Ton trocknen in kalter Werkstatt

Diese Rubrik ist für alle die noch ganz neu zum Thema Ton gekommen sind und Hilfe bei den absoluten Basisthemen benötigen.
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anna.haertelt
Beiträge: 15
Registriert: Donnerstag 4. Mai 2017, 17:58

Ton trocknen in kalter Werkstatt

Beitrag von anna.haertelt »

Hallo zusammen,

ich bin eigentlich kein Anfänger, aber gerade auf folgendes Problem gestoßen: Wenn es in einer Werkstatt ohne Heizung (nur mit Heizlüfter,wenn man drin arbeiten will) im Winter um die 5 Grad kalt ist, trocknen dann die frish gedrehten Werkstücke überhaupt schnell genug, um sie am nächsten Tag abdehen zu können? Normalerweise trockenen die Sachen ja umso schneller, je wärmer es ist. Gilt das umgekehrt genau so? Ich überlege gerade, mir eine Werkstatt zu mieten, die sich nicht dauerhaft beheizen lässt. Das ginge aber nur, wenn sie auch bei kalten Temperaturen über Nacht einigermaßen trocknen würden. Vielleicht hat ja jemand Erfahrung damit? Ich freue mich über jede Antwort!
Viele Grüße
Anna
landleben
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Re: Ton trocknen in kalter Werkstatt

Beitrag von landleben »

Hallo Anna
Da wird es kaum Töpfe gebende die so trocknen, dass sie am nächsten Tag abgedreht werden können.Viel zu schnell meines Erachtens.

Auch Keramik untypisch.....weil Geschwindigkeit, der Faktor in Töpfereien insbesondere bei Trocknungsprozessen ist ,der Sorgfalt, Umsicht und Zeit benötigt.
Ausser beim Drehen natürlich :wink:

Ich glaube da wirst Du nicht wirklich glücklich.........selbst mit Heizlüfter......ist doch bei einem kompletten Drehtag trotzdem bitter kalt :roll:
Mit freundlichen Grüßen
Landleben
anna.haertelt
Beiträge: 15
Registriert: Donnerstag 4. Mai 2017, 17:58

Re: Ton trocknen in kalter Werkstatt

Beitrag von anna.haertelt »

Hallo Landleben,

danke für deine schnelle Antwort! Ich drehe hauptsächlich am Wochenende und da hat es bisher, zumindest bei kleineren Stücken eigentlich immer geklappt am nächsten Tag abzudrehen. Aber vermutlich ist es keine so gute Idee einen Raum zu mieten der stark abkühlt, sobald man nicht drin ist....

LG Anna
atelierdgt
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Registriert: Freitag 30. März 2007, 20:37
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Re: Ton trocknen in kalter Werkstatt

Beitrag von atelierdgt »

Moin
Wenn es eilig ist und die Ware fehlt....natürlich versucht man dann so schnell wie möglich abzudrehen. Wenn ich Schalen drehe und ich es eilig habe ,stell ich sie sogar raus in den Schatten um sie gafix umzudrehen und am gleichen abzudrehen 🤣🤪
Natürlich würde ich das mit Tassen nicht machen wenn ich sie ohne Probleme noch henkeln will.
Am Montag drehen und Dienstag abdrehen wäre der Idealfall doch zur Zeit ist zum Beispiel die Luftfeuchtigkeit so hoch ,da klappt das nicht. Aber durch Corona eilt ja eh nix mehr 😟🤪 also Zeit überbrücken.
Lieben Gruß Connie
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leckerpott
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Registriert: Dienstag 21. Mai 2019, 10:19
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Re: Ton trocknen in kalter Werkstatt

Beitrag von leckerpott »

Es kommt wohl eher auf die Luftfeuchtigkeit an. Ich höre häufiger mal, dass es im Winter 2- 3 Wochen dauern kann, bis man abdrehen kann ohne dass es zugedeckt ist, wenn jemand im unbeheizten Schuppen oder Keller arbeitet oder ähnliches. Die Feuchtigkeit kann halt nur abgetragen werden, wenn die Luft nicht schon gesättigt ist. Ich arbeite in einem beheizten Raum und selbst da kann es im Winter auch schon länger als einen Tag dauern.
Diesen Winter habe ich auch mehrere tiefgefrorene Schlickereimer oder Tassenrohlinge (auf instagram) gesehen, das ist dann schon ärgerlich.
https://leckerpott.de
madame Alexis
Beiträge: 251
Registriert: Mittwoch 9. März 2005, 17:06

Re: Ton trocknen in kalter Werkstatt

Beitrag von madame Alexis »

