natürliche Alternativen zu Glasuren

[Sonnenscheindesign]

Liebe Profis der Keramik,

ich suche nach einer Alternative zu herkömmlichen Glasuren, einer Oberflächenbehandlung nach altem Prinzip der Urvölker, bei welchem die Keramik dennoch leicht glänzt, aber eine natürliche Optik hat und möglichst auch dicht ist. Wie haben Indianer oder Afrikaner die Oberflächen ihrer Gefäße behandelt? Ich kenne Engobe und Sinterengobe, welche mir aber zu stumpf und bei Sinterengobe ja auch mit Glasur versehen ist.

Weiß jemand einen Rat?

Ich bin gepsannt und freue mich auf eine Antwort.

[SiO2]

Terra Sigillata
aus aufgeschlämter fertig masse
kalk lösen mit Handelsüblichen produkten
die feinsten teile nach dem die groben sedimentiert sind abschöpfen

[RubiArrieta]

HOLA SONNENSCHEIN,

hier auf Lanzarote werden die Töpferwaren zum Schluß mit der Rückseite eines Löffels so lange bearbeitet, bis er glänzt. Immer reiben, reiben, reiben. Ich hab mal so ein Seminar mitgemacht, auf die althergebrachte Art. Es dauerte über 20 Stunden, bis ich meinen ersten Krug fertig hatte. Mensch, war ich stolz.

Aber die Menschen hatten ja damals noch viel Zeit. So hat man zusammen gesessen und Tonarbeiten gemacht und dabei geschwatzt. Die Zeit drängte damals noch nicht so.

Liebe Grüße aus der Sonne
Töpferei Arrieta Lanzarote

[Sonnenscheindesign]

Terra Sigillata
aus aufgeschlämter fertig masse
kalk lösen mit Handelsüblichen produkten
die feinsten teile nach dem die groben sedimentiert sind abschöpfen

Vielen Dank für die fachmännische Antwort. Diese Variante klingt interessant. Ich hätte es nun gern etwas genauer.: Welche aufgeschlämmte Fertigmasse gemeint ist (Engobe?) und vor allem welche handelsüblichen Kalklöser und in welchem Verhältnis hineingemischt werden ?

Ich möchte noch etwas näher erklären: Ich bemale die Keramik mit Engobe und wünsche mir einen natürlichen Glanz darüber. Es sollte aber auch nicht ewig dauern, wie beim Polieren.

Bin gespannt auf eure Antworten.

[whoopie]

Also bevor Du jetzt mit Experimentieren anfängst... man kann Terra Sigillata auch fertig kaufen - allerdings gibts nur wenig Anbieter und die Qualität ist sehr unterschiedlich. Die TS vom Glasur-Labor glänzt nur mit sehr sehr viel Polierarbeit - wenn überhaupt.
Die Terra Sigillata von Ed Knops in Holland dagegen sitzt sehr gut auf dem Scherben und glänzt auch ohne großartige Polierarbeit schon etwas dezent. Allerdings um den Glanz zu erhalten bspw. für polierte Raku-Objekte... sollte man nicht zu hoch schrühen (max. 950°) etwa. Wenn man allerdings die letzten paar Polierdurchgänge noch mit Speiseöl macht, wird der Glanz besser erhalten.

LG,
Silvia

[Sonnenscheindesign]

Also bevor Du jetzt mit Experimentieren anfängst... man kann Terra Sigillata auch fertig kaufen - allerdings gibts nur wenig Anbieter und die Qualität ist sehr unterschiedlich. Die TS vom Glasur-Labor glänzt nur mit sehr sehr viel Polierarbeit - wenn überhaupt.
Die Terra Sigillata von Ed Knops in Holland dagegen sitzt sehr gut auf dem Scherben und glänzt auch ohne großartige Polierarbeit schon etwas dezent. Allerdings um den Glanz zu erhalten bspw. für polierte Raku-Objekte... sollte man nicht zu hoch schrühen (max. 950°) etwa. Wenn man allerdings die letzten paar Polierdurchgänge noch mit Speiseöl macht, wird der Glanz besser erhalten.

