Malen mit Kupferoxid / Kupfercarbonat

[Frank_G]

Liebe Community,

ich hätte eine Frage zum Malen mit Kupferoxid / Kupfercarbonat bei In-Glasur-Malerei. Für einen Farbtest versuche ich, Kupfercarbonat und Kobaltcarbonat in unterschiedlichen Verhältnissen mit Wasser zu mischen. Während sich das Kobaltcarbonat wunderbar im Wasser verteilt, bleibt das Kupfercarbonat einfach am Boden liegen (es wurde heftigst gemischt ) und wird vom Pinsel nicht aufgenommen. Am Ende habe ich fast nur Kobalt und Wasser am Pinsel. Ich habe nachgelesen und gesehen, dass Kupfercarbonat und Kupferoxid nicht wasserlöslich sind. Wenn ich das Kupfercarbonat im Mörser feiner mahle, verteilt es sich zwar etwas besser im Wasser, lagert sich aber auch gleich wieder ab. Mit Malmedien klappt das Mischen etwas besser. Ich habe mir auch kupfergrüne Dekorfarbe bestellt und teste, ob sich die besser mischen lässt.

Gibt es jemanden, der Erfahrung mit dem Malen oder Mischen von Kupfercarbonat hat? Wie funktioniert das am besten? Vielen Dank!

[reinerlie]

Mit Acrylmalmittel farblos habe ich schon Farbkörper angerührt und erfolgreich gestrichen. Das müsste auch mit Kupferoxid/-carbonat funktionieren.

[fritz-rs]

Ich habe diese Frage zum Anlaß genommen, mal eben einen Probebrand mit Kupferoxid und K-Carbonat im Probenofen zu versuchen.
Leider habe ich die Reihenfolge vertauscht. Statt die Deckglasur zuerst aufzutragen habe ich die Farboxide zuerst auf das geschrühte Plättchen aufgetragen.
Zum Anmischen habe ich eine Kasein-Basis, nämlich Yoghurt, genommen. Beide Oxidformen ließen sich problemlos mischen und auftragen.
Überzogen habe ich mit der Lehnhäuser- 8- Glasur . Gebrannt mit Teilreduktion bei 1290°C.
Links Cuo2, rechts CuCo3

Gruß Fritz

20160309_181709bb.jpg

[Fotomanni]

Wie geht man eigentlich mit den "Abfällen" um die ja unweigerlich entstehen? Also Reste die aus dem Pinsel oder Gefäßen ausgewaschen werden? Oder Schwämmchen beim schwämmeln?

[nicht mehr angemeldet]

Liebe Community,

ich hätte eine Frage zum Malen mit Kupferoxid / Kupfercarbonat bei In-Glasur-Malerei. Für einen Farbtest versuche ich, Kupfercarbonat und Kobaltcarbonat in unterschiedlichen Verhältnissen mit Wasser zu mischen. Während sich das Kobaltcarbonat wunderbar im Wasser verteilt, bleibt das Kupfercarbonat einfach am Boden liegen (es wurde heftigst gemischt ) und wird vom Pinsel nicht aufgenommen. Am Ende habe ich fast nur Kobalt und Wasser am Pinsel. Ich habe nachgelesen und gesehen, dass Kupfercarbonat und Kupferoxid nicht wasserlöslich sind. Wenn ich das Kupfercarbonat im Mörser feiner mahle, verteilt es sich zwar etwas besser im Wasser, lagert sich aber auch gleich wieder ab. Mit Malmedien klappt das Mischen etwas besser. Ich habe mir auch kupfergrüne Dekorfarbe bestellt und teste, ob sich die besser mischen lässt.

Gibt es jemanden, der Erfahrung mit dem Malen oder Mischen von Kupfercarbonat hat? Wie funktioniert das am besten? Vielen Dank!

Nimm statt Wasser einfach CMC Lösung,
dick angesetzt.

[tonfix]

Fritz!
Tolle Idee mit dem Joghurt...und nach näherem Überlegen auch völlig logisch!

Fottomanni!
zwecks der Reste...
Die wandern bei mir in den Abfluß und in mein Abscheidebecken...das sollt die größte Umweltverschmutzung verhindern!
Und nach ewigen Jahren das ganze Zeug entsorgen, oder Aufbereiten...gibt sicher spannende Glasurproben ; )

[fritz-rs]

Wie geht man eigentlich mit den "Abfällen" um die ja unweigerlich entstehen? Also Reste die aus dem Pinsel oder Gefäßen ausgewaschen werden? Oder Schwämmchen beim schwämmeln?

Manfred,
Wenn ich an die ungeordnete Abwitterung von Kupferdächern, Altanstrichen mit Bleiweiss und Bleimennige, alten Brücken- und Industriebauten, Pflanzenschutzmitteln, Medikamenten in den Kläranlegen u.u.u. denke, sind die Pinsel dann noch zu sehen?

Gruß Fritz

[Fotomanni]

sind die Pinsel dann noch zu sehen?

Ich verstehe zu wenig davon als, dass ich leichtsinnig damit umgehen könnte. Und oben stand auch Kobaltkarbonat. Hab das Zeug alles da weil ich etwas unreflektiert einiges übernommen habe. Aber ich hab einen gehörigen Respekt davor und versuche so viel Informationen wie möglich zu sammeln. Bevor ich womöglich eine Umweltkatastrophe auslöse

Nicht falsch verstehen, ich will keine Kritik üben. Ich frage aus echtem Interesse.

[hille]

Wasche Glasurpinsel und -gefäße sowie eben welche, die du für Oxide benutzt hast, in einem separaten Gefäß aus. Lass die Schlämme sich absetzen, trocknen und wirf sie in die Restmülltonne. Restmüll wird verbrannt, damit sind die Stoffe dann gebunden und ungefährlich.
Und wenn man das für jede Glasur und jedes Oxid getrennt macht, dann kann man ganz viel wiederverwerten und hat dementsprechend sowieso fast überhaupt keinen Müll.

[Regina]

Ich sammele auch alle Glasurreste. Das ergibt eine schöne preiswerte Glasur

ausschnitt.jpg

Mir gefällt sie.
Liebe Grüße
Regina

[Fotomanni]

Und wenn man das für jede Glasur und jedes Oxid getrennt macht, dann kann man ganz viel wiederverwerten und hat dementsprechend sowieso fast überhaupt keinen Müll.

Einen extra Eimer habe ich sowieso schon dafür. Aber einen pro Oxid ist eine gute Idee. So viele sind das ja nicht.

[Frank_G]

Danke für die Hilfe und die tollen Antworten (auch bzgl. Entsorgung).
Ich werde es mit CMC-Lösung und Joghurt probieren. Es kann aber etwas dauern, bis ich die Ergebnisse hier posten kann.
Danke nochmal und liebe Grüße!

[Frank_G]

Also mit CMC funktioniert es sehr gut, wenn man es recht dick anmischt. Man muss es ein paar Stunden oder einen Tag stehen lassen und dann gut verrühren, damit es nicht klumpt. Danke für die Hilfe! Einen kurzen Test mit Joghurt habe ich auch gemacht - hat funktioniert, aber beim Mischen mit dem Mixer ziemlich geschäumt.

[fritz-rs]

Also mit CMC funktioniert es sehr gut, wenn man es recht dick anmischt. Man muss es ein paar Stunden oder einen Tag stehen lassen und dann gut verrühren, damit es nicht klumpt. Danke für die Hilfe! Einen kurzen Test mit Joghurt habe ich auch gemacht - hat funktioniert, aber beim Mischen mit dem Mixer ziemlich geschäumt.

Ich habe das nur gerührt und es ließ sich gut streichen.
Vllt. wäre der Schaumeffekt noch interessanter- - -.

An ein paar geschrühten Teilen mit Rissen habe ich die Joghurtfarbe probeweise aufgetragen.
Die muß man aber nicht einen Tag stehen lassen.
Anders , als Inglasur, habe ich wieder direkt auf den Scherben aufgetragen und mit Klarglasur überspritzt.

Gruß Fritz

3 Fotos zeigen das Ergebnis:

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