Oxidstifte

Diese Rubrik ist für alle die noch ganz neu zum Thema Ton gekommen sind und Hilfe bei den absoluten Basisthemen benötigen.
Antworten
Steinzeugwolf
Beiträge: 8
Registriert: Donnerstag 9. Februar 2012, 17:04

Oxidstifte

Beitrag von Steinzeugwolf »

Normale Oxidstiftzusammensetzung:
3 Teile (bis zu 7 Teilen) Farbkörper
3 Teile Formengips
1 Teil Kaolin
Diese Zusammensetzung ergibt einen recht harten Stift (gut zum Malen auf geschrühter Ware).
Wie muss ich die Zusammensetzung ändern, damit ich einen weicheren Stift bekomme, um damit auf ungebrannter Glasur zu malen?
Bitte um Antwort: Ausprobieren = unendliche Schmiererei
Maria Ortiz Gil
Beiträge: 1012
Registriert: Dienstag 1. März 2016, 13:14

Re: Oxidstifte

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Hallo Steinzeugwolf,

auf pulvrige Glasur mit einem Stift zu malen, ohne die Oberfläche zu verletzen, stelle ich mir schier unmöglch vor, auch wenn der noch so weich ist, denn das Glasurpulver liegt lose auf dem geschrühten Scherben und greift sich normalerweise schon beim Anfassen mit den Fingern ab. Ansonsten wird ein Stift zumindest einen Teil des Pulvers zur den Seiten weg drücken.

Es kann natürlich sein, dass der Effekt der Linie, nicht "auf", sondern "zwischen" zwei Glasurfeldern links und rechts trotzdem interessant ist.
Bei kleinteiligen Zeichnungen und sich überkreuzenden Lininen stelle ich es mir aber schwierig vor eine genaue, deutliche Zeichnung hin zu bekommen, falls dir so etwas vorschweben sollte.
Es sei denn, du hast eine Glasur, in der irgend ein Kleber drin ist, oder die einen hohen Tonanteil hat, dass sie eine etwas geschlossenere Oberfläche ergibt, und du schaffst es dazu auch noch, trotz minimalem Druck die Zeichnung so zu machen wie du es wünscht.

Ich habe mir mal Stifte einfach aus Porzellanschlicker und Farbkörpern gemacht. Den farbigen Schlicker auf eine Gipsscheibe gegossen, man braucht davon ja sehr wenig. Der Gips trocknet den Schlicker sehr schnell, so dass man den Zeitpunkt abpassen muss, in dem man den Schlicker zu einem bleistiftdicken Würstchen rollen und trocknen lassen kann. Zum Schutz, damit der Stift nicht so schnell abbricht und auch damit man keine farbigen Finger davon bekommt, mit denen man vielleicht aus Versehen dort hin fasst wo kein Farbfleck sein soll, habe ich gleich ein Papierchen drumherum gerollt, von dem ich dann beim Verbrauch des Stiftes immer ein Stückchen rundherum abgerissen habe. Diese Stifte waren relativ weich.

Schönen Gruß
Maria
Steinzeugwolf
Beiträge: 8
Registriert: Donnerstag 9. Februar 2012, 17:04

Re: Oxidstifte

Beitrag von Steinzeugwolf »

Hallo Maria,
das ist schon klar, dass die Glasur sehr tonhaltig sein muss oder mit Bentonit oder mit Glasurkleber versetzt in etwa abriebfest sein muss.
Das Motiv wird mit Graphikstift auf den glasierten Scherben vorsichtig aufgetragen, das Motiv mit Dekorfarben gestaltet, anschließend mit Ponalwasser überpinselt. Das festigt die Oberfläche. Jetzt kommt erst der Oxidstift zum Einsatz mit den von mir angegebenen "Zutaten".
Die Frage ist die nach dem Mengenverhältnis von Formengips und Kaolin. Der Stift darf nicht zu hart sein, sonst verletzt er die Oberfläche, ist er zu weich, reibt er sich sofort ab oder zerbricht.
Ich werde einfach einmal eine kleine Versuchsreihe starten und dann berichten.
Alternativ werde ich Deinen Vorschlag aufgreifen und das ganze mal mit Porzellanschlicker und FK probieren.
Danke, dass Du Dich der Frage angenommen hast.
Gruß
Steinzeugwolf
Maria Ortiz Gil
Beiträge: 1012
Registriert: Dienstag 1. März 2016, 13:14

Re: Oxidstifte

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Hallo Steinzeugwolf,

die Stifte aus Porzellanschlicker kann man sicher auch mit Oxiden, statt mit Farbkörpern machen. Damit hatte ich auf Porzellanengobe gezeichnet.
Der Stift rieb sich leicht ab. Was für seine Weichheit spricht. Er konnte auch leicht verwischt werden um zB Schattierungen zu machen, dabei blieb der ursprüngliche Strich aber noch gut sichtbar, aber man konnte trotzdem vorsichtig auf den unverriebenen Strich fassen, ohne dass er beschädigt wurde. Bröseln war kein Problem.

Sehr interessant die Verwendung von Ponalwasser! Magst du schreiben in welchem Verhältnis der Kleber am besten verdünnt wird?

Schönen Gruß
Maria
Steinzeugwolf
Beiträge: 8
Registriert: Donnerstag 9. Februar 2012, 17:04

Re: Oxidstifte

Beitrag von Steinzeugwolf »

1 Teil Ponal Classic, 9 Teile heißes Wasser
Maria Ortiz Gil
Beiträge: 1012
Registriert: Dienstag 1. März 2016, 13:14

Re: Oxidstifte

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Vielen Dank, lieber Steinzeugwolf! Werde es bald auf glasierten Fliesen ausprobieren.
Antworten