Probleme mit der terra sigillata

Diese Rubrik ist für alle die noch ganz neu zum Thema Ton gekommen sind und Hilfe bei den absoluten Basisthemen benötigen.
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Orion
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Probleme mit der terra sigillata

Beitrag von Orion »

Hallo,
ich habe zur Zeit nicht bei allen nur bei einigen Teilen das Problem, dass die TS an einigen Stellen abplatzt. Ich arbeite mit verschiedenen selbsthergestellten TS, die ich produktionsbedingt übereinander auftragen muss. Die Litergewichte stimmen und ich weiß mir keinen Rat mehr. Wer kann mir Tipps geben? Ich arbeite mit WM Ton und einer TS aus diesem Ton und einer TS aus Ball Clay. Beim Brennen bei 960 °C ist noch alles ok, aber beim 600°C Rakubrand platzt es dann teilweise ab. Für Rat wäre ich dankbar.
Gruß Marion
Gruß Orion




Ja, man soll Birnen von der Ulme verlangen. Octavio Paz
Gasbrenner
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Registriert: Donnerstag 19. Februar 2015, 09:07

Re: Probleme mit der terra sigillata

Beitrag von Gasbrenner »

Hallo Orion,

Um es abzukürzen gehe ich mal davon aus, dass der Fehler spontan und nicht nach einem neuen Engobeansatz/einer neuen Toncharge/oder einem Wechsel im Brennverfahren auftrat.

Üblicherweise wird im RAKUbrand etwas rabiater aufgeheizt, als im Vorbrand, wodurch die Verzahnung zwischen Engobe/TS und Scherben stärker beansprucht wird. TS liegt üblicherweise ja extrem dünn und kann deshalb nicht so leicht eine Eigendynamik entwickeln. Wenn mehrere Schichten übereinander liegen, könnte es sein, dass für die Haftung auf dem Scherben die Regeln gelten, wie sie für Engoben zutreffen.

Es wäre möglich, dass dein Prozess bislang zwar gut gegangen ist, aber "auf Kante" war, und dass nun eine marginale Änderung zu den Fehlern führte.

Ich würde zunächst alles tun, um die Scherbenhaftung zu verbessern, also:
- die Ware vor dem Engobieren gut reinigen, am besten leicht feucht wischen, um auch Salze zu entfernen
- im Vorbrand etwas langsamer aufheizen (bis 350°C)
- die Haltezeit im Vorbrand verlängern
- ggfs Anpassung des Litergewichts (warme, sehr trockene Scherben saugen stärker und bauen dickere Schichten auf)
Ggfs. etwas Glasurkleber in der TS verwenden.
Wenn das nicht hilft müsste die Scherbenhaftung ggfs. durch Änderung der Schwindung oder durch ein Sinterhilfsmittel verbessert werden. Dann würden wir aber nicht mehr von einer TS sondern von einer Engobe reden
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Orion
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Registriert: Montag 29. September 2014, 14:39

Re: Probleme mit der terra sigillata

Beitrag von Orion »

Hallo Gasbrenner, Danke! Das sind ja schon echte Ansätze, die mir weiterhelfen könnten. Ich werde sie ausprobieren! Damit bin ich sicher erstmal beschäftigt. Mit Deiner Annahme hattest Du Recht. Ich melde mich nochmal, wenn ich soweit bin! Ich habe eine dezidierte Brennkurve vorliegen, die zum Verfahren gehört. Ich prüfe das nochmal!
Grüße Marion
Gruß Orion




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