Poröse Blumentöpfe mit Kapillarwirkung dennoch stabil

Diese Rubrik ist für alle die noch ganz neu zum Thema Ton gekommen sind und Hilfe bei den absoluten Basisthemen benötigen.
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lnoral
Beiträge: 18
Registriert: Freitag 21. November 2014, 09:01

Poröse Blumentöpfe mit Kapillarwirkung dennoch stabil

Beitrag von lnoral »

Hallo,

ich würde gern die Vorteile von Wasser aufnehmenden /porösen Tontöpfen/Terrakottatöpfen nutzen aber eigene Formen kreieren. Hier geht's darum die Blumentöpfe so fest zu brennen das sie gut Nutzbar sind aber dennoch gut Wasser aufnehmen und speichern. Ich habe das Gefühl das es meinen Pflanzen durchweg besser in terrakotta Töpfen geht. Bisher habe ich nur dicht gebrannte Übertöpfe gemacht aber jetzt würde ich mich gern daran wagen.

Habt ihr Ideen?

Nutze ich eine Temperatur die einfach nur unter der Sintertemperatur liegt, sagen wir mal 100Grad? Oder Schrühe ich sie nur ?
Oder benutze ich einfach schammotierten Ton? Andere Zusätze (Holzmehl, hab ich irgendwo gelesen)?

Muss es Terrakotta sein?

Ich habe hier noch ältere Carl Jäger Giessmassen. 21w ( weiss) uns die 23r ( rot) kann ich diese evtl verarbeiten? Zur Not auch gemischt (einfach damit sie auch weg kommen)?

Müssen die Wandstärken etwas dicker sein damit es stabil bleibt?

Fragen über Fragen, vielleicht hat ja der ein oder andere Erfahrungen oder Ideen, ich bin für alles offen..

Lg nora
Maria Ortiz Gil
Beiträge: 1012
Registriert: Dienstag 1. März 2016, 13:14

Re: Poröse Blumentöpfe mit Kapillarwirkung dennoch stabil

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Hallo Nora,

wie immer wenn man Keramik macht, kann man erst Gewissheit bekommen, nach dem man Proben gemacht hat. Im Fall von unglasierten Töpfen ist das ja recht einfach. Die gebrannten Probeplättchen kannst du dann in Wasser legen, so wirst du sehen, ob sie noch welches aufnehmen. Normalerweise würden 1000 Grad ausreichen, aber je nach Ton geht es vielleicht auch mit 1100 Grad. Dann wären die Töpfe stabiler.
Generell ist es so, dass je niedriger gebrannt wird, desto mehr geht an Schalgfestigkeit und Stabilität verloren, deshalb ist es empfehlenswert eine dickere Wandstärke zu wählen.
Ein Problem mit Blumentöpfen aus Ton ist, dass das Gieswasser zusammen mit der Erde nach kurzer Zeit Salze (?) bildet, die nicht nur Flecken auf dem Topf hinterlassen, sondern ihn eventuell nach und nach auflösen.

Untergemischtes Holzmehl würde beim Brand sehr stark Rauch entwickeln, überlege also vorher ob das da wo du brennst angebrach ist, nicht dass die Feuerwehr ankommt. Die Sägemehlteile hinterlassen auch relativ große Löcher, die normalen Kapillare im Ton sollten eigentlich genügen.

Schönen Gruß
Maria
Migla
Beiträge: 434
Registriert: Montag 26. Dezember 2011, 21:27
Wohnort: Wuppertal

Re: Poröse Blumentöpfe mit Kapillarwirkung dennoch stabil

Beitrag von Migla »

Hallo, abgesehen von dem Qualm und dem penetranten feinsten Ruß, der sich wirklich überall in der Umgebung verteilt, ist die durch die Holzverbrennung entstehende reduzierende Atmosphäre ziemlich schädlich für die Ofenspiralen.
Gruß migla
lnoral
Beiträge: 18
Registriert: Freitag 21. November 2014, 09:01

Re: Poröse Blumentöpfe mit Kapillarwirkung dennoch stabil

Beitrag von lnoral »

Vielen Dank für die Antworten. Holz ist dann definitiv raus. Spricht etwas für/gegen Schamotte?

