Glasurproblem - schmilzt nicht aus? Viskosität zu hoch?

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peajay
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Registriert: Samstag 17. Februar 2007, 14:58
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Glasurproblem - schmilzt nicht aus? Viskosität zu hoch?

Beitrag von peajay »

Hallo allerseits
Bei uns zeigt sich neuerdings sich ein schwerwiegendes Glasurproblem, das wir einfach nicht in den Griff bekommen. Schaut mal bitte hier:

http://www.flindtkeramik.de/temp/glasurproblem.jpg

Es ist die IMERYS Porzellanmasse PT010B geschrüht bei 950, dann mit Glasur GS-1232 transparent-glänzend (Keramik-Kraft) bei 1250 glatt gebrannt. (Das Glasur-Rezept kenne ich leider nicht).
Über die letzten Jahre haben wir gute Ergebnisse erzielt, auch wenn schon immer ein paar Nadelstiche drin waren.

Auf dem Foto könnt ihr erkennen, dass die Glasur irgendwie nicht ausgeschmolzen aussieht. Vorzugsweise tauchen solche Stellen wie hier unter Henkeln oder im Bereich der Gefäßböden auf (sowohl Innen- als auch Außenseite. Längere Haltezeiten haben keine Abhilfe gebracht. Oder die Viskosität zu hoch? Tatsache ist aber, dass wir am gesamten Fertigungsprozess nichts geändert haben. Dieses Problem war von einem Brand auf den anderen plötzlich da.

In jeder Ladung sind etwa 50% der Stücke betroffen, egal wo sie stehen oder wie dicht gesetzt ist . Weder Masse noch Glasur sind geändert, und die Öfen habe ich sorgfältig geprüft - sie arbeiten einwandfrei (2 Elektro-Öfen. Einer zum Schrühen, einer für Glattbrand).

Auch die Glasur haben wir natürlich gesiebt und mit Aräometer sorgfältig eingestellt - keine Verbesserung (peinliche Sauberkeit versteht sich bei uns von selbst).

Ich hoffe sehr, dass mir jemand von euch einen Tipp geben kann. Was ist hier passiert?
So langsam wird das nämlich etwas teuer...

Gruß,
PeaJay
wolle
Beiträge: 208
Registriert: Donnerstag 31. August 2006, 13:34

Beitrag von wolle »

Aussehen tut es ja, als ob die Oberflächenspannung der Glasur nicht paßt. Falscher WAK, zu dünn.
Das einzige Mal, wo ich sowas hatte war, als ich verstaubte Schrühware glasiert und gebrannt habe.

Gruß,
Wolfgang
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Milan
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Registriert: Mittwoch 13. Juli 2005, 10:36
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Re: Glasurproblem - schmilzt nicht aus? Viskosität zu hoch?

Beitrag von Milan »

peajay hat geschrieben:Hallo allerseits
Bei uns zeigt sich neuerdings sich ein schwerwiegendes Glasurproblem, das wir einfach nicht in den Griff bekommen. Schaut mal bitte hier:

http://www.flindtkeramik.de/temp/glasurproblem.jpg

Es ist die IMERYS Porzellanmasse PT010B geschrüht bei 950, dann mit Glasur GS-1232 transparent-glänzend (Keramik-Kraft) bei 1250 glatt gebrannt. (Das Glasur-Rezept kenne ich leider nicht).
Über die letzten Jahre haben wir gute Ergebnisse erzielt, auch wenn schon immer ein paar Nadelstiche drin waren.

Auf dem Foto könnt ihr erkennen, dass die Glasur irgendwie nicht ausgeschmolzen aussieht. Vorzugsweise tauchen solche Stellen wie hier unter Henkeln oder im Bereich der Gefäßböden auf (sowohl Innen- als auch Außenseite. Längere Haltezeiten haben keine Abhilfe gebracht. Oder die Viskosität zu hoch? Tatsache ist aber, dass wir am gesamten Fertigungsprozess nichts geändert haben. Dieses Problem war von einem Brand auf den anderen plötzlich da.

In jeder Ladung sind etwa 50% der Stücke betroffen, egal wo sie stehen oder wie dicht gesetzt ist . Weder Masse noch Glasur sind geändert, und die Öfen habe ich sorgfältig geprüft - sie arbeiten einwandfrei (2 Elektro-Öfen. Einer zum Schrühen, einer für Glattbrand).

Auch die Glasur haben wir natürlich gesiebt und mit Aräometer sorgfältig eingestellt - keine Verbesserung (peinliche Sauberkeit versteht sich bei uns von selbst).

Ich hoffe sehr, dass mir jemand von euch einen Tipp geben kann. Was ist hier passiert?
So langsam wird das nämlich etwas teuer...

Gruß,
PeaJay
Ich hatte auch schon gleichartige Probleme in der Vergangenheit, ganz plötzlich völlig andere Brennergebnisse.

Vielleicht ist die Glasur beim Hersteller neu angemischt worden mit anderen Rohstoffen, wer weiß....

Da das Problem anscheinend schon seit einiger Zeit besteht würde ich allmählich eine oder mehrere neue Glasuren antesten. Ist für diesen Temperaturbereich ja relativ einfach.

Gruß in den hohen Norden
[img]http://www.milan-keramik.de/L.jpg[/img]
www.milan-keramik.de
peajay
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Beitrag von peajay »

hmmm... Staub könnte es vielleicht sein. Zu sehen ist zwar nix, aber wir werden mal ein Auge drauf werfen. Alles andere haben wir wirklich ausgeschlossen. Glaube ich jedenfalls. Glasur ist noch der selbe Eimer wie vorher, und die Masse auch. Vielen Dank, Wolle!

@milan:
Andere Glasur hatten wir auch schon überlegt. Die 1232 ist ohnehin relativ teuer.

@ Harry:
Ist nicht Anne, sondern nur PeaJay. Das ist Indianisch und heißt "Der bloß die Kisten schleppt" (...oder so ähnlich)

Soweit also besten Dank. Ich werde posten, ob gründliches Entstauben was gebracht hat. Ansonsten sind natürlich weitere Tipps immer noch hochwillkommen!
peajay
Beiträge: 20
Registriert: Samstag 17. Februar 2007, 14:58
Wohnort: Schleswig-Holstein

Beitrag von peajay »

...nee, ist ausnahmslos gedrehte Ware.
Besser habe ich das Foto leider nicht hinbekommen - sorry. Man kann es an den Spiegelungen vielleicht erahnen: normalerweise ist unsere Glasur ein ganz glatter, gleichmäßiger Überzug. Die fehlerhaften Stellen sehen so aus, als wäre die Schrühware fettig gewesen und die Glasur direkt nach dem Eintauchen stellenweise abgelaufen oder "abgeperlt" - was aber definitiv nicht der Fall war.
Staub kann aber tatsächlich sein, meint auch Anne (kennst du sie? - ich wunderte mich etwas über dein "Hallo Anne" von oben...)
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