Unglück beim Brennen

Diese Rubrik ist für alle die noch ganz neu zum Thema Ton gekommen sind und Hilfe bei den absoluten Basisthemen benötigen.
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Birgitt
Beiträge: 5
Registriert: Freitag 7. November 2008, 20:37

Unglück beim Brennen

Beitrag von Birgitt »

Hallo, bin ganz neu hier und Hobbytöpfer.Habe einen ca. 50 cm großen Drachen modelliert.Beim Schrühbrand sind die Beine des Drachens regelrecht explodiert.Ansonsten ist aber alles andere voll in Ordnung.Meine Frage ist folgende kann ich neue Füße modelieren,schrühen und dann am Körper wieder befestigen und den Drachen dann glasieren? Danke für Vorschläge
Ima
Beiträge: 208
Registriert: Sonntag 28. Januar 2007, 12:42
Wohnort: Idar- Oberstein

Beitrag von Ima »

[quote]kann ich neue Füße modelieren,schrühen und dann am Körper wieder befestigen und den Drachen dann glasieren?[/quote]

Nee, das geht nicht! Besser einen neuen Drachen bauen und gleichmäßig dick aufbauen.
Entweder waren die Füße zu dick, oder noch zu feucht, oder es wurde zu schnell hochgebrannt, oder alle drei Möglichkeiten zusammen.

Sorry

nicht aufgeben!

Gruß,
Ima
Birgitt
Beiträge: 5
Registriert: Freitag 7. November 2008, 20:37

Beitrag von Birgitt »

Hallo Ima,
die Antwort habe ich befürchtet.Meine Füße waren viel zu dick. Danke dir
aber trotzdem.Werde mich daran machen einen neuen zu modellieren.
Birgitt
wolle
Beiträge: 208
Registriert: Donnerstag 31. August 2006, 13:34

Beitrag von wolle »

Hallo Birgitt,
was Du machen kannst, ist neue Füße bauen und brennen, dann Füße und Drachen separat glasieren und brennen und anschließend die Füße ankleben mit 2K Kleber. Gibt halt eine Naht und rentiert nur, wenn der Drachen es wirklich wert ist.

Gruß,
Wolfgang
Birgitt
Beiträge: 5
Registriert: Freitag 7. November 2008, 20:37

Beitrag von Birgitt »

Hallo Wolfgang,
danke für deinen Vorschlag, werde ich auch machen.Der Drache ist
für mich und hab mich total verliebt in ihn vor allem da ich seinen Kopf
mind. 3 mal neu aufgebaut habe bis er mir gepasst hat.
LG Birgitt
martin.burberg
Beiträge: 125
Registriert: Donnerstag 9. Oktober 2008, 16:40
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Beitrag von martin.burberg »

Birgit schrieb:
...da ich seinen Kopf mind. 3 mal neu aufgebaut habe bis er mir gepasst hat.

ach so, ich dachte es geht um den Drachen :lol: :lol:

Martin
Birgitt
Beiträge: 5
Registriert: Freitag 7. November 2008, 20:37

Beitrag von Birgitt »

Na ja Martin manchmal kann ich auch ein ganz schöner Drachen sein.
Alles klar?
prepassenger
Beiträge: 4
Registriert: Samstag 8. November 2008, 12:57

Beitrag von prepassenger »

Wenn ich so dicke Teile habe, wie du jetzt dicke Beine, dann piekse ich da immer gaaaanz tiefe Löcher rein, von da aus, wo man das schlecht sehen kann(Rück/unterseite).
Da kann dann der Druck prima rausflutschen.
chanoyu
Beiträge: 13
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Abgeplatzte Teile...

Beitrag von chanoyu »

... kann man nachmodelieren und mit Komponentenkleber befestigen.
Tonrisse kann man auch mit Holzkit ausbessern und die Farbunterscheide mit Tonmehl oder Oxiden, Holzkohle, usw. kaschieren. Da kann man viel testen, was geht. Bloß ein zweites Mal brennen geht nach kleben nicht mehr. Bei abgeplatzte Teilen hab ich auch schon die Bruchkannten mit Glasur bestrichen ,paßgenau zusammengesetzt und so in den Glasurbrand gestellt, daß nichts abfallen konnte. Muß aber wirklich lohnen, für Reparaturen hab ich auch schon mal genausolange wie für`s modelieren gebraucht :lol: , Figuren, stehen meist im Schrank und unterliegen keiner großen Beanspruchung, die halten, falls sie nicht herunter fallen, Jahrzehntelang. Wenn halt eine Idee so schwer war umzusetzen, kann sich der Versuch lohnen.
...versuch macht kluch...!
Birgitt
Beiträge: 5
Registriert: Freitag 7. November 2008, 20:37

Beitrag von Birgitt »

Danke euch allen für eure Vorschläge. Habe neue Füße aufgebaut. Sind momentan beim Trocknen, brenne sie extra, glasier dann und probiere es mit 2K Kleber.
Birgitt
fegora
Beiträge: 645
Registriert: Montag 25. Juni 2007, 16:40
Wohnort: 40882 Ratingen

