Unterschied Lehm/Ton
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Unterschied Lehm/Ton
Hi folks,
kann jemand in für Laien verständlicher Art in zwei, drei Sätzen den Unterschied zwischen Lehm und Ton erklären?
Gruß, Martin
kann jemand in für Laien verständlicher Art in zwei, drei Sätzen den Unterschied zwischen Lehm und Ton erklären?
Gruß, Martin
Re: Unterschied Lehm/Ton
Hallo Martin,
kann man auch einfach grob testen:
Feuchter Lehm zwischen den Finger gerieben krümelt sofort wogegen Ton mehr oder weniger lang schmiert (fetter/ magerer Ton).
Gruß
fegora
kann man auch einfach grob testen:
Feuchter Lehm zwischen den Finger gerieben krümelt sofort wogegen Ton mehr oder weniger lang schmiert (fetter/ magerer Ton).
Gruß
fegora
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Re: Unterschied Lehm/Ton
Okay, ich glaube, ich muß doch etwas ausholen:
Ein Freund von mir schreibt an einem Fachbuch über Feierabendziegel (Dachziegel mit Ritzzeichnungen). In den diversen volkstümlichen Abhandlungen über Feierabendziegel ist offenbar immer von "Lehmgruben" die Rede. Sobald das Zeug auf dem Tisch liegt, heißt es "Ton", ist ja auch richtig, weil Dachziegel aus Ton bestehen.
Nun kommt der Ton allerdings eher aus Tongruben, aus Lehmgruben eben Lehm, der zu Lehmsteinen oder Backsteinen verarbeitet wird.
Natürlich sind da die Grenzen wahrscheinlich fließend, und die umgangssprachliche Bezeichnung für Ton- bzw. Lehmgruben ist in manchen Gegenden immer "Lehm"grube. Er möchte es halt in einem Satz fachlich richtig ausdrücken.
Gruß, Martin
Ein Freund von mir schreibt an einem Fachbuch über Feierabendziegel (Dachziegel mit Ritzzeichnungen). In den diversen volkstümlichen Abhandlungen über Feierabendziegel ist offenbar immer von "Lehmgruben" die Rede. Sobald das Zeug auf dem Tisch liegt, heißt es "Ton", ist ja auch richtig, weil Dachziegel aus Ton bestehen.
Nun kommt der Ton allerdings eher aus Tongruben, aus Lehmgruben eben Lehm, der zu Lehmsteinen oder Backsteinen verarbeitet wird.
Natürlich sind da die Grenzen wahrscheinlich fließend, und die umgangssprachliche Bezeichnung für Ton- bzw. Lehmgruben ist in manchen Gegenden immer "Lehm"grube. Er möchte es halt in einem Satz fachlich richtig ausdrücken.
Gruß, Martin
Re: Unterschied Lehm/Ton
Hallo Martin,
es gibt eigentlich keine reinen "Lehmgruben", da Lehm regelmäßig als mehr oder weniger dicke Schicht über einem Tonvorkommen liegt.
Eine gute Mischung für Dachziegel, Ziegelsteine usw. ist z.B. eine Mischung aus 1/3 Ton und 2/3 Lehm. Beides jeweils pur verwendet ist normalerweise schlecht geeignet für diese Produkte. Wie Du aber schon richtig festegestellt hast, sind die Übergänge zwischen Lehm und Ton nicht immer scharf abzugrenzen und so sind auch globale Aussagen zu diesem Thema ohne Kenntnis der jeweiligen Massen schlecht möglich.
Möglich wäre für Deinen Freund die allgemeinere Bezeichnung "Lehm - Ton oder einem Gemisch daraus".
Gruß
fegora
es gibt eigentlich keine reinen "Lehmgruben", da Lehm regelmäßig als mehr oder weniger dicke Schicht über einem Tonvorkommen liegt.
Eine gute Mischung für Dachziegel, Ziegelsteine usw. ist z.B. eine Mischung aus 1/3 Ton und 2/3 Lehm. Beides jeweils pur verwendet ist normalerweise schlecht geeignet für diese Produkte. Wie Du aber schon richtig festegestellt hast, sind die Übergänge zwischen Lehm und Ton nicht immer scharf abzugrenzen und so sind auch globale Aussagen zu diesem Thema ohne Kenntnis der jeweiligen Massen schlecht möglich.
Möglich wäre für Deinen Freund die allgemeinere Bezeichnung "Lehm - Ton oder einem Gemisch daraus".
Gruß
fegora
Re: Unterschied Lehm/Ton
Hallo Martin,
war mit diesem Problem auch beschäftigt, da ich ein Buch von deutsch auf französisch übersetzte. Auf französisch, Ton ist ein Überbegriff für Lehm, wie z.b. Steinzeug oder Faience. Daher der Ausdruck lehmartige Tone!
war mit diesem Problem auch beschäftigt, da ich ein Buch von deutsch auf französisch übersetzte. Auf französisch, Ton ist ein Überbegriff für Lehm, wie z.b. Steinzeug oder Faience. Daher der Ausdruck lehmartige Tone!
