Glasur - Gesundheit

[Andreas33]

Hallo,

ich beschäftige mich gerade mit dem Thema Gesundheit beim Glasieren. Ich habe es immer so praktiziert, dass ich ohne Handschuhe glasiert habe und früher hatte ich einen Arbeitsraum und kleine Werkstatt für meine Arbeiten, jetzt leider nicht mehr.

Wie gesundheitsgefährdend haltet ihr Hautkontakt mit der Glasur. Gibt es dazu Internetseiten? Ist es wichtig Handschuhe zu tragen?

Jetzt ist es so, dass ich keinen Arbeitsraum mehr habe und mir Flüssigglasuren gekauft habe (weil die in der Wohnung praktikabler zu handhaben sind) um nach langer Pause mal wieder etwas zu machen. Gerade sind es Botz - Glasuren die ich verwende.
Ich habe Gestern in meinem Bad glasiert, habe so gut wie möglich abgedeckt beim Aufstreichen, aber natürlich gibt es ab und zu ein kleines Krümel trockener Glasur, das doch auf den Boden gelangt und zu Staub werden kann. Ich möchte keinen Staub in der Wohnung haben, möchte meine Gesundheit nicht gefährden, aber doch etwas glasieren.

Wie problemlos sind Flüssigglasuren zu handhaben, bei dem Thema Gesundheit, haben die einen gesundheitlichen Vorteil gegenüber "normaler" Glasuren? Sind die weniger giftig durch die Zusätze?

[Migla]

Hallo, speziell zu den Fertig-bzw. Flüssigglasuren kann ich nicht so viel sagen,würde jedoch zum Schutz vor aufgewirbeltem Staub eine entsprechende Atemschutzmaske tragen,bes.wenn ich die genauen Inhaltsstoffe nicht kenne. Die Aufnahme unerwünschter Stoffe über Mund oder Atmung erscheint mir jedenfalls wahrscheinlicher als über die Haut der Hände,es sei denn es sind Lösungsmittel oder ähnliche hautgängige Chemikalien im Spiel. Zum Drehen trägt man ja i.d.R. auch nur in Ausnahmefällen Handschuhe obwohl viele der Glasurrohstoffe auch in den Massen enthalten sind. VG migla. PS. Nachdem meine Ausbildung noch in der Bleizeit lag,bin ich aber vielleicht auch etwas zu sorglos,da wurde vieles verwendet was heute verboten ist.

[nicht mehr angemeldet]

Hallo Andreas,

das lässt sich so allgemein nicht beantworten. Die Inhaltsstoffe deiner Glasuren werden unterschiedlich sein und somit auch das Ausmaß der Giftigkeit /Ungiftigkeit. Entscheidend ist, ob und womit sie eingefärbt wurden. Bei Eisenoxid in einer Feldspatglasur beispielsweise brauchst du dir keine Gedanken zu machen, bei Kupfer/Kobalt/Mangan/Chrom in einer womöglich bariumhaltigen Glasur aber schon.
Du könntest dich an deinen Händler wenden und um die Datenblätter deiner Glasuren bitten, dann weißt du es genau. Wahrscheinlich geht es auch über den Hersteller, schau doch mal bei Botz.

Hinterher feucht wischen ist immer gut, denn auch keramische Stäube einzuatmen ist nicht gesund.
Allerdings, meine persönliche Meinung, jeck machen sollte man sich damit auch nicht. Von so´n paar Krümeln auf dem Boden bekommst du noch keine Silikose, dafür braucht es schon mehr.

Und ich hab dir noch was zu lesen rausgesucht, dort findest du außerdem interessante Links und weitere Info:

viewtopic.php?f=17&t=4345

viewtopic.php?f=11&t=3774

viewtopic.php?f=17&t=726

Gruß, Ulrike
... auch aus der Bleizeit

[Andreas33]

Danke für eure Informationen.
Für eine Flüssigglasur eine Atemschutzmaske zu tragen widerstrebt mir schon ziemlich, da brauche ich auch viele Stunden beim Auftragen mit dem Pinsel. Bei diesen Flüssigglasuren tropft so gut wie nichts daneben. Wenn etwas daneben tropft, dann ist es auf Zeitung und die entsorge ich nach dem Auftragen der Glasur. Ich denke so könnte ich es machen.

Aber die Gesundheitsfrage macht mir schon ziemlich zu schaffen und ich werde in Zukunft nur noch draußen Glasur auftragen,
und noch mehr auf Sauberkeit achten, auch Einmalhandschuhe werde ich in Zukunft tragen, das fühlt sich besser an.

Bei Botz bzw beim Händler werde ich mich mal erkundigen.

[Andreas33]

... danke für die Links und Beiträge.
Ich komme auch sozusagen aus der Bleizeit (habe meine Lehre ca 1988 fertig gemacht) und habe es früher locker genommen, bzw nicht so ernst genommen. Auch mit Braunstein habe ich etwas gemacht, zum Glück nicht so sehr viel. Braunstein klingt auch so schön harmlos. Die alten Sachen habe ich aber schon länger entsorgt.

[Athena]

Ich targe beim Schleifen von Ton und beim Anrühren von Glasuren grundsätzliche eine Atemschutzmase aus dem Baumarkt und Einweghandschuhe. Es schon auch gleichzeitig die Haut. Wenn ich in den Lichtkegel der lampe schaue weiß ich auch warum ich das mache....in der Wohnung würde ich niemals glasieren. Kreative brauchen "Auslauf".Der Raum sollte der eigene sein, nicht er von anderen. Auch in Bezug auf die Kreativität finde ich es eine Zumutung, sich im Bad oder Küche breitzumachen. Es landet doch immer irgenwo etwas von den Glasuren! Ob man nun flüssige nimmt oder selbst anrührt - es braucht eben Platz!

[Andreas33]

.....ok, ich habe es kapiert.

Athena, deine letzten 4 Worte beschreiben mein Problem.
In Zukunft glasiere ich draußen und im Winter mache ich Pause mit dem glasieren.

[Athena]

Vielleicht kannst du deine Familie überreden, daß dir ein Kellerraum zusteht? Du bist kreativ, das mußt du unbedingt bleiben! Geht das irgentwie?? Wäre doch scahde, wenn du pausieren mußt. Nicht fair

[hummicl]

Hallo Andreas,
jetzt möchte ich zu diesem Thema doch auch noch etwas sagen.
Ich komme zwar nicht aus dem Keramikerfach aber aus der Chemie und besitze das nötige Wissen zu diesem Thema. Pulverglasuren sind immer sehr vorsichtig zu handhaben, gerade wenn Du nicht weiss wie ihre genaue Zusammensetztung aussieht, da gebe ich allen Vorrednern recht. Du schreibst aber du benutzt Botz Flüssigglasuren. Diese wurden speziell für den "Haus.- und Hobbygebrauch" entwickelt und sind sogar für Kindergärten zugelassen. Diese Glasuren sind mit sehr viel Haftmittel versetzt, sodas so gut wie kein Staub entsteht. Ich gebe Kurse an Schulen und in Kindergärten und benutze diese Glasuren vor Ort, das würde ich nie tun, wenn das für die Kinder ein Risiko wäre. Nötige Sorgfalt ist selbstverständlich, aber diese Glasuren können wirklich auch mal im "Wohnzimmer" verwendet werden. Sobals die glasierten Objekte trocken sind, sollten sie an einen berührungsfreien Ort aufbewahrt werden, wenn sie nicht gleich in den Ofen wandern, das ist natürlich klar.
Wie bereits gesagt entscheidet das jeder selber, aber eben nicht jeder hat eine Werkstatt oder einen eigenen Raum, deswegen auf das kreativsein zu verzichten fänd ich sehr traurig und genau dafür gibt es Firmen wie Botz, Welte, Spectrum usw. die Glasuren für diese Nutzung (und eben auch dem entsprechend hohen Preis) anbieten.

Liebe Grüsse und hör nicht auf zu schaffen
Claudia

[Andreas33]

Danke Claudia, das beruhigt mich etwas.
Gibt es etwas schriftlichte von den Firmen für Flüssigglasuren, wo ich etwas nachlesen kann? Ich habe schon großen Respekt vor den gesundheitlichen Gefahren.
Trotzdem werde ich das glasieren in der Wohnung vermeiden und höchstens im größten Notfall eine Ausnahme machen, aber so einen Notfall habe ich wohl nie. Ich werde erst einmal etwas aus Ton in der Wohnung machen, das sind in erster Linie kleine Figuren, die ich mache und das geht in der Wohnung. Und wenn ich den Ofen voll damit bekomme, vielleicht 100 Stück, dann ist es wohl schon Frühling

[nicht mehr angemeldet]

Hallo vorsichtiger Andreas,

30.10.2014 15:32:
Bei Botz bzw beim Händler werde ich mich mal erkundigen.

Botz schreibt auch dir:

Sicherheitsdatenblätter mit allen relevanten Informationen zu unseren Produkten können Sie bei Ihrem Fach-Händler anfordern.
http://www.botz-glasuren.de/anwendungen ... icherheit/
(Unter HOME ganz oben als Sprache DEUTSCH anklicken, danach -> GESUNDHEIT & SICHERHEIT)

Etwas Courage!
Es scheint, als bliebe dir sonst alternativ zum Verzicht nur AT und Baldrian,

nix für ungut,
Ulrike