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Ascheglasuren

Verfasst: Mittwoch 23. Januar 2008, 08:41
von tütche
Hallo,
Ich möchte gerne mit Ascheglasuren experimentieren.
Wer kann mir mit einem Rezept oder einem Hinweis wo ich eines finden kann weiterhelfen. Die Gefäße werden normalerweise bei 1200 C. gebrannt - ist dies für Ascheglasur zu hoch?

Danke für euere Hilfe

Tütche

Verfasst: Mittwoch 23. Januar 2008, 16:03
von Ima
Hallo Tütche,

da gibt es zahlreiche Bücher mit Rezepten.

Du soltest auf alle Fälle die Asche mehrmals waschen und fein sieben.

Mein erstes Experiment habe ich mit 85% gesiebter Rebenasche und 15% Kaolin versucht.
Gebrannt bei 1280 Grad und reduziert im Gasofen.
War ganz gut, aber nicht sooo sensationell, wie ich mir eine Ascheglasur vorgestellt hatte.
Ascheglasuren sehen auch nur reduziert gut aus. Hast du einen Gasofen?

Die Glasuren setzen sich auch leicht ab und werden steinhart im Behälter.
Du mußt dann schon Zusätze einbringen.

M.

Verfasst: Mittwoch 23. Januar 2008, 18:58
von KerstinZ
Und auch hier hilft die Suchfunktion weiter. :wink:

Ascheglasuren bei 1200-1230° ?

Verfasst: Mittwoch 23. Januar 2008, 20:21
von tütche
Vielen Dank über den Tip mit der Suchmaschine.Auf die einfachsten Lösungen kommt man leider oft nicht.

Gruß Tütche

Verfasst: Mittwoch 23. Januar 2008, 20:26
von tütche
Hallo Ima, es ist leider ein Elektroofen und somit fällt ein Reduktionsbrand ja wohl aus. Versuchen kann mann es ja trotzdem mal.
Gruß Tütche

Verfasst: Donnerstag 24. Januar 2008, 11:12
von volkmar
Hallo Tütche

Ohne die Möglichkeit eines Reduktionsbrandes, bekommst Du keine schönen Ergebnisse mit Asche.

Ima, Eine Rebholzasche ist das Beste was Du an Asche bekommen kannst und die Ergebnisse (wenn Du eine richtige Glasur draus machst) sind sehr schön. Da die Reben im Normalfall mit Kupfervitriol gespritzt werden, enthalten die Reben und auch die Asche daraus einiges an Kupfer, das im Reduktionsbrand bekanntlich ein schönes warmes Rot ergibt.
Irma....da wirst Du irgendwas falsch gemacht haben ;-).

Tütche, Du kannst oxidierend natürlich auch die Asche als Rohstoff in die Glasuren einführen, allerdings erwarte dann kein besonderes Farbergebnis. Asche im E-Ofen ox. kann bei 10% - 20% Anteil nur als Flußmittel wirken, z.B. statt Feldspat.

Allerdings kann sich auch die Kristallbildung der Glasur positiv auswirken.
Aber daran sind auch weitere Rohstoffe im Versatz mitverantwortlich.

Gruß
Volkmar

Verfasst: Donnerstag 24. Januar 2008, 12:11
von hille
Unter uns Winzerstöchtern: Wenn ihr mit Kupfervitriol gespritztes Rebholz haben möchtet, dann solltet ihr euch an einen Biowinzer wenden. Die konventionellen verwenden heutzutage meist andere Spritzmittel. Nicht, daß da jemand 'ne Enttäuschung erlebt. :wink:
Hille

Verfasst: Donnerstag 24. Januar 2008, 13:15
von volkmar
ups .... das war mir jetzt neu....

Ich dachte, die konventionellen Weinbauern spritzen mit Kupfervitriol und die Bio Weinbauern lassen den Wein lediglich über eine Kupferplatte laufen...

Wieder was gelernt......

Gruß Volkmar

Verfasst: Donnerstag 24. Januar 2008, 13:52
von Ima
Hallo Volkmar,

ich hatte auch keine 100% reine Rebenasche.

Ein Winzer hatte seinen alten Weinberg gerodet und das Holz dann angezündet.

Da ist bestimmt auch anderes Zeug auf den Brennhaufen geraten.
Schade eigentlich, sonst hätte ich vielleicht auch Spaß an Ascheglasuren gefunden.

Ich hasse Glasuren und das Glasieren.
Da wird sich wohl nichts ändern.

Ima

Re: Ascheglasuren

Verfasst: Samstag 11. Juli 2020, 18:14
von Geza
Hallo ihr lieben !
Ich habe eure Unterhaltung über Ascheglasuren gelesen und muss da ein paar Dingen wiedersprechen !

Warum sollten Ascheglasuren nur in einem reduzierenden Gasbrand "schön" oder interessant werden ?
Da stellt sich die frage was hier als schön oder interessant gesehen wird.
Ergebnisse wie Anflug Ascheglasuren aus einem Holzbrand der 7 Tage und Nächte brennt wird man natürlich nicht erreichen , doch dennoch viel interessantere Ergebnise als bei gekauften Standard Glasuren die jeder hat.
Ein befreundeter Keramiker verwendet beinahe ausschließlich Ascheglasuren aus heimischen hölzern und tonerden und die Ergebnisse bei 1230 sind fabelhaft im Elektroofen !!
Ich habe damit auch recht viel experimentiert und war immer sehr glücklich mit den Ergebnissen.
Schöne dicke Glasuren mit Charakter und leben...

Einfach mal selber probieren bevor man sich seine Ideen ausreden lässt!!!

Alles liebe

Re: Ascheglasuren

Verfasst: Sonntag 12. Juli 2020, 09:12
von reinerlie
Hallo Geza,
dann zeig doch mal etwas. Interessiert mich echt.
Gruß Reinhard

Re: Ascheglasuren

Verfasst: Montag 5. Dezember 2022, 17:42
von Luca
Grüß dich Geza,

würde liebend gerne von deinen Erfahrungen Gebrauch machen. Das Ziel ist es auch im Elektroofen brauchbare Ergebnisse zu erzielen. Meinst du wir könnten uns mal kurzschalten? Würde mich riesig freuen!

Liebe Grüße

Luca

Re: Ascheglasuren

Verfasst: Dienstag 6. Dezember 2022, 19:52
von faithinblueskies
Hallo in der Runde,

Es ist alles Geschmacksache. Seit Jahren benutze ich eine Ascheglasur Rezept von Daniel Rhodes. Am Anfang war es im Gasofen gebrannt (ohne Reduktion) und nun seit mehreren Jahren im Elektroofen. Es klappt und sitzt und wirkt lebendig.Viele Menschen finden sie schön, nicht nur ich.
Asche ist immer interessant, finde ich.

Viel Spaß beim Experimentieren!!!!!