Und hat der Rote Ton irgendwelche Vorteile in dem Bezug?

Lg
hille
Beiträge: 1194
Registriert: Donnerstag 24. August 2006, 10:29

Re: Poröse Blumentöpfe mit Kapillarwirkung dennoch stabil

Beitrag von hille »

Ich glaube, du denkst viel zu kompliziert. Ungesinterter Ton saugt sich immer mit Wasser voll. Bei dickerer Wandstärke ist da mehr Speicher. Wenn du nur schrühst, dann ist er etwas empfindlicher, als wenn du höher brennst. Aber es sind Blumentöpfe, die stehen ja einfach nur rum, was soll da groß drankommen? Roter Ton ist hübscher als einfach nur weißer. Und man sieht die Ausblühungen nicht so sehr. Aber dass die Salze die Töpfe zerstören, das wird wohl nicht passieren. Und sie sind natürlich nicht frostfest.
Ursula28
Beiträge: 443
Registriert: Montag 10. März 2014, 17:03

Re: Poröse Blumentöpfe mit Kapillarwirkung dennoch stabil

Beitrag von Ursula28 »

Hallo Nora,
eine Masse brennt dann dicht, wenn das Kapilarnetz kein Wasser mehr aufnimmt. Also wenn die Porösität verloren geht , beginnt der Scherben dicht zu brennen. Und das ist dann Zustand, wo der Scherben auch sehr fest wird, sprich eine hohe Kantenbruchfestigkeit erhält. Also porös und sehr stabil geht meistens nicht zusammen. Du kannst Dir von den Händlern, wo Du die Masse kaufst , ein Datenblatt geben lassen. Dort sind genauere Angaben enthalten, ab wann die Masse dicht brennt.
Gruß Ursula
lnoral
Beiträge: 18
Registriert: Freitag 21. November 2014, 09:01

Re: Poröse Blumentöpfe mit Kapillarwirkung dennoch stabil

Beitrag von lnoral »

Hallo vielen Dank für die zahlreichen Antworten!

Ich habe nun ein paar Probleme: Aussen feine Haarrisse navh dem Schrühbrand die scheinbar nicht ganz durchgehen. Speziell in den bauchigen bereichen so kommt es mir vor.
Ich drehe mit der Roten Witgert Masse 10 unschamottiert, die ist relativ weich.
Ich lasse gut durchtrocknen. Manchmal zur Sicherheit vor dem Brand noch ein Trocknungsgang 30grad /h bis 150grad. Dann 80grad/h bis 600 und dann bis 850 mit 20min Haltezeit..

Ich gebe mir Mühe die Masse beim Drehen und dann beim abdrehen nochmal zu komprimieren.

Habt ihr eine Idee? Ich wollte nicht viel höher brennen um die Porosität aufrecht zu erhalten da diese Masse schon bei 1150grad sintern soll..

Lg nora
Ursula28
Beiträge: 443
Registriert: Montag 10. März 2014, 17:03

Re: Poröse Blumentöpfe mit Kapillarwirkung dennoch stabil

Beitrag von Ursula28 »

Hallo Nora,
diese Gitterrisse sind mir bekannt.
Ich habe damals bei 840° C geschrüht. Seit ich bei 940° schrühe sind diese Risse Geschichte.
Gruß Ursula
lnoral
Beiträge: 18
Registriert: Freitag 21. November 2014, 09:01

Re: Poröse Blumentöpfe mit Kapillarwirkung dennoch stabil

Beitrag von lnoral »

Hallo, es hat geklappt vielen Dank!! Bei 900 Grad alles weg!

lg nora
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