Volkmar,
wahrscheinlich hab ich mich blöd ausgedrückt ... ich meinte damit eine ganz allgemein systematische Vorgehensweise, um etwas herauszufinden.
In diesem Fall ..
isam hat geschrieben: ... ich habe bei manchen Glasuren das Phänomen beobachtet, dass sie (im Elektroofen) auf den nackten Scherben, z.B. bei Wachsausspardekoren, "abdampfen" und feine, orangerötliche Konturen (ähnlich dem leichten Salzanflug im Holzofen) ergeben, die ich auch ausnutze, weil sie das Dekor plastischer erscheinen lassen. Nun möchte ich gern wissen, welcher Rohstoff dafür verantwortlich sein kann. Ich möchte das nämlich gern gezielter einsetzen und den nackten Scherben damit einreiben, damit ich diesen Effekt flächiger bekomme.
Mein Ton ist übrigens die 32er Pyritmasse von Jäger, also leicht eisenhaltig. Die Glasur, bei der ich das Phänomen am stärksten beobachtet habe, ist eine Ascheglasur, die aus gelbem Tonmehl, Asche, Kalifeldspat und Kupfercarbonat besteht.
... muss man überlegen, was sinnvoll ist und überhaupt in Frage kommen könnte, und damit scheidet der Quarz schon mal aus.
Es muss etwas Färbendes zumindest dabei sein und somit kommt nur das gelbe Tonmehl oder das Kupfercarbonat in Betracht, allein oder in Kombination mit etwas anderem. Dass es der pyrithaltige Ton ist, in Verbindung mit irgendwelchen gelösten Stoffen wie z.B. Alkali, scheidet aus, denn das hatte Isam bereits getestet:
das Wasser von der gewaschenen Asche allein brachte nichts.
Wenn man von der Hypothese ausgeht, dass es zwar gelöstes Alkali aus der Asche ist, aber in Verbindung mit noch etwas anderem, gibt es diese Möglichkeiten:
1. Alles weglassen aus der Glasur außer Asche und gelbem Tonmehl, und das Wasser aus der abgesetzen Schlämme auf den Scherben schütten, brennen und schauen, was passiert.
2. Dasselbe machen, aber diesmal mit dem Kupfercarbonat statt gelbem Ton.
3. Dasselbe machen, aber diesmal mit Kupfercarbonat UND gelbem Tonmehl.
Wenn einer der drei Tests das gewünschte Ergebnis bringt, weiß man, was es war und kann es wiederholen.
Wenn aber nicht, dann kann man die Asche ausschließen.
Und nun die Punkte 1. bis 3. wiederholen, diesmal aber mit Kalifeldspat, statt mit Asche.
Und man könnte außerdem noch die Punkte 1. bis 3. wiederholen, diemal aber Kalifeldspat und /oder Asche weglassen => im Grunde hat man dann eine wässrige Lösung aus färbenden Oxiden (Kupfercarbonat und gelbem Ton), die Gewichtsprozente dürfen dann nicht höher sein als in der Glasur üblicherweise, sonst verfälscht man das Ergebnis => d. h. man sollte sich die Wassermenge notieren, die man zusetzt und beibehalten. Und vielleicht die Chose aus praktischen Gründen etwas eindicken mit CMC.
... es geht ja nicht um eine funktionierende GLASUR, sondern darum, herauszufinden, welche Bestandteile in welcher Kombination einen bestimmten Effekt ergeben.
Isam, du könntest auch ganz einfach mal versuchen (wenn du´s nicht ganz genau wissen willst, sondern nur anwenden) :
So niedrig schrühen wie möglich.
Das abgeschöpfte Wasser aus deiner abgesetzten Glasurschlämme (Glasur wie du sie immer machst) etwas eintrocknen lassen, damit es konzentrierter wird, und dann dort über den Scherben geben, wo du es hinhaben willst. (theoretisch könnte dabei allerdings passieren, dass du deiner Glasur dadurch Flussmittel entziehst und sie nicht mehr so ausschmilzt wie vorher - würde ich vorher testen)
Gruß, Ulrike