Malerei bei Steinzeugtemperaturen

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Maren

Malerei bei Steinzeugtemperaturen

Beitrag von Maren »

Ich möchte gerne meine Keramiken farbig bemalen und möglichst hoch brennen. 1250° oder notfalls 1150°. Bei 1250° verändern sich die Farben stark und bei 1150° und einer weißen Glasur sind sie - besonders an steilen Wänden - verlaufen.

Ich habe Botz Dekorfarben verwendet.

Das Problem ist, dass ich gerne ein Medium hätte, mit dem sich auch feine Konturen gut malen lassen.

Über Tipps würde ich mich sehr freuen.

Maren
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Maren,

bist du sicher, dass du Hochtemperaturfarben verwendet hast ?

Ich empfehle dir, die Paletten Sky+ oder Fiesta von den Firma Ferro

zu verwenden.

Du bekommst sie in Kleinmengen bei der Firma Wolbbring in Höhr-Grenzhausen oder schau mal auf die Seite www.cerxpress.de

Gruß Holger
Maren

Malerei bei Steinzeugtemperaturen

Beitrag von Maren »

Lieber Holger,

vielen Dank für deinen Tipp. :-))) Ich werde es mal ausprobieren.

Ja, die Dekorfarben waren alle bis min. 1200° und höher geeignet.

Ich habe sie auf eine rohe weiße Glasur aufgetragen und vorsichtshalber nur bei 1150° gebrannt. Als Haltezeit habe ich 30 Min. genommen. Könnte das zu lange sein?

Besonders die schwarzen Konturen haben sich in der Glasur aufgelöst.
Das sieht nicht gerade sehr gelungen aus. :-((((

Liebe Grüße

Maren
Sabine W.

Beitrag von Sabine W. »

Hallo Maren,

das Verschwimmen der Farben/Konturen hängt aus meiner Sicht mit der Art der weißen Glasur zusammen, und eine kürzere Haltezeit wäre sicher auch besser (versuch mal 10-15 Minuten, das reicht oft aus bei den eher kleinen Öfen).
Frag doch bei Deinem Händler einfach mal nach, welche weiße Glasur für Aufglasurmalerei (also Fayence-/Majolika) geeignet ist, also möglichst wenig läuft auf Grund einer hohen Viskosität und gut deckend ist, damit du sie nicht sehr dick auftragen mußt (dann kommt auch alles leichter ins Schwimmen). Da ich meine Stücke nicht bemale, kann ich Dir für den Temperaturbereich keine nennen, vielleicht meldet sich ja noch jemand anderes hier.
Ein paar Botz-Farben habe ich vor einiger Zeit bei 1220°C ausprobiert, Gelb ist da schon recht blaß und Rot gleich ganz weg, die Blaus und Grüns gingen noch, ebenso Braun und Schwarz. Das liegt halt in der Natur der Sache, daß mit steigender Temperatur immer weniger Farben zur Verfügung stehen. Mich würde vor allem der Preis der Botz-Farben stören... Bei Jäger gibt es relativ preiswerte Dekorfarben, die bis 1200°C verwendbar sind (www.carl-jager.de, die Farben sind leider nur im Katalog abgebildet, nicht auf den Internet-Seiten). Die Farben sind nicht gerade berauschend, aber man kann ja mischen.
Um eine bessere Streichfähigkeit und Haftung auf der ungebrannten Glasur der Farben zu erreichen, kann man 1-2% eines Glasurleimes (oder eines ganz normal angerührten Tapetenkleisters) dazugeben oder andere Malmittel (Glycerin, Zuckerwasser, da weiß ich leider keine Mengen).
Viel Erfolg bei Deinen nächsten Versuchen!

Sabine
Maren

Malerei bei Steinzeugtemeraturen

Beitrag von Maren »

Hallo Sabine,

vielen Dank, dass du mir so ausführlich geantwortet und einige Denkanstöße gegeben hast.

Mir ist klar, das ich irgendwie die Quadratur des Keises versuche, weil bunt bei hohen Temperaturen eigentlich kaum geht. Ich habe aber schon einmal in einem Buch gesehen, dass es möglich ist. Leider gab es dazu keine Beschreibung. :-(

Ich mag nur kein Gebrauchsgeschirr, dass niedrig gebrannt ist.

Die Glasur habe ich bei meinem Händler unter dem " Majolika- Aspekt" gekauft, aber die Jungs sind nicht gerade die Experten.

Ich werde es jetzt erst einmal mit der kürzeren Haltezeit versuchen und genau darauf achten, dass die Glasur nicht zu dick aufliegt.

Nochmals herzlichen Dank.

