SELADON-GLASUR-REZEPT

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yuri eslava
Beiträge: 31
Registriert: Freitag 7. November 2008, 03:43
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SELADON-GLASUR-REZEPT

Beitrag von yuri eslava »

Hallo an alle :)!
Kann mir jemand ein Rezept fuer Seladonglasur vertrauen?
Moeglich niedrig, wenn es gibt.. (?) :roll:
Ich habe kaum Kennisse im Glasurbereich :oops: und wo ich wohne (Peru) ist zimmlich ungewoenhnlich auf hohe Temperaturen zu brennen. Ich fange wieder nach viele Jahre Keramik zu machen an.
Auch Fachliteratur ist im Land nicht zu finden, wenn nur evtl. ueber Import.
Es waere super nett von euch zu hoeren.
Viele Gruesse!!
yuri
Ima
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Beitrag von Ima »

Hallo Yuri,

ich glaube nicht, dass du einen schönen Seladon-Effekt bekommst, wenn du niedriger als 1200 Grad brennst, zumal die schnsten Seladon-Glasuren auf Porzellan entstehen und deshalb bei fast 13oo Grad reduzierend gebrannt werden.
Diese Glasuren wurden ursprünglich bei den alten Chinesen aus Zusammensetzungen von Kalk/Alkali-Gesteinen (Feldspaten) und phosphorhaltigen Aschen hergestellt

Ich habe mal mit meinem Gasofen eine Glasur probiert und wie in "Mattes" beschrieben, kräftig reduziert auf einem Weichporzellenscherben.

20 Kaolin
20 Sodafeldspat
20 Alkalinefritte
10 Dolomite
8 Kalkspat
8 Quarz
5 Lithium

dazu 0,8 gelber Ocker für das helle Grün

Diese Sachen habe ich relativ dick glasiert, schnell bis 1200 Grad gebrannt und schnell abgekühlt, weil ich den Crackellee Efekt haben wollte.
Auf Steinzeug war sie allerdings gar nicht schön geworden.

Gruß,

Ima
yuri eslava
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Seladonglasur und Ocker als Rohstoff

Beitrag von yuri eslava »

Vielen vielen Dank Ima!
:D das war schnell!
1200 grad sind denke ich machbar.
Was ist eigentlich Ocker? ich kenne es nur im zusammenhag mit Farben und Erden, aber nicht als Keramikrohstoff.
Ich werde nach den Rohstoffe suchen und so bald mein Gasofen aus dem USA kommt und eingeschlossen ist.. werde ich es ausprobieren!
Ich hoffe sind die Oefen aus USA auch gut, sie sind billiger als hier und als in Deutschland und sollen bis 1300 Grad aushalten. :roll:
Gruesse!
yuri
Ima
Beiträge: 208
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Beitrag von Ima »

Hallo, Yury,

also wenn du höher als 1200 brennen kannst, würde ich eine andere Glasurzusammensetzung probieren.

Wenn du willst, schick ich dir noch ein Rezept für höhere Temperaturen.


Gruß,
Ima
yuri eslava
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Beitrag von yuri eslava »

Hallo Ima,
ja, gerne, :) das waere sehr nett!
Gruesse!!!
yuri
hille
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Registriert: Donnerstag 24. August 2006, 10:29

Beitrag von hille »

Deine Frage nach dem Ocker, das ist wirklich eine Erde. Diese besteht größtenteils aus gelbem Eisenoxid, ist aber natürlich nicht ganz rein, weil es ja ein Naturrohstoff ist.
Was die Öfen aus den USA betrifft, früher waren diese oft nicht so gut isoliert, ich weiß aber nicht, wie es heute ist, hoffentlich besser. In Europa hat wohl kaum jemand einen USA-Ofen, weil man die für unser Stromnetz ändern müßte, die USA haben, soviel ich weiß, nur eine Netzspannung von 110 Volt.
yuri eslava
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Gas Ofen aus Amerika (Olimpic 2327G)

Beitrag von yuri eslava »

Danke Hille fuer deine Antwort! :)
Ich wuerde mich eigentlich fuer ein 213 liter Gasofen (Olimpic 2327G bei www.Clay-King.com) entscheiden, aber er soll mindestens 15 Galons Gasflaschen brauchen oder 2 bis 3 Flaschen, jé 45 liter und zusammen getan mit irgend ein System..(?) als sie 1 Flasche waere(sagt der US Haendler) :roll: , den ich keine Ahnung habe. Es hoert sich kompliziert an. Nun warte ich auf die Gas Fachleute.. ich hoffe, mein Fall ist nicht zu besonders hier. Naemlich ein Keramikwerkstatt ( in Peru) zu gruenden scheint etwas kompliziert. :(
Gruesse aus dem Sued!
hille
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Beitrag von hille »

Wenn du für einen Brand mehrere Flaschen Gas brauchst, dann mußt du diese an einen Doppelanschluß anschließen. Damit kannst du dann, wenn eine Flasche leer ist, direkt weiterbrennen, sonst würde der Brand ja unterbrochen zum Flaschenwechseln. Das ist keine komplizierte Sache. Der Verbrauch hört sich hoch an, aber ich kann es nicht wirklich beurteilen, denn mit Gas mache ich nur meine Rakubrände, und das ist dann doch was ganz anderes.
Aber du hast recht, die Preise der Öfen sind wirklich günstig. :)
Ima
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Beitrag von Ima »

Hallo Yury,

ganz richtig, was Hille schreibt.

Es ist sehr wichtig, einen Doppelanschluss zu haben.
Ich hatte einen englischen Laser-Kiln (Ofen) und da hatte ich immer am Ende eines Reduktionsbrandes das Problem mit der Vereisung an den Flaschen und mußte deshalb immer von der einen zur anderen Flasche wechseln.

Ocker ist eisenhaltiges Erd-Pigment, was auch in Malfarben eingesetzt wird und gibt den Seladonglasuren die zartgrüne Farbe.

Die anderen Rezepte schicke ich dir morgen.

Gruß,
Ima
yuri eslava
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Gaseinschluss nicht so un/ kompliziert.. Ausserdem SELADON

Beitrag von yuri eslava »

Hallo Ima, hallo Hille!
Danke fuer eure Antworten! :idea: das Forum ist genial..!

Verstehe ich es richtig? die ganz grosse Flasche (15Galons) ist unbedigt notwendig, weil das gesamtes Konsum so viel sein könnte.. :shock: und nicht! weil das gesamte Drück benötig wird? :roll: Es wäre eine Erleichterung..
Ich habe noch ein Gelbockerrest von Boesner-Künstlerbedarf, verkauft als "Pigmet", um Farben selber zu mischen/ machen. Das ist wahrscheinlich keine natürliche Erde, oder? aber das gehören zu den günstigsten "Pigmente"..(?)
Grusse,
yuri
hille
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Beitrag von hille »

Wenn meine Umrechnunstabelle recht hat, dann sind 15 Gallons 66l. :shock: Dummerweise kann ich es nun immer noch nicht recht vergleichen, denn deutsche Gasflaschen rechnen in Kilo. Aber es kommt mir sehr viel vor. Ich hoffe also für dich, daß du den Druck brauchst. :wink: Dummerweise brauchst du davon zum Schluß am meisten. :( Ich nutze den Rest in meinen Gasflaschen immer an meinem Gasherd zum Kochen. Wenn der Druck zum Brennen nicht mehr ausreicht, ist da nämlich immer noch ganz schön viel Gas drin.
Was die Tricks gegen das Vereisen angeht, in Wasser stellen oder so, ich weiß nicht, ob das wirklich gefährlich ist oder nicht. Ich hatte aber mal eine Gasflasche, die war in Luftpolsterfolie eingepackt. Das war genial! Durch das Nichtvereisen war der Druck viel länger hoch genug.
Dein Ocker von Boesner kann schon natürliche Erde sein. Bei der Farbherstellung ist es ja eigentlich nicht wichtig, eine genaue und gleichbleibende Zusammensetzung zu haben, da findet ja keine chemische Reaktion statt. Ich habe ein Säckchen Ocker in einem Geschäft für Wandfarben gekauft, das ist sehr schön zum Einfärben beim Wändestreichen und preiswert. Ich habe auch Glasurproben damit eingefärbt, da war dann ganz klar, daß es natürliches Ocker ist, denn die Einfärbung war ungleichmäßig und mit Verunreinigungen.
yuri eslava
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Beitrag von yuri eslava »

Hallo Hille,
Danke für d Antwort, meine tabelle zeigt 50 liter zu 11Gl., es kommt mir auch sehr viel vor(?). Den Gasrest zum Kochen ist eine gute Idee! evtl. auch um gr. Schalen zum abtrocknen, sofort nach d drehen mit einen Brenner/ schweiser.
Die Gasflaschen im Wasserbehälter zu stellen empfehlt auch eine Ofenfirma aus Amerika, also gefährlich soll nicht sein.. Luftpolsterfolie :idea: hört sich praktischer an!
Ich bin noch mit dem Ofen/Gas instalation beschäftig, die entscheidung um dem Ofenmodel und eine "einfache" alternative zu Seladon für meine noch nicht schaffende Werkstatt, ich denke evtl. an irgend einen mittel dunkel Ton mit weisse Engobe, eingekrazt, irgend eine dursichtige glänzende Glasur und bemalt mit Oxiden und FK. So dass ich manchmal etwas an Gas spare..
Grüsse,
hille
Beiträge: 1198
Registriert: Donnerstag 24. August 2006, 10:29

Beitrag von hille »

Ich habe mittlerweile an meiner Gasflasche auch noch eine Litermarkierung gefunden, 11kg sind 27,2l. Dann würdest du für einen Brand ja entsprechend ungefähr zwei "meiner" Flaschen verbrauchen. Bei meinem 110l Rakuofen kann ich mit einer Flasche ungefähr 12 Brände machen. Aber man kann es nicht wirklich vergleichen, weil Raku bei 1000°C ist, außerdem sehr schnell geht und nicht so viele Sachen im Ofen stehen.
anouk
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Beitrag von anouk »

Hallo,

der angegebene Gebrauch ist schon normal. Für einen Gasbrand auf 1200°, benötigt es schon mindestens 45liter gas für einen Ofen von 213L, und mehr wenn es ein Reduktionbrand sein sollte. Man kann ohne Probleme 5 oder sechs kleine Flascheen hintereinander kuppeln, oder z.B. 3 grosse Flaschen. Es ist sehr umständlich eine gekuppelte Flasche ins Wasser zu stellen, falls sie vereist, darum ist es viel einfacher mehrere Flaschen zu benützen. Falls nicht mehr genug Druck möglich ist (zuwenig Gas), kann diese Flasche beim Anfang des Biskuitbrennen geleert werden.

viel Spass!

Hille, nur ca zwei Liter für einen Rakubrand? Unglaublich!
yuri eslava
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Registriert: Freitag 7. November 2008, 03:43
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Beitrag von yuri eslava »

Danke für eure Antworten! :D
Noch eine Frage: die gekuppelte Flaschen funktionieren bei einen 213 liter Ofen eine nach d andere, oder ist irgenwie den Drück von 2 flaschen zusammen / gleichzeitig notwendig? :oops:
Danke, Grüsse!
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