Re: Unterschied Lehm/Ton
Hallo Martin,
interessant sind auch die Informationen auf Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/Lehm
Auf dem ersten Bild kann man gut die Schichtung sehen: Humus, Lehm und darunter der Ton.
Gruß
Felix
interessant sind auch die Informationen auf Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/Lehm
Auf dem ersten Bild kann man gut die Schichtung sehen: Humus, Lehm und darunter der Ton.
Gruß
Felix
Re: Unterschied Lehm/Ton
Hallo
was ich dazu beitragen kann, stammt aus historischen Filmen über die Herstellung von Backsteinen - das sollte sich aber eigentlich auf Dachziegel (Biberschwänze) übertragen lassen, denn die Verfahren waren ähnlich (und Feierabendziegel gabs natürlich auch bei den Backsteinen).
Handgeformte Ziegel mussten früher (also vorindustrielle Fertigung) wirklich unbedingt aus Lehm gefertigt werden, denn die Lehmmasse wurde direkt aus der Grube genommen, etwas eingeweicht, auf fahrbaren Tischen in Formen gestrichen und dann auf den Boden zum Trocknen gestapelt. Die Tische wurden einfach immer ein Stück weitergezogen, wenn der Stapel voll war. Der Brand erfolgte dann als Meilerbrand am selben Platz.
Die Masse aus der Grube mußte also schon den richtigen Gehalt an Sand haben, denn etwaige Mischungen wären viel zu aufwendig gewesen (das war den Töpfertonen vorbehalten). Darum mußte es Lehm sein - sandige, oft kalkhaltige tonige Sedimente, bei denen Einschlüsse wie kleine Steine oder Holzstückchen vernachlässigbar waren (das mag bei Biberschwänzen dann wieder anders gewesen sein).
Grüße von Günter
was ich dazu beitragen kann, stammt aus historischen Filmen über die Herstellung von Backsteinen - das sollte sich aber eigentlich auf Dachziegel (Biberschwänze) übertragen lassen, denn die Verfahren waren ähnlich (und Feierabendziegel gabs natürlich auch bei den Backsteinen).
Handgeformte Ziegel mussten früher (also vorindustrielle Fertigung) wirklich unbedingt aus Lehm gefertigt werden, denn die Lehmmasse wurde direkt aus der Grube genommen, etwas eingeweicht, auf fahrbaren Tischen in Formen gestrichen und dann auf den Boden zum Trocknen gestapelt. Die Tische wurden einfach immer ein Stück weitergezogen, wenn der Stapel voll war. Der Brand erfolgte dann als Meilerbrand am selben Platz.
Die Masse aus der Grube mußte also schon den richtigen Gehalt an Sand haben, denn etwaige Mischungen wären viel zu aufwendig gewesen (das war den Töpfertonen vorbehalten). Darum mußte es Lehm sein - sandige, oft kalkhaltige tonige Sedimente, bei denen Einschlüsse wie kleine Steine oder Holzstückchen vernachlässigbar waren (das mag bei Biberschwänzen dann wieder anders gewesen sein).
Grüße von Günter
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Re: Unterschied Lehm/Ton
@ Günter,
ich weiß nicht, ob Du meine private Nachricht erhalten hast, wenn nicht, habe ich etwas falsch gemacht.
Den historischen Film würde ich mir gerne ansehen. Gibt`s den gegen Rechnung oder geliehen? (bin kalkspatz-Mitglied)
Schöne Grüße,
Martin
ich weiß nicht, ob Du meine private Nachricht erhalten hast, wenn nicht, habe ich etwas falsch gemacht.
Den historischen Film würde ich mir gerne ansehen. Gibt`s den gegen Rechnung oder geliehen? (bin kalkspatz-Mitglied)
Schöne Grüße,
Martin
hist. Filme
Hallo Martin
nein, ich habe keine PN von dir bekommen. Jetzt wollte ich dir die DVD gleich schicken, habe aber vorsichtshalber nochmal reingeschaut und mußte feststellen, dass es da nur um industrielle Ziegelproduktion geht - habe also zuviel versprochen, entschuldige! Den Film, den ich in Erinnerung habe, hat Jens Peter mit Sicherheit auch, aber halt nicht digital...
grüße Günter
nein, ich habe keine PN von dir bekommen. Jetzt wollte ich dir die DVD gleich schicken, habe aber vorsichtshalber nochmal reingeschaut und mußte feststellen, dass es da nur um industrielle Ziegelproduktion geht - habe also zuviel versprochen, entschuldige! Den Film, den ich in Erinnerung habe, hat Jens Peter mit Sicherheit auch, aber halt nicht digital...
grüße Günter