kalkspatz e.V. - Keramik-Forum

Hallo zusammen,

Ist es möglich eine Sinterengobe, z B von bsz auf Geschirrkeramik aufzutragen?

Sind Sinterengoben giftig?

Gibt es außer BSZ Sinterengoben mit einem ähnlich großen Brennbereich.


Ich freue mich über Eure Antworten

Hallo Flora75,

eine schöne Sinterengobe, die bei 1200 Grad gut ausschmilzt kannst du aus 7 Gewichtsanteilen weißen Ton- oder Porzellanmehl und 9 