Glasierte Teekanne: Welche Ausscheidungen an der Oberfläche?

Diese Rubrik ist für alle die noch ganz neu zum Thema Ton gekommen sind und Hilfe bei den absoluten Basisthemen benötigen.
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Teetrinker
Beiträge: 1
Registriert: Sonntag 17. Mai 2015, 21:38

Glasierte Teekanne: Welche Ausscheidungen an der Oberfläche?

Beitrag von Teetrinker »

Hallo Expertinnen und Experten,

an einer noch nicht allzu alten Teekanne (vermutlich Handarbeit, zumindest keine Massenware) fiel mir zunächst eine rauhe Oberfläche auf, die sich durch ordentliches Schrubben wieder blank machen lies. Nachdem das Problem aber wiederholt auftrat, schaute ich mal mit der Lupe genau hin und sah winzige Ausscheidungen auf der Glasur, die bevorzugt, aber nicht ausschließlich, in den Rissen des Krakelee (das nicht von Anfang an da war) austreten. Ich habe mal ein paar Fotos angehängt. Die Substanz muss aus dem Ton oder aus der Glasur stammen, denn es war eigentlich nie Tee mit Zucker, Honig etc. eingefüllt, sondern nur purer, unaromatisierter "Wassertee" (zumeist Kräutertee, ausnahmsweise Schwarztee).

Auch wenn die Fotos einen anderen Anschein erwecken, tritt die Substanz in blauen und weißen Zonen gleichermaßen aus. Die Ausscheidungen sind nicht gleichmäßig über die Kanne verteilt, sondern "gebietsweise" stärker und an Teilen, die nicht so heiß werden (Henkel, Ausgießer, Deckel), fehlen sie.

Fragen:
  • Um welche Substanz kann es sich handeln?
  • Ist anzunehmen, dass die Substanz auch innen austritt und dann im Tee in Lösung gegangen ist?
  • Ist die Substanz gesundheitlich unbedenklich?
Bin gespannt!

Grüße
Teetrinker

Fotos: 1. Kanne, 2. Detail außen, 3. Detail außen, 4. Innen

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Gasbrenner
Beiträge: 334
Registriert: Donnerstag 19. Februar 2015, 09:07

Re: Glasierte Teekanne: Welche Ausscheidungen an der Oberflä

Beitrag von Gasbrenner »

Ich versuche mal auf Deine Fragen einzugehen, auch wenn es nur eine Ferndiagnose sein kann und ich keine völlig gesicherte Aussagen machen kann.

Zunächst scheint Deine Teekanne einen porösen Scherben zu haben und dazu noch eine schlecht sitzende Glasur. Es sieht so aus, als kämen Ausblühungen aus dem Scherben durch die Glasurrisse und würden dort auskristallisieren. Es kann natürlich nicht ausgeschlossen werden, dass da auch lösliche Salze aus dem Teewasser oder auch Glasurbestandteile eine Rolle spielen, aber ich tippe mehr auf Bestandteile des Tons.
Möglich wäre hier nicht völlig umgesetzter Kalk aus einer Steingutmasse, der vom durchdiffundierenden Wasser ausgewaschen wird. Sollten die Ausblühungen einen leichten Gelbstich haben, könnten auch Vanadiumausblühungen aus dem Ton dabei sein.

In Frage kämen natürlich auch z.B. Spülmaschinensalze oder Glasurbestandteile. Sollte die Glasur mattieren, oder sich zunehmend rau anfühlen, fände ich das kritisch.

Ich vermute hier zwar nichts lebensbedrohendes. Aber es sieht doof aus und macht unnötig Arbeit. Ich würde hier durchaus reklamieren. Wer Gebrauchsgeschirr herstellt, sollte so was vermeiden können.
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