Maren
Sabine W.

Beitrag von Sabine W. »

Hallo Maren,

also mit der Glasur kann ich Dir leider wirklich nicht weiterhelfen. Bei Jäger gibt es eine weiße glänzende für den Bereich von 1130-1170°C, aber mit der habe ich selber keine Erfahrungen, da würde ich einfach mal eine Probe anfordern.

Bei 1150°C ist an Farben noch sehr viel drin, und es gibt ja frühsinternde Steinzeug-Tone, vielleicht hast Du ja schon einen solchen. Gebrauchskeramik sollte schon dicht gebrannt sein, das finde ich auch. Ich drehe alles mit dem Ton Nr. 245 von creaton, der ist so ab 1100°C dicht. Er ist unschamottiert, aber ich habe in einer anderen Werkstatt auch schon recht große Sachen daraus gesehen (falls Du Großes vorhast...). Ganz billig ist er zwar nicht, aber dafür spart man ja Energie. Einen ähnlichen Ton gibt es wohl auch von Witgert. Ich brenne bei 1150°C und viel weiter als 1160°C sollte man es auch nicht treiben, das ergibt dann unter Umständen schon mächtige Beulen...

Ciao
Sabine
Maren

Malerei bei Steinzeugtemeraturen

Beitrag von Maren »

Liebe Sabine,

ich würde auch gerne mit Creaton arbeiten, weil ich schon viel Gutes darüber gehört habe. Leider führt mein Lieferant vor Ort den nicht mehr.
Ich habe den unschamortierten Steinzeugton von Witgert genommen.

Meine weiße Glasur schmilzt sehr schön aus und hat auch eine angenehme Oberfläche.

Ich denke, Dein Tipp mit der Autragsstärke könnte mich vielleicht weiterbringen. Bisher habe ich getaucht, jetzt werde ich es mal mit Spritzen versuchen.

Viele Grüße und vielen Dank,

Maren
CH-Claudia

Malerei bei Steinzeugtem.

Beitrag von CH-Claudia »

Sali
Ich habe auch verschieden Farben ausprobiert von Botz-Bodmer nichts hat mich umgehauen. Besonders wenn man kräftige Farben sucht ist man aufgeschmissen... ich wollte Giftfrösche auf eine Kugel machen und bei denen leuchtet die Farbe ja nur so...
Versuch es aus einer ganz anderen Ecke.. ich modeliere mit Steinzeugton, glasiere das ganze mit einer weissen Glasur die kein Blei enthält brenne das ganze bei 1250 c° Haltezeit 40 min.
Dann nehme ich Porzellanfarben und male es so wie ich es will, brenne das ganze bei 800C°. Das ganze ist absolut winterhart, die Farben halten und leuchten und man hat unendlich viele Möglichkeiten, Versuch es ..meine Chamäleon ist der Hit. Das hätte ich mit den anderen Farben nicht hingebracht... der einzige Nachteil ist, das wenn die Farben gut decken sollen, Du mehrere Durchgänge brauchst
P.S Porzellanmalen ist wirklich kein "altweiberhobby"

Viele Grüsse aus der Schweiz
Maren

Malen bei Steinzeugtemperaturen

Beitrag von Maren »

Liebe CH- Claudia,

danke, für die neue Blickrichtung. Ich werde mich mal an das "Altweiberhobby" heranmachen und gucken,wie es mir gefällt. ;-)

Allerdings befürchte ich, dass es für Gebrauchsgeschirr wohl kaum geeignet ist, weil man dieses nicht in die Spülmaschine stellen kann ????

Viele Grüße

Maren
CH-Claudia

Keramikfarben

Beitrag von CH-Claudia »

Die Farben sind absolut Geschirrspülfest, ausser Lüster und Gold/Platin
Ich gebrauche die Farben auch für winterharte Gartenkeramik, es funktioniert einwandfrei, habe jetzt den Ofen geöffnet und meine Schmetterlinge auf einer Kugel sind wunderbar geworden....

Liebe Grüsse aus der Schweiz
Anita

Porzellanfarben

Beitrag von Anita »

Hallo CH-Claudia,

mit "Porzellanfarben" sind da diese Pulverröhrchen gemeint, die man
auch für die Porzellanpuppenherstellung verwendet?

des hab ich noch welche *überleg* und

diese Weiße Steinzeugglasur, ist die dann von der Oberfläche her matt
oder glänzend? weil...meine Puppen waren immer etwas matt und
leicht rau nach dem Schleifen vor der Malerei.

Hast Du vielleicht ein Foto von den Sachen da? Wär doch so schön.

Anita
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