Moin,
Also ich hab (leider) ausreichend Erfahrung mit ungeheizten Werkstätten. Die frisch gedrehten Stücke trocknen da auch, es kommt auf die Luftzirkulation an. In einer ordentlich zügigen Werkstatt ist das Trocknen eigentlich kein Problem. Ich dreh meistens am nächsten Tag ab, das ging auch immer ohne Heizung.
Was anderes ist aber, das ja auch dein Ton die ganze Zeit im Kalten liegt, das fand ich immer furchtbar. Mit kaltem Wasser und kaltem Ton drehen ist nicht so schön. Was anderes ist es allerdings, wenn man den Ofen in demselben Raum stehen hat, da kann man z.B. Freitag abends schrühen und hats dann am Samstag schön warm, je nachdem, wie gut der Raum gedämmt ist.
Und bei Frostgefahr sollte man den Ton unbedingt woanders lagern, er geht zwar nicht richtig kaputt, aber man muß ihn mühevoll wieder aufbereiten.
Trotz allem, eine eigene Werkstatt ist eine schöne Sache. ...

Grüße.
Alex
madame Alexis
Beiträge: 251
Registriert: Mittwoch 9. März 2005, 17:06

Re: Ton trocknen in kalter Werkstatt

Beitrag von madame Alexis »

PS:
Übrigens, da fällt mir grade ein: Ich hab mal Experimente mit Frost gemacht. Dazu hab ich frisch gedrehte Stücke in den eisigen Winter (wind!) gestellt, die sind auch relativ schnell getrocknet- und dabei natürlich gefroren und gerissen, aber das wollte ich ja.
atelierdgt
Beiträge: 182
Registriert: Freitag 30. März 2007, 20:37
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Re: Ton trocknen in kalter Werkstatt

Beitrag von atelierdgt »

Ohja Alex...
Weihnachtsmarkt mit Vordrehen. Ich hatte viel Zeit und viele Pötte vom Stock gedreht aber zu wenig Platz am Stand.Also Bretter hinten in den T3. Als ich Abends bei der Werkstatt ankam war alles im Eimer 🤣🤣🤣 Frost ist dooooof.
Lieben Gruß Connie
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Maria Ortiz Gil
Beiträge: 1012
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Re: Ton trocknen in kalter Werkstatt

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Hallo Anna,

ich fange mal mit dem Heizlüfter und deinen Lungen an: das ist die ungünstigste Art von Heizung, die man sich für eine Werkstatt ausdenken kann aus verschiedenen Gründen:
Sie wirbelt den nicht zu vermeidenden Werkstattstaub auf und du atmest ihn ein. Das sagt dir eine lungengeschädigte Töpferin.
Dazu kommt, dass sie die Luft im raum herumwirbelt und deine Sachen ungleichmäßig trocknen, vorne am Regal bockeltrocken und hinten an der Wand noch klatschnass.
Dann noch der lästige Gedanke an den Energieverbrauch. Muss jeder wissen, wieviel man gerne zum Klimawandel beitragen möchte, abgesehen vom Brennen.
Dann lieber einen Infrarotstrahler, der aber auch sehr viel Strom verbraucht.

Ich hatte mal eine sehr kalte, nicht beheizbare Werkstatt und ja, die Sachen trocknen sehr langsam. Da du sagst, dass du nur am Wochenende arbeitest, gehe ich mal davon aus, dass du nicht professionell Keramik machst. Dann könntest du die Sachen, die du an einem Wochenende drehst, am nächsten oder übernächsten abdrehen usw.
Meine Erfahrung ist, dass man nicht gerne in eine kalte Werkstatt geht, alles wird beschwerlich. Deshalb rate ich dir von diesem Raum ab.

Das Drehwasser kann man sich übrigens schön warm machen und immer wieder einen Schuss heißes nachgießen.

Schönen Gruß
Maria
madame Alexis
Beiträge: 251
Registriert: Mittwoch 9. März 2005, 17:06

Re: Ton trocknen in kalter Werkstatt

Beitrag von madame Alexis »

Hallo Connie,

Ja, Frost ist doooof, aber was ist dann ein Weihnachtsmarkt mit viel Zeit zum Drehen ?? :lol: :lol: :lol:
Grüße,
Alex
atelierdgt
Beiträge: 182
Registriert: Freitag 30. März 2007, 20:37
Wohnort: Norddeutschland

Re: Ton trocknen in kalter Werkstatt

Beitrag von atelierdgt »

An Alex: Pronsdorf 🙈🙊🙈
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anna.haertelt
Beiträge: 15
Registriert: Donnerstag 4. Mai 2017, 17:58

Re: Ton trocknen in kalter Werkstatt

Beitrag von anna.haertelt »

Lieben Dank für all eure Antworten. Bin jetzt froh, dass es mit dem Raum aus anderen Gründen nicht geklappt hat :-) LG Anna
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