LG,
Silvia

Liebe Sylvia,

vielen Dank, dass war eine fachlich-ausführliche Antwort wie ich sie mir gewünscht habe. Das werde ich ausprobieren, und genau, die Sache mit dem Speiseöl hatte ich irgendwo schon gehört, wußte nur nicht mehr, ob dies vor oder nach dem Brand aufgetragen wird und ob hier wirklich einfaches Speiseöl verwendet wird. Wunderbar, nochmals danke und auch dir viel Freude an der Arbeit.

Elke

[Sonnenscheindesign]

HOLA SONNENSCHEIN,

hier auf Lanzarote werden die Töpferwaren zum Schluß mit der Rückseite eines Löffels so lange bearbeitet, bis er glänzt. Immer reiben, reiben, reiben. Ich hab mal so ein Seminar mitgemacht, auf die althergebrachte Art. Es dauerte über 20 Stunden, bis ich meinen ersten Krug fertig hatte. Mensch, war ich stolz.

Aber die Menschen hatten ja damals noch viel Zeit. So hat man zusammen gesessen und Tonarbeiten gemacht und dabei geschwatzt. Die Zeit drängte damals noch nicht so.

Liebe Grüße aus der Sonne
Töpferei Arrieta Lanzarote

Töpferei Arrieta,

vielen Dank auch für eure Hinweise und Grüße. Natürlich die Methode des Polierens ist eine schöne und eben leider nicht mehr rentable Möglichkeit der Oberflächenbearbeitung. Schade, dass dafür heute oft die Zeit fehlt. Viel Freude beim Arbeiten in der Sonne und

erste sonnige Frühlingsgrüße von
Sonnenscheindesign-Keramik

[whoopie]

Hallo Elke...
tja, ganz wirst du ums Polieren eher nicht drumrum kommen..
Das mit dem Speiseöl funktioniert - allerdings gibt es auf dem rohen Ton einen Grauschleier, welchen Du erst wegpolieren musst... sonst nützt es ja nichts. Das sind eben die Methoden wie sie früher verwendet wurden... TS und polieren, polieren... polieren. Das hat nichts mit Rentabilität zu tun...
Also entweder alternative Methoden ODER rentables Arbeiten.

ZU dem Thema kann ich Dir dieses Buch http://www.amazon.de/Polierte-Oberfl%C3 ... 294&sr=8-1
empfehlen.

LG,
Silvia

[Beatbach]

du hattest gesagt, dass es dicht sein soll... dicht wird das aber ganz sicher nicht, mit Terra Sigilata oder Polieren. Wollte ich nur mal anmerken...
Terra Sigilata ist natürlich auch kein "Überzug" über deiner Engobemalerei, ist ja schließlich nicht durchsichtig. Du könntest eher mit unterschiedlichen Terra-Sigilata-Engoben arbeiten. Ursprünglich wird das auch zum Teil reduzierend gebrannt, daher die schwarze Farbe der griechischen Gefäße.
In Afrika, Portugal etc. gibt es einfaches Geschirr, das nur poliert ist.

Du musst dich wahrscheinlich entscheiden, ob du dich wirklich für ursprüngliche Techniken interessierst ( und dann den ARbeitsaufwand nicht scheuen), oder ob du einfach eine ähnlich Optik haben willst, und gleichzeitig einen dichten Überzug der nicht zu viel Arbeit macht... Da fällt mir aber nicht wirklich was ein. Außer hauchdünn transparent glasieren oder mattglasuren, sieht aber alles anders aus.

Bei nicht kunstvoll bemalten Gefäßen könntest du das Polieren auch beschleunigen, indem du es auf der Scheibe machst, wie beim abdrehen.

Was mich auch interessieren würde: Kann man eigentlich STeinzeugmasse polieren und dann bei Steinzeugtemperatur brennen, ohne dass der Glanz verloren geht? Das wäre dann ja auch dicht. Muss ich eigtenlich mal ausprobieren...