Schnaupe einer Teekanne?

Diese Rubrik ist für alle die noch ganz neu zum Thema Ton gekommen sind und Hilfe bei den absoluten Basisthemen benötigen.
whoopie
Beiträge: 146
Registriert: Dienstag 4. November 2008, 10:37

Schnaupe einer Teekanne?

Beitrag von whoopie »

Hallo zusammen,

ich möchte meine - zugegebenermaßen erste - Teekanne drehen.
Aber sie sollte natürlich, wenn möglich, nicht tropfen.

Kann mir jemand Tipps geben, worauf ich bei der Teekanne achten sollte bzw. speziell bei der Schnaupe, damit diese nicht tropft?

Vielen Dank schon mal im Voraus.

LG,
Silvia
hille
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Registriert: Donnerstag 24. August 2006, 10:29

Beitrag von hille »

Unterkante Ausguß muß auf gleicher Höhe wie obere Füllmenge der Kanne liegen. Wenn das nicht stimmt, kann man die Kanne entweder nicht ganz vollmachen, oder der Tee kommt zuerst zur Deckelöffnung raus. :lol: Beides eher unpraktisch.
Ich mache darüberhinaus die Tülle oben sehr dünn und ziehe die untere Seite des Ausgusses nach unten. Ob du dir das jetzt vorstellen kannst? Jedenfalls so, daß der Sabbeltropfen erst nochmal wieder nach oben wandern müßte, wofür er normalerweise zu faul ist. :)
Außerdem probiere ich die Kannen in lederhartem Zustand aus. Dazu pinsele ich den Ausguß mit Kaltwachs ein, damit der abgedichtet ist. Wenn die Kanne noch nicht zufriedenstellend funktioniert, kann ich es dann noch ändern.
whoopie
Beiträge: 146
Registriert: Dienstag 4. November 2008, 10:37

Beitrag von whoopie »

Danke, Hille. Doch, ich kann es mir einigermaßen vorstellen. Das mit dem nach oben wandernden Sabbeltropfen hört sich logisch an. Ich werd das so probieren.

LG,
Silvia
christine61
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Registriert: Freitag 21. Dezember 2007, 08:10

Beitrag von christine61 »

Hallo Silvia!
Ich ziehe bei meinen Schnaupen mit dem Modellierholz im unteren Bereich immer einen kleinen Ausguss, ähnlich wie der bei einer Milchkanne, nur eben ganz klein und ganz dünn und "scharf", nicht rund. Außerdem mache ich immer eine art Sieb zwischen Tülle und Kannenkörper. So rinnt nicht zu viel Flüssigkeit in die Tülle und es rinnt besser aus.
lg
christine
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jane
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Beitrag von jane »

Hallo...

ich kenne da noch so kleine Schwämmchen die man früher an den Hals einer kaffeekanne anklemmen konnte mit hilfe eines gummis...sowas ist perfekt...
:lol: :lol: :lol: :wink:
Liebe Grüße von der JaNe
whoopie
Beiträge: 146
Registriert: Dienstag 4. November 2008, 10:37

Beitrag von whoopie »

Super Tipps... vielen Dank.
Harry hat ja Recht... ich werd dann auf nen Vollautomaten umsteigen, da tropft dann garantiert nix. :lol:

LG,
Silvia

PS: Die Schwämmchen waren damals wirklich wunderhübsch... ich kannte sogar welche in einem schicken Rosaton. Aber das wollte ich meiner Teekanne nicht wirklich antun. :shock: :oops:
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Günter
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Beitrag von Günter »

Vor ein paar Jahren war eine Meldung in der Ceramic Review: irgend ein obskurer Professor an einer engl. Uni hatte es geschafft, einen Forschungsauftrag zu den tropfenden Teekannen zu bekommen. Nach mehreren Jahren "Forschungen" (Teetrinken...) und etlichen zehntausend verbratenen Pfund mußte er gestehen, noch immer keine Ahnung zu haben, warum diese Teekanne tropft und eine andere nicht - it´s a mystery!