Beitrag von fegora »

Hallo Birgitt,
damit Dir zukünftig nichts mehr explodiert: geh mal auf nachfolgenden link
Abweichend vom nicht ausrottbaren Irrglauben, es gäbe Beschränkungen in der Dicke von zu brennenden Teilen, hab ich da ganz andere Erfahrungen aus 40 Jahren Brenntätigkeit.



http://forum.kalkspatz.de/viewtopic.php?p=5263#5263

Gruß
fegora
Regina
Beiträge: 139
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Beitrag von Regina »

Hallo Fegora,
deine Informationen zum Brennen dicker Sachen sind ja sehr interessant, . Aber nicht nur Mutter Erde diktiert die Arbeit mit Ton, sondern zum Beispiel auch die Brennmöglichkeit! Wenn man seine Arbeiten in einen gemeinschaftlich genutzten Ofen brennen muß, muß man sich auch an die dort herrschenden Bedingungen halten. Dazu zählt bei mir, dass die Sachen so gebaut sind, dass sie keinen extra Trockenbrand brauchen und in ca.8 Stunden durch den Schrühbrand sind! Wüßte auch nicht wie ich die Mehrkosten wieder reinkriegen sollte. Wüßte auch nicht, wo ich die Zeit hernehmen sollte. Wenn der Ofen abgekühlt ist, wird wieder eingeräumt. Allenfalls trockene ich dicke Sachen auf dem Ofen.
Und es spricht ja auch nichts dagegen, dass der Töpferne seine Fertigkeiten erhöht und dünner töpfert.
Mit freundlichen Grüßen von der Ostseeküste
Regina
adelfos
Beiträge: 141
Registriert: Samstag 23. Juli 2005, 20:44
Wohnort: Insel Tinos GR
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Beitrag von adelfos »

fegora hat geschrieben:Hallo Birgitt,
damit Dir zukünftig nichts mehr explodiert: geh mal auf nachfolgenden link
Abweichend vom nicht ausrottbaren Irrglauben, es gäbe Beschränkungen in der Dicke von zu brennenden Teilen, hab ich da ganz andere Erfahrungen aus 40 Jahren Brenntätigkeit.



http://forum.kalkspatz.de/viewtopic.php?p=5263#5263

Gruß
fegora
Also einigen Behauptungen von fegora in obengenanntem link muss ich aus meiner 45 jährigen Erfahrung widersprechen

1.
In ca. 10 Stunden langsam und kontinuierlich ansteigend auf 140°C aufheizen, damit das Restwasser Zeit zum Austreten hat
2.
Daran anschließend in ca. 10 Stunden auf 650°C aufheizen und anschließend mit voller Leistung bis zur Endtemperatur.
Also eine Brandempfehlung von 20 Stunden bis 650 Grad plus die eben erforderliche Brennzeit bis zur Erreichung der Endtemperatur.

Das ist, gelinde gesagt eine horrende Übertreibung. Selbst grosse Porzellan-Vollkernisolatoren werden in kürzerer Zeit gebrannt mit Scherbenstärken um 10 cm........

Auch die Information was das Volumsverhältnis Wasser zu Wasserdampf betrifft liegen daneben
- selbst bei Normaldruck und Dampftemperatur von nur 100 Grad Celsius ist der Volumsunterschied Wasser zu Dampf annähernd 1 zu 1700 bei 500 Grad aber 1 zu 3550 !!

siehe Tabelle

Druck Temp. D(kg/m³) Volumen Wasser:Dampf
(bar) (°C) gemessen

1 100 0,5900 1694,9153
1 150 0,5160 1937,9845
1 200 0,4600 2173,9130
1 250 0,4160 2403,8462
1 300 0,3790 2638,5224
1 400 0,3220 3105,5901
1 500 0,2810 3558,7189

10 200 4,8600 205,7613
10 250 4,3000 232,5581
10 300 3,8800 257,7320
10 400 3,2600 306,7485
10 500 2,8300 353,3569

100 350 44,6000 22,4215
100 400 37,9000 26,3852
100 500 30,5000 32,7869
10 600 26,1000 38,3142

Wenn wir nun allen raten endlos zu brennen dann tun wir auch unserer Umwelt nichts Gutes. Von den Energiekosten mal ganz zu schweigen....

Wenn also möglich, dickwandige Stücke wenn trocken, an die Sonne stellen, das jeweils für mehrere Tage (und gegen Abend immer wieder reinstellen)
Die Brennkurve ist generell materialbedingt.

Es gilt nichts was für meinen Ton (Massemischung) gilt zwangsweise auch für den Deinen.

Z.B. Unsere großen Pithen werden etwa drei Tage nach der Herstellung gebrannt. Dauer des Brandes ca 7 Stunden, Scherbendicke 3-4 cm im Bodenbereich.
Bernhard, [url=https://clayart.gr]TINOS CERAMICS[/url]
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