Relief mit Oxid veredeln (Vase)

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Toner
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Relief mit Oxid veredeln (Vase)

Beitrag von Toner »

Hallo,

ich habe eine Vase aus beigem, fast weißem Ton mit sehr feinen reliefartigen Struturen hergestellt. Nun will ich das plastische durch Färbung stärker betonen (die tieferliegenden Schichten sollen dunkel werden, das hochliegende hell, quasi ähnlichwie bei einem Tintenstempel auf Papier).

Ich dachte an Verwendung eines Oxids. Allerdings würde ich gerne ein ungiftiges Verwenden. Bei meiner Recherche bin ich so auf Eisenoxid gestoßen. Als Farbe hätte ich allerdings gern schwarz, oder zumindest dunkelbraun.


Fragen:

1. Ist Eisenoxid wirklich ungiftig, und sollte trotzdem eine Schutzmaske getragen werden beim hantieren mit dem Pulver?

2. Welches Eisenoxid sollte verwendet werden? Ich habe im Internet gelesen das es zwei Sorten (rotes und shcwarzes gibt), allerdings war das im Zusammenhang mit Ölfarben. Welches dieser Oxide sollte verwendet werden um einen schwarzen oder dunkelbraunen Farbton zu erzielen, und in welcher Dosierung?

3. Wie verhält sich die Farbe beim brennen? Im Internet las ich das sie sich dabei verändern kann, z.B. das ursprünglich rotes Eisenoxid schwarz werden kann? Ist es abhängig von der Brenntemperatur? (ich glaube der Elektrofen geht aber nur bis 1050 grad oder so)


Auch für Alternativorschläge (anderes ungiftiges Osid oder ganz andere Vorgehensweise) bin ich dankbar.


Grüße

Toner
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Günter
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Beitrag von Günter »

ich zitiere den wolf matthes, glasur-guru, aus der "neuen keramik": "ein problem der eisenrotfärbung bei höheren brenntemperaturen liegt darin, dass sich rotes eisenoxid fe2O3 oberhalb 1000°c langsam durch sauerstoffabgabe in graues eisenoxid feO, Wüstit, oder in einen schwarzen eisenspinell feO*Fe2O3, den sehr stabilen Magnetit (auch fe3O4 geschrieben) umwandelt. bei reduzierender Brennatmosphäre kann dies auch schon bei viel niedrigerer temperatur und schneller passieren. dadurch verändert sich eisenoxidrot leicht in eisenbraun bis eisenschwarz, je nach anteil des roten oder schwarzen pigments. "

eisenoxid ist also wirklich nicht giftig - du wirst es sowieso feucht auftragen, deshalb ist eine staubmaske überflüssig. es wird auf jeden fall eher schwarz als rot - aber wenn du mit gewalt einen bestimmten farbton erzielen willst, kannst du auch z.B. mit farbigen engoben mit farbkörpern arbeiten, die verändern sich bei den temperaturen nicht.
Zuletzt geändert von Günter am Donnerstag 20. Januar 2005, 20:14, insgesamt 1-mal geändert.
Toner
Beiträge: 6
Registriert: Montag 10. Januar 2005, 20:44

Beitrag von Toner »

Das sind ja hochinteressane Nachrichten.



Allerdings: zu "Wüstit" oder "Eisenspinell" findet Google nichts. Heißt das wirklich so?


Das Eisenoxid an sich nicht giftig ist ist mir klar (ist das chemisch eigentlich dasselbe wie Rost?)...allerdings wird der Staub (der ja schon beim anrühren der Flüssigkeit und später beim abwischen der erhabenen Stellen anfällt) als karzinogen von Gefahrstoffdatenbanken als karzinogen angegeben.


Was für keramiktaugliche Farbkörper gibt es denn sonst noch außer Oxide also bei farbigen Engoben?
gast

Beitrag von gast »

hallo toner,
also: wie wäre es, wenn du dir einfach mal ein buch kaufst über keramische farben/techniken (z.B. den Matthes ist zwar vergriffen, gibt's aber mitlerweile güstig bei ebay - original mal ~50 Euro, ebay ab 25 Euro)
Grundsätzlich empfielt es sich immer, wenn man mit feinen stäuben arbeitet sich in acht zu nehmen (staubmaske) - ob du das machst oder nicht liegt an dir.
als keramikbastler oder keramikwerkler ist es am besten, wenn du bei solchen problemen einfach mal eine kleine probe machst auf einem stück deines scherbens (kleine platte), dann erkennst du am besten, wie es richtig für dich ist.
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