Gipsnegativ von Gipspositiv

Diese Rubrik ist für alle die noch ganz neu zum Thema Ton gekommen sind und Hilfe bei den absoluten Basisthemen benötigen.
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Pocahontas
Beiträge: 18
Registriert: Montag 15. Februar 2016, 13:05

Gipsnegativ von Gipspositiv

Beitrag von Pocahontas »

Hallo in die Runde,

ich habe relativ neu angefangen, Porzellan zu gießen. Nun habe ich zum ersten Mal den Fall, dass ich ein Gipspositiv einer Schale erstellt habe und hiervon eine Negativform machen will. Meine Frage: Wie kriege ich das Gipsmodell 100%ig wasserfest, damit beim Versuch ein Negativ davon zu gießen nichts hängenbleibt? Ich habe schon gelesen, dass man das Positiv seifen soll aber was genau versteht man darunter? Was für Seife und wie bringt man sie z.B. auch auf ein filigranes Objekt mit Reliefstruktur auf, ohne schon was zu zerstören?
Die zweite Frage ist, welches Trennmittel sich dann eignet damit man möglichst wenig Spuren davon im Negativ hat?

1000 Dank im Voraus! Bea
jasminlucia
Beiträge: 137
Registriert: Donnerstag 18. September 2014, 10:26

Re: Gipsnegativ von Gipspositiv

Beitrag von jasminlucia »

Hallo Bea, ich würde Schellack nehmen zum versiegeln.
Liebe Grüße, Jasmin
Pocahontas
Beiträge: 18
Registriert: Montag 15. Februar 2016, 13:05

Re: Gipsnegativ von Gipspositiv

Beitrag von Pocahontas »

ich hatte gehofft es gibt noch was anderes, ich hatte mal ein Modell aus keramischer lufttrocknender Masse mit Schellack behandelt und hab ganz schön Spuren davon im Negativ gehabt. Aber vielen Dank Jasmin!
jasminlucia
Beiträge: 137
Registriert: Donnerstag 18. September 2014, 10:26

Re: Gipsnegativ von Gipspositiv

Beitrag von jasminlucia »

Du kannst Schellack verdünnen und sprühen ;-) Ich weiß, dass einer der Gipsformenbauer in Höhr das so macht, mach es einfach flüssiger und mehrere Schichten.
Liebe Grüße
Migla
Beiträge: 435
Registriert: Montag 26. Dezember 2011, 21:27
Wohnort: Wuppertal

Re: Gipsnegativ von Gipspositiv

Beitrag von Migla »

Das Gipsmodell muss absolut trocken und saugfähig sein. Viele Schichten Schellack,beginnend mit sehr hoher Verdünnung. Das Modell bis zur Grenze der Aufnahmefähigkeit damit tränken. Mit steigender Konzentration Schicht für Schicht Auftragen mit Pinsel,der keine Schlieren hinterlässt. Als Trennmittel am Besten richtige Gipsformenschmiere mit Stuppser verwenden und gut einpolieren. Schmierseife ist oft aggressiv und kann die Oberfläche des Abgusses angreifen,bzw. die Härte und die Lebensdauer verringern. VG migla
edelweiß
Beiträge: 79
Registriert: Donnerstag 31. Januar 2008, 10:40

Re: Gipsnegativ von Gipspositiv

Beitrag von edelweiß »

Hallo Bea,
Gipsmodell, Schellack und Trennmittel aus dem Keramikhandel sind das bewährte Trio um eine gute Gießform zu bauen.
Migla hat das Prozedere dazu ja schon ausführlich beschrieben.
Nun schreibst du, dass du Modelliermasse verwendest. Vielleicht mag deine Modelliermasse den Schellack einfach nicht. Vielleicht tut da ein (Bastel-)Lack einen besseren Dienst, oder du brauchst gar keine Versiegelung, vergleichbar mit Kunststoff, Glas, etc.. Das könntest du testen. Trennmittel brauchst du aber immer.
Du schreibst, dass dein Modell ein Relief hat. Vielleicht ist das auch das Problem: Untergriffigkeit. Wenn dem so ist, müßtest du dein Modell anpassen oder eine mehrteilige Form bauen.
Lg
tonfix
Beiträge: 32
Registriert: Montag 13. Juli 2015, 19:38

Re: Gipsnegativ von Gipspositiv

Beitrag von tonfix »

Hallo Bea!
Ich kann nur aus meiner Erfahrung ( und das sind schon ein paar Jahre) sprechen...
Gipsmodell mit relativ dünnen Schellack anpinseln. ohne das "Tränen" oder Spuren entstehen. Das Gipsmodell sollte die erste Schicht Schellack recht zügig aufsaugen...dann trocknen lassen und nochmals eine Schicht auftragen. Vielleicht bei der zweiten Schicht an einer unempfindlichen Stelle ausprobieren(Boden?), um zu sehen ob du die Handhabung mit dem Schellack im Griff hast...wenn sich Fussel bilden ist die erste Schicht noch nicht Trocken, also warten!
Wenn der Schellack aufgetragen ist, und alles für die Abformung bereit steht seifst du das ganze ein.
Hierzu verwende ich handelsübliche Schmierseife (gibs in kleinen Kübeln und ist eher dickflüssig).
Die Seife mit etwas Wasser vermischen und schön gleichmäßig auf das Objekt auftragen- einziehen lassen- nochmals wiederholen und die überschüssigen Bläschen mit Papiertaschentuch abwischen.
Kurz bevor du den Gips für das Negativ anrührst pinselst du alles mit einer "Schmiere" ein.
"Schmiere" ist bei mir: die oben erwähnte Schmierseife mit etwas Speißeöl vermengt und zu einer milchigen Masse gerührt-ohne Wasser!
Die Oberfläche sollte nur einen leichten Glanz haben! allso alle Schlieren, Tropfen oder Tränen wieder mit einem Taschentuch abnehmen!
Dann ist dein Positiv gut vorbereitet und haftet sicher nicht mehr am frischen Gips an.
Aber Achtung vor untergriffigen Stellen in Relief!!! Besser vorher mehrmals kontrollieren,als nachher ärgern! ; )
Gutes gelingen!!!
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