Deckel für Toplader

Hier sollen Fragen und Probleme mit Brennöfen, egal ob Gas, Strom oder Holz, etc., gestellt und beantwortet werden.
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Maria Ortiz Gil
Beiträge: 1023
Registriert: Dienstag 1. März 2016, 13:14

Deckel für Toplader

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Liebe Keramiker/innen
hat jemand zufällig noch einen Deckel aus Feuerleichtsteinen für einen Toplader übrig? INNENdurchmesser 60 cm, also sollte der Deckel ca. 75 bis 80 cm Durchmesser haben. Der Toplader funktioniert gut, aber der Originaldeckel aus Fasermatten hängt allmählich dermaßen durch, dass ich ihn gerne auswechseln würde.
Oder hat jemand einen Tipp, wie ich die Fasermatten nachhaltig befestigen kann, z.B. irgendwie hochbinden?. Ich habe schon daran gedacht, Löcher in die Metallverkleidung zu machen und mit Kanthaldraht von Innen ein Stück gelochte Schamotteplatte (was gäbe es sonst?) gegen die Fasermatte zu binden. Die Schamottplatte dürfte vielleicht zu schwer sein. Das Problem haben bestimmt einige von euch, denn ich habe noch keinen Faserdeckel gesehen, der nicht durchhängt. Mein Ofen steht in Berlin. Schöne Grüße, Maria
fritz-rs

Re: Deckel für Toplader

Beitrag von fritz-rs »

Maria,

ich hatte dieses Problem auch. Zudem waren immer wieder Faserteile in den Glasuren eingeschmolzen.
Meine Lösung habe ich in diesem Thread gezeigt: viewtopic.php?f=11&t=5203&p=21680#p21680
In eine zusammengeschweißte Blechwanne habe ich das vorhandene Fasermaterial und im Wechsel auch neue Matten in präzisen, mit Schablone geschnittenen Streifen hochkant mit Kleber auf Kaliumsilikat-Basis eingebettet und die Oberffläche nachher mit Wasserglas abgespritzt. Als Klebebett ist wg. der besseren Haftung am Boden, bzw. Deckelinnenseite, eine Streckmetallfläche eingeheftet.
Das ist keine Erfindung von mir. Ich habe das den Industrieofenbauern abgeschaut. Die Bilder zeigen die Deckelinnen- bzw. Unterseite

Gruß Fritz
Gasbrenner
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Registriert: Donnerstag 19. Februar 2015, 09:07

Re: Deckel für Toplader

Beitrag von Gasbrenner »

Wenn die Matte nur durchhängt, ansonsten aber ok ist, kannst Du aus schamottiertem Ton runde Plättchen mit zwei Löchern machen. So wie übergroße Knöpfe und damit die Matte mittels Kanthaldraht nach oben ziehen. Ggfs. kannst Du den Kanthaldraht wie zwei Kettenglieder formen und in die Kontaktstelle etwas Watte legen, um die Wärmeübertragung zu begrenzen.
fritz-rs

Re: Deckel für Toplader

Beitrag von fritz-rs »

Gasbrenner,

Deine Methode habe ich bei den Seitenwänden im Ofen angewandt.
Das geht natürlich beim Deckel auch.
Ich würde aber dringend empfehlen, die Oberfläche mit Kaliumsilikat (Wasserglas) zu festigen, damit sie nicht abrieselt.
(Statt großer Knöpfe habe ich alte Mantelrohrstücke von einem Thermofühler eingefädelt.)

Gruß Fritz
Maria Ortiz Gil
Beiträge: 1023
Registriert: Dienstag 1. März 2016, 13:14

Re: Deckel für Toplader

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Vielen Dank an alle für die Tipps!

Bei den selbst gemachten "Knöpfen" hatte ich Bedenken, dass die immer wieder erneuert werden müssen. Aber der Tipp mit dem
Röhrchen vom Thermofühler hat mich darauf gebracht, dass man ja auch solche Röhren nehmen könnte, auf denen bei manchen Öfen die Spiralen liegen. Die kann ich sicherlich bestellen.
An die Wärmeleitung des Kanthaldrahtes hatte ich auch schon gedacht. Ich kann überhaupt nicht abschätzen, wie heiß der auf der Außenseite werden würde. Ob er wo möglich noch glühen würde ?? Das darf auf keinen Fall passieren, das wäre mir zu gefährlich und das Deckelblech würde es bestimmt auch nicht lange mitmachen.
Mit Fasermatten zu hantieren um einen neuen Faserdeckel aufzubauen reizt mich nach vier Jahrzehnten strapazierter Keramiker-Lungen auch nicht wirklich...(trotzdem Danke für die detaillierte Info, man kann sie ja vielleicht mal weiter geben!)
Deshalb: falls jemand einen Deckel aus Steinen übrig hat, würde mir das am besten gefallen. Ansonsten werde ich wohl einen Hochbinde-Versuch machen müssen.

Schöne Grüße an alle
Maria
fritz-rs

Re: Deckel für Toplader

Beitrag von fritz-rs »

Maria,

der Kanthaldraht wird außen mit Sicherheit nicht mehr glühen.
Wenn ich daran denke, werde ich beim nächsten Brand die Temperatur messen. Mein K-Bindedraht ist aber so dünn, daß mit Sicherheit kein großer Wärmetransport erfolgen kann.

Gruß Fritz
Maria Ortiz Gil
Beiträge: 1023
Registriert: Dienstag 1. März 2016, 13:14

Re: Deckel für Toplader

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Danke Fritz,

ich werde es wohl so versuchen. Ich habe noch einen kleineren Toplader mit dem gleichen Problem, bei dem ist der Deckel sowieso
aus Lochblech. Bevor ich also den großen anbohre kann ich ja bei dem kleinen mal sehen was passiert.

Alles Gute, Maria
fritz-rs

Re: Deckel für Toplader

Beitrag von fritz-rs »

Maria,

lt. Industrieofenbauer sind die Fasermatten so geschichtet, daß sie bei Wärmebelastung sich mehr und mehr abschälen. Das würde nicht bei einer Anordnung mit freien Schnittkanten passieren.

Wie sieht Dein Deckel aus? Mach doch mal Fotos von beiden.

Gruß Fritz
fritz-rs

Re: Deckel für Toplader

Beitrag von fritz-rs »

Noch einmal:
Du weißt, daß ein Deckel aus Feuerleichtsteinen in dieser Größe so schwer ist, daß er nur an einem Scharnier oder mit Hebezeug aufgelegt werden kann.

Gruß Fritz
Maria Ortiz Gil
Beiträge: 1023
Registriert: Dienstag 1. März 2016, 13:14

Re: Deckel für Toplader

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Hallo Fritz,

danke für dein beharrliches Interesse an der Lösung meines Problems mit dem Ofendeckel!

Wie man Bilder in dieses Forum einstellt werde ich mir demnächst mal anschauen, erst mal nur schriftlich:
bei dem größeren Ofen (rund) ist ein Streifen Fasermatte schneckenförmig zusammengerollt und beim
kleineren (quadratisch) ist die Fasermatte flach eingelegt. Diese hängt eigentlich noch mehr
durch als der Zusammengerollte Streifen.
Mir ist schon klar, wie schwer ein Deckel aus Feuerleichtsteinen sein wird und vor allem,
dass man ihn höchstwahrscheinlich nicht ohne entsprechenden Aufwand an das
vorhandene Scharnier anbringen können wird, weil er wahrscheinlich nicht zufällig passt.
Aber mit Griffen an den Seiten, dürfte ma ihn zu zweit locker drauf legen können.

Wenn ich irgendetwas unternommen habe, melde ich mich wieder und berichte über das
Ergebnis.

Alles Gute!
Maria
grauweisseshino
Beiträge: 1
Registriert: Samstag 17. Dezember 2016, 17:17

Re: Deckel für Toplader

Beitrag von grauweisseshino »

Hallo ,ich bin neu hier, töpfere aber schon seit einiger Zeit und bin auch so ein Fritz, der sich die Öfen selber baut. Bei dieser Gelegenheit habe ich mich mit der Problematik der Fasermattenbefestigung herumgeschlagen. Die Knöpfe sind nach einigen Bränden abgefallen, weil der Kanthaldraht spröde wird und dann leicht bricht. Der Knopf fällt dann ab und klebt irgendwo in der besten Schale des Brandes. Ein leicht von Hand zu formendes Steinzeugteil hat mir sehr geholfen. Eine ca. 40 mm grosse Tonscheibe ,5 mm dick wird mir einem Konus versehen. von der Spitze des Konus aus wird ein Loch gemacht, das dann im unteren Bereich des Konus mit einer Drahtschlaufe geöffnet wird. Dadurch erhält der Draht eine Distanz zur direkten Hitzeeinwirkung und bricht nicht mehr. Dann kommt der Schrühbrand. Der Kanthaldraht wird von oben eingeführt und mit einer spitzen Rundzange mit einem Haken versehen. Bei der Montage wird der Draht durch die Fasermatte gestochen, der Konus nachgezogen und am Lochblech festgemacht.Einfach mit der Rundzange eine Volldrehung bis der Hut flach mit der Fasermatte flächig ist. Bild anbei. Bei Interesse kann ich noch ein Foto von einem Deckel nachschicken.
Hab jetzt zwei Möglichkeiten, ein Bild mitzuschicken, probiert. Es scheint nicht wirklich zu funktionieren, sollte aber mit der URL.

https://www.facebook.com/photo.php?fbid ... 44481b481d

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