Brocken und Metall im Ton

Diese Rubrik ist für alle die noch ganz neu zum Thema Ton gekommen sind und Hilfe bei den absoluten Basisthemen benötigen.
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Dreckspatz
Beiträge: 96
Registriert: Dienstag 13. April 2021, 07:09

Brocken und Metall im Ton

Beitrag von Dreckspatz »

Hallo zusammen
Ich war heute fleißig und habe einen hubel verarbeitet.
Darin fand ich ein spitziges Metall Stück, zum Glück nicht beim drehen sondern schon beim aufbereiten. Das darf doch nicht sein?!?
_20210524_171157.JPG
Und beim drehen fanden sich Brocken anderer Farbe, die halt erst beim hochziehen aufgefallen sind.
Der Ton ist frühsinternd und schwarz, die Brocken sind blau und trocken.
_20210524_171157.JPG
Bisher hatte ich sowas nicht in den tonmasse, weiss aber nicht, ob das bei einem naturmaterial vorkommen kann.
Freue mich über eure Einschätzung.. Dankeschön
Lg Chris
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emden
Beiträge: 175
Registriert: Montag 12. November 2007, 19:55

Re: Brocken und Metall im Ton

Beitrag von emden »

Welcher Tonhersteller?
Kommt auf die Aufbereitung an. Bei Grubenton der nur gewalzt wird kommt das immer wieder vor.
Die Tonhubel werden nicht von hochqualifizierten Wissenschaftlern im Reinraum hergestellt.
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Dreckspatz
Beiträge: 96
Registriert: Dienstag 13. April 2021, 07:09

Re: Brocken und Metall im Ton

Beitrag von Dreckspatz »

Hallo emden
Es war ein witgert Nr 9 ohne Schamotte frühsinternd bei 1150grad
LG Chris
Maria Ortiz Gil
Beiträge: 1012
Registriert: Dienstag 1. März 2016, 13:14

Re: Brocken und Metall im Ton

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Ich finde das ist nicht akzeptabel. So einen Ton bringt man am besten zum Händler zurück und lässt sich Ersatz geben, möglichst aus einer andern Charge. Der Händler wird den Qualitätsmangel an Witgert weitergeben und den Hubel auch ersetzt bekommen. Und für Witgert ist es schließlich auch interessant darüber zu wissen, um die Fehlerquelle beseitigen zu können. Wittgert liefert normalerweise gute Qualität.
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Dreckspatz
Beiträge: 96
Registriert: Dienstag 13. April 2021, 07:09

Re: Brocken und Metall im Ton

Beitrag von Dreckspatz »

Hallo Maria
Meine anderen Tone waren bisher auch witgert und ok, aber als Anfänger fragt man sich halt :?
Ich habe den Rest verarbeitet, aber Fa. Witgert mit der chargennummer schon informiert über das Metall drin.
Ich gebe die Info dann auch noch an keramik kraft weiter... Dankeschön 😉
LG Chris
Bobbl
Beiträge: 154
Registriert: Donnerstag 12. August 2010, 09:43

Re: Brocken und Metall im Ton

Beitrag von Bobbl »

Witgert hat mitunter Probleme bei der Aufbereitung. Hatte mal 2 Tonnen gedrehte Ware mit davon 70% faustgroßen Blasen nach dem Glasurbrand.
Eine komplette Weihnachtsproduktion i.A. Kulanz war eine Gratistonne. Nachdem 3 Jahre später das Gleiche passierte hab ich mich von Witgert verabschiedet.
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Dreckspatz
Beiträge: 96
Registriert: Dienstag 13. April 2021, 07:09

Re: Brocken und Metall im Ton

Beitrag von Dreckspatz »

Hallo zusammen
Fa. Witgert hat es bedauert, es könne aber schon vorkommen, dass so ein Teil in den Ton gerät.
Also gut.
Den Ton werde ich mir ohnehin nicht mehr antun, da ich dachte, ohne Schamotte ist er schön weich. Nix war. Da sind, vielleicht auch wegen der Farbe schwarz, Steinchen drin Bis zu 2 mm groß. Und das war eine mords Sauerei, weil ich da mit mehr Wasser arbeiten muss.
Und beim abdrehen hatte ich lauter riefen.....
Egal, man macht halt so seine Erfahrungen... Passt scho.
LG Chris
Maria Ortiz Gil
Beiträge: 1012
Registriert: Dienstag 1. März 2016, 13:14

Re: Brocken und Metall im Ton

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Hallo Chris,

ob der Ton Schamotte enthält oder nicht, hat nichts damit zu tun ob er weich ist oder nicht. Vielleicht meintest du einfach nur, dass sich ein Ton ohne Schamotte beim Drehen einfach angenehmer anfühlt, was man wohl bestätigen kann. Ich rate dir, auf keinen Fall mit schamottiertem Ton drehen lernen zu wollen, man muss sich ja zu all dem was man dabei beachten muss nicht auch noch mit dem Schmirgel-Effekt der Schamotte auf der Haut plagen. Meistens drückt man am Anfang auch unnötig stark auf den Scheibenkopf. Ich habe schon leute mit blutig gedrehten Fingern gesehen. Das ist wirklich nicht nötig und es hat auch nichts mit Heldenhaftigkeit zu tun, wie manche vielleicht denken mögen.

Am Anfang muss man aufpassen, dass man vom Händler nicht Ton verkauft bekommt, der schon länger liegt und zum Drehen zu hart geworden ist. Wenn man so einen Ton kauft, dann aber mit ordentlichem Preisnachlass. Der Ton sollte so sein, dass man mit dem Daumen
l e i c h t eine sichtbare Delle eindrücken kann. So bald man Kraft aufwenden muss ist er eigentlich schon zu hart und muss aufgearbeitet werden, was viel Mühe macht.

Wenn dir dein unschamottierter Ton immer noch zu hart erscheint, schneide ihn in etwa 4 cm dicke Scheiben und lege ihn über Nacht gut eingepackt in ein altes, klatschnasses Handtuch und verknete ihn am nächsten Tag nochmal bis die aufgenommene Feuchtigkeit gleichmäßig verteilt ist. Falls du noch nicht weißt wie man knetet, solltest du dir das von einem Töpfer zeigen lassen, das lässt sich wirklich sehr schlecht schriftlich beschreiben. Im Gegensatz zum Brotteig geht es darum Luftblasen heraus zu bekommen, anstatt hinein.

Metallteile im Tonhubel sind zum Glück äußerst selten. Ich hatte das in einem Töpferleben nur ein mal. Ob es wo möglich auch Witgert-Ton war weiß ich nicht mehr. Eine Zeitlang habe ich den auch verwendet. Können kann alles passieren, aber Dürfen sollte es nicht, und Witgert sollte sich nicht darauf berufen. Das schafft nicht gerade Vertrauen.

Schönen Gruß
Maria
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