Messerspuren auf Zirkonglasur

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Kalle
Beiträge: 1
Registriert: Sonntag 12. Februar 2012, 14:25

Messerspuren auf Zirkonglasur

Beitrag von Kalle »

Ich benutze seit langem eine weiße Zirkonglasur, die ich bei Orton 10, (1300 Grad), Gas, reduzierend, brenne. Eigentlich eine schöne Glasur, aber leider hinterlassen Messer und Löffel Spuren auf der Glasur. Die Formel lautet 0,35 K2O, 0.37 CaO,
0,28 Mgo, 0,91 Al2O3, 5,23 SiO2, 0,42 ZrO2, 0,13 B2O3. Zirkon führe ich durch Zirkonsilikat, B2O3 durch Calziumborat ein.
Ich tippe, dass das Zirkon das Problem sein könnte. Wie auch immer, hat jemand eine Idee, wie ich 'ne weiße Glasur hinkriege,
ohne Messerspuren zu hinterlassen. Freue mich auf Beiträge, Grüße, Kalle
glasurhuhn
Beiträge: 11
Registriert: Freitag 5. Oktober 2012, 13:17

Re: Messerspuren auf Zirkonglasur

Beitrag von glasurhuhn »

hallo Kalle,
seit geraumer Zeit beschäftige ich mich mit Deiner Frage.
Also, rein rechnerisch sieht Deine Glasur gut aus.Ich habe einen Scherben WAK von 7 angenommen, die Oberflächenspannung ist368 also Tendenz kriechend und der WAK bei 4,6. Dein möglicher Versatz könnte so aussehen, wie mein Startversatz.WEnn ich Deinen Versatz wüßte, könnte man noch bessere Rückschlüsse ziehen.
Zirkon dürfte nicht der Übeltäter sein, da es mit steigendem Anteil die Ritzhärte erhöht ( siehe Matthes S.62) Ebenso erhöhen Calcium, und Magnesium
diese. Die Frage lautet also: wieviel Calcium bzw. Magnesium verträgt die Glasur. Das ganze habe ich mal mit dem Glaurenspiel von Gustav Weiss für CaO durchgespielt, in der Optimierung mit dem Mischungsdreieck.Brauchbare Proben für 1300C° wären dann:

Startversatz
36.31 Feldspat
33.54 Quarz
10,42 Tonerde kalziniert
2.06 Magnesia
4,38 Kalkspat
9,44 Zirkonoxid Anteile bleiben konstant
3,84 Calciumborat

Probe 1
Feldspat 34,69
Quarz 31,60
Tonerde 9,82
Magnesia 1.94
Kalkspat 8,67
9,44 Zirkonoxid Anteile bleiben konstant
3,84 Calciumborat


Probe 2
Feldspat 26,09
Quarz 37,92
Tonerde 11,78
Magnesia 2,33
Kalkspat 8,67
9,44 Zirkonoxid Anteile bleiben konstant
3,84 Calciumborat

Probe 3
Feldspat 17,34
Quarz 44,24
Tonerde 13,74
Magnesia 2,72
Kalkspat 8,67
9,44 Zirkonoxid Anteile bleiben konstant
3,84 Calciumborat

Probe 4
Feldspat 8,67
Quarz 50,56
Tonerde 15,71
Magnesia 3,11
Kalkspat 8,67
9,44 Zirkonoxid Anteile bleiben konstant
3,84 Calciumborat

Gerne schicke ich Dir den ausdruck von der OPtimierung komplett.Du könntes auch Versuche starten, indem Du das Quarz um je 5% erhöhst ( habe ich oben schon gemacht)
oder eine Mischungsreihe mit Zirkon oder AL2O3 oder MgO Erhöhung.Mir schien die Erhöhung des CaO am sinnvollsten, weil dies meist in Geschirrglasuren verwendet wird. Viel mehr geht nicht, da die Temperatur sonst sinkt.
Ich hätte jetzt kein Problem hier meine Telephonnummer für Rückfragen zu hinterlassen, aber ich weiß nicht, ob das im Forum erwünscht ist???
Leider habe ich keine Erfahrung in Deinem Brennbereich , ich liege so Zwischen 1230-1260C°
Natürlich würde mich interessieren,ob Du etwas erfolgreich umsetzen konntest.
Leider hat dieses Schreibprogramm hier einen Fehler, daher die fehlenden Abstände. Aber ich hoffe man kann es auch so lesen.
Viel Erfolg wünscht Dir Petra
1240grad
Beiträge: 8
Registriert: Freitag 11. Mai 2012, 19:33

Re: Messerspuren auf Zirkonglasur

Beitrag von 1240grad »

Hallo kalle,
dieses Problem hat mich auch schon oft beschäftigt und ich denke nicht, daß es ein Problem der Ritzhärte ist.
Ich verwende Zinn, nicht Zirkon, hat also auch damit nichts zu tun
Das Phänomen nennt sich Metallabrieb, bei der Gmundner Keramik wird ein spezielles Putzmittel gegen Metallabrieb zum Geschirr verkauft.
Ich denke, man müsste den Glanz und damit die Glätte der Glasur verbessern, sprich einen besseren Fluß erreichen. Oder man findet sich einfach damit ab, so wie ich das auch tue.
Viele Grüße
1240grad
greenday
Beiträge: 23
Registriert: Freitag 1. Juni 2012, 11:27

Re: Messerspuren auf Zirkonglasur

Beitrag von greenday »

Der Metallabrieb lässt sich mit Säure (z.B. Ameisensäure) entfernen.
Kommt danach aber wieder.
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