Ach ja, noch ein "Tip": kommerzielle Porzellanteekannen hatten früher ein kleines Löchelchen unten in dem Ende der Schnaupe. Offensichtlich sollte so der letzte Tropfen in dieses kleine Loch eingesaugt werden (denke ich).
whoopie
Beiträge: 146
Registriert: Dienstag 4. November 2008, 10:37

Beitrag von whoopie »

LOL... jaaaa, die Engländer mal wieder. Ok, dann werde ich ebenfalls den Selbstversuch starten und verschiedene Varianten von Schnaupen machen... die einen mit Loch (hab ich übrigens auch schon mal wo gesehen), die anderen nach unten ausgezogen und eine dritte Variante werde ich mit einer etwas schärferen Kante an der Innenseite im unteren Bereich der Schnaupe versehen, so dass quasi der "Zustrom" eher abgerissen wird und zurückfließen kann bei entsprechender Neigung.

LG;

Silvia

... und wenn alles nix hilft, dann bleibt mir ja noch Harry's Variante mit dem Vollautomat übrig. :lol: :lol:
hille
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Beitrag von hille »

Hmmmmmmmm, warum nicht alle drei Varianten kombiniert? Für die Super-Nichtsabbelkanne! :lol:
nicht mehr angemeldet

Beitrag von nicht mehr angemeldet »

Jau, sollte man sich werbemäßig patentieren lassen :lol:
Aber ...
Harry hat geschrieben:jaja...und ich hab nen Vollautomaten, der is zum Kippen eh zu schwer und unhandlich ...
Für Teeee?
*schüttel*
kann aber sein, dass ich eben 0 Ahnung hab von den neuesten Segnungen der Technik ... :roll:
christine61
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Beitrag von christine61 »

Harry hat ja Recht... ich werd dann auf nen Vollautomaten umsteigen, da tropft dann garantiert nix.
:lol: einen aus Keramik?
Ich lade euch ein auf ein Häferl Tee, da tropft nix. Wenn der Rand entsprechend scharf und entsprechend geformt ist, dann spart man sich die "Halstücher". Die Kante muss den Teefluss abschneiden. So hat mir das schon vor 100 Jahren mein Meister erklärt und das klappt auch :wink:
lg
christine
nicht mehr angemeldet

Beitrag von nicht mehr angemeldet »

@Harry
Irgendwie beruhigend :wink:
Weißt du, was mir kürzlich begegnet ist - so was wie eine Espresso Maschine für Tee
Japanische Teezeremonie in Perfektion in nur 20 Sekunden
wirklich, das stand da
(ich warte noch auf ein LamaUpdate, Meditexpress mit QickDalai)
Zur Teekannenschälchenausstellung, schade, dass ich so weit weg wohne, die würde ich mir auch gerne ansehen..
Ulrike
christine61
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Re: Schnaupe einer Teekanne?

Beitrag von christine61 »

Mit schein, die Japaner wollen uns armen Töpfer arbeitslos machen. Wen wundert da die Krise.
lg
christine
volkmar
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Re: Schnaupe einer Teekanne?

Beitrag von volkmar »

Hallo zusammen

1) Der Tee darf nicht aus der Kanne raussprudeln..... Gegenmaßnahmen:
Die Tülle der Kanne darf nicht zu kurz sein, der Fluß des Tees sollte sich in der Tülle beruhigen können.
Löcher in der Kanne sind sicher hilfreich um die Teeblätter zurückzuhalten aber bringen Luft und somit Unruhe in den Ausguß. Da reicht schon eine Kante im Tüllenübergang.

2) Tropfen: Gegenmaßnahmen
Die Teekannentülle braucht einen scharfen Ausguß der nicht zu weit sein sollte. Funktioniert nur indem man die Tülle mit dem Finger ausstreicht. Die entstandene Abrißkannte muss etwas tiefer liegen als die höchste Stelle des Ausgußbogens - lieber etwas tiefer.... damit der Tropfen durch sein Gewicht abreißt um nicht durch die Adhäsionskraft an der Kanne entlangzutrielen....

Dann sollte eigentlich eine Kanne gießen..... :roll: und eine Kanne MUSS gießen ! :daumen:

Grüße von Volkmar
Die Kunst ist zwar nicht das Brot, aber der Wein des Lebens.
hille
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Re: Schnaupe einer Teekanne?

Beitrag von hille »

Und was liest man dann in der Neuen Keramik über Korea:

Zur koreanischen Teezeremonie gehört neben einer speziellen Geste zum Festhalten des Deckels auch das Tüchlein, mit dem der an der Kanne herabrollende Tropfen abgetupft wird. :lol: :lol: :lol:
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