Hallo Leute ! Ich bin Anfänger, daher für manche von Euch vielleicht eine dumme Frage, aber dennoch :
Ich habe meine gebrannten Objekte nach dem Abkühlen (ca 12 Stunden nachdem ich sie aus dem Ofen geholt habe) zum Spülen unter Wasser gehalten (nicht kalt und nicht heiß). Die Glasur bekam ein dichtes Netz
sichtbarer Haarrisse, auch hörte ich das Klirren und.. sie verschwanden wieder, wobei , wenn man ganz genau hinschaut, doch kleine Risse aber fast unsichtbar zurückgeblieben sind. Was ist passiert ?
Wäre nett wenn mich jemand aufklären könnte
Schönen Dank schon mal.
Gaby
Glasurrisse
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Martin
Glasurrisse
Hallo Gaby,
Die Wärmeausdehnung und die Elastizität einer Glasur variiert je nach ihrer Zusammensetzung, genauso wie die Ausdehnung der Masse (des Tons). Glasurrisse entstehen, wenn die verwendete Masse und die Glasur in ihrem Wärmeausdehnungverhalten nicht aufeinander abgestimmt sind. Kühlt nach dem Brand der Scherben mit der Glasur ab, so ziehen sich Keramik und Glasur unterschiedlich stark zusammen. Zieht sich die Glasur stärker zusammen als der Scherben, führt das zu Zugspannungen und diese wiederum zu Rissen. Sie sind keine schlimmen Fehler, bisweilen auch als Gestaltungsmittel erwünscht (Craquelle) und des öfteren auch bei industrieller Ware zu finden.
Wichtig zu wissen ist es ist es, dass hobbymäßig hergestellte Keramik (zumeist relativ niedrig gebrannt - z.B. 1050 Grad) fast immer porös ist, und dass durch Glasurrisse langsam aber sicher Feuchtigkeit zur Standfläche gelangt. Bei Vasen auf Holzmöbeln drohen daher Wasserflecken, sofern man nicht zusätzlich Dichtmittel (Fachhandel) oder Untersetzer benutzt.
Brennt man die Keramik so hoch, dass sie dicht gesintert ist (das Scherbenglas schmilzt so zusammen, dass die Poren nahezu verschwinden), dann ist die Keramik unabhängig von der verwendeten Glasur dicht. Die Temperatur, bei der eine Masse sintert, ist unterschiedlich und zumeist auf der Verpackung angegeben.
Die Wärmeausdehnung und die Elastizität einer Glasur variiert je nach ihrer Zusammensetzung, genauso wie die Ausdehnung der Masse (des Tons). Glasurrisse entstehen, wenn die verwendete Masse und die Glasur in ihrem Wärmeausdehnungverhalten nicht aufeinander abgestimmt sind. Kühlt nach dem Brand der Scherben mit der Glasur ab, so ziehen sich Keramik und Glasur unterschiedlich stark zusammen. Zieht sich die Glasur stärker zusammen als der Scherben, führt das zu Zugspannungen und diese wiederum zu Rissen. Sie sind keine schlimmen Fehler, bisweilen auch als Gestaltungsmittel erwünscht (Craquelle) und des öfteren auch bei industrieller Ware zu finden.
Wichtig zu wissen ist es ist es, dass hobbymäßig hergestellte Keramik (zumeist relativ niedrig gebrannt - z.B. 1050 Grad) fast immer porös ist, und dass durch Glasurrisse langsam aber sicher Feuchtigkeit zur Standfläche gelangt. Bei Vasen auf Holzmöbeln drohen daher Wasserflecken, sofern man nicht zusätzlich Dichtmittel (Fachhandel) oder Untersetzer benutzt.
Brennt man die Keramik so hoch, dass sie dicht gesintert ist (das Scherbenglas schmilzt so zusammen, dass die Poren nahezu verschwinden), dann ist die Keramik unabhängig von der verwendeten Glasur dicht. Die Temperatur, bei der eine Masse sintert, ist unterschiedlich und zumeist auf der Verpackung angegeben.
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Gaby
Glasurrisse
Danke Martin für Deine ausführliche Erklärung. Wenn ich Dich recht verstehe, ist das Erscheinen der Glasurrisse auch bei Steinzeug möglich, nur daß die Ware dann nicht porös ist. Wie aber kann man das Entstehen der Risse verhindern, woher kenne ich diesen WAK bei Ton und Glasur?
Gaby
Gaby
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ralf burger
- Beiträge: 181
- Registriert: Montag 30. Juni 2003, 09:38
- Wohnort: Riegsee
- Kontaktdaten:
Glasurrisse
Hallo Gabi,
wie Martin ja schon gesagt hat, selbst in der Industrie ist bei Keramik, in der keine Glasurrisse sein sollen manchmal dieser "Fehler" zu finden, um diese Risse zu vermeiden bedarf es doch einiger Glasurtechnischer Fähigkeiten, und selbst ein Ingenieurstudium scheint nicht den Schlüssel zur Weisheit zu geben.
Wenn Du mit fertigen Glasuren arbeitest, so frage am besten Deinen Keramik-Händler, welche Glasur wie auf welchen Scherben passt.
Hat Dich der Ehrgeiz gepackt das mit den Rissen selbst zu lösen, so würde ich als ersten Schritt eine Lektüre eines der dickeren Glasurfachbücher empfelen ( http://www.hanusch-ecker.de )...
Mathes: http://www.hanusch-ecker.de/he1131.htm
Lehnhäuser: http://www.hanusch-ecker.de/he1130.htm
etc...
viel Spaß
Ralf
wie Martin ja schon gesagt hat, selbst in der Industrie ist bei Keramik, in der keine Glasurrisse sein sollen manchmal dieser "Fehler" zu finden, um diese Risse zu vermeiden bedarf es doch einiger Glasurtechnischer Fähigkeiten, und selbst ein Ingenieurstudium scheint nicht den Schlüssel zur Weisheit zu geben.
Wenn Du mit fertigen Glasuren arbeitest, so frage am besten Deinen Keramik-Händler, welche Glasur wie auf welchen Scherben passt.
Hat Dich der Ehrgeiz gepackt das mit den Rissen selbst zu lösen, so würde ich als ersten Schritt eine Lektüre eines der dickeren Glasurfachbücher empfelen ( http://www.hanusch-ecker.de )...
Mathes: http://www.hanusch-ecker.de/he1131.htm
Lehnhäuser: http://www.hanusch-ecker.de/he1130.htm
etc...
viel Spaß
Ralf