagen wir einmal der 80 Liter Ofen kostet € 1.500, hält etwa 10 Jahre, bei 150 Bränden pro Jahr. Die Rechnung ist einfach € 1.500 und 1500 Brände = € 1,00 pro Brand.
Das bedeutet, dass zu den reinen Stromkosten von € 3,20 bzw. € 4,80 noch € 2,53 pro Brand (Besatzplatten, Heizspiralen und Anschaffungskosten dazu kommen.
Also Kosten:
Schrühbrand: € 5,73 - Glasurbrand: € 7,33 - mit Nachtstrom
Schrühbrand: € 7,33 - Glasurbrand: € 9,73 - ohne Nachtstrom
Das sind aus meiner Sicht die reinen technischen Kosten pro Brand unter den oben genannten Bedingungen, wobei jegliche Arbeitszeit, z.B. Beschaffung neuer Heizspiralen und auch die Raumkosten völlig außer acht gelassen wurden.
Bei Lohnbrand, also dem Brennen von Keramik für Andere kommen natürlich noch die Arbeitskosten pro Brand mit dazu. Dazu zählt das Be- und Entladen des Ofens, die Annahme und Ausgabe der Waren, die Kalkulation des Preises (meist nach Gewicht und/oder Größe) und die Rechnungsstellung.
Bei mir ging es darum, dass ich in Aussicht hatte, einen Toplader günstig zu kaufen, aber im MOment nicht die Möglichkeit für einen Starkstromanschluss. Ich wollte also wissen, wenn ich den bei jemand anders ohne extra Zähler unterstelle, was ich ihm realistischer Weise für einen Brand so geben müsste - darf ja ruhig etwas mehr sein, als die reinen Kosten, aber zu großzügig muss es ja auch nicht sein . Soll ja schließlich Spaß machen das Brennen. Nun ist der Ofen allerdings vergeben.
Ich behalte das Thema aber im Blick und freu mich, dass ihr mir helft, finanziell klarer zu sehen ... fällt mir etwas schwer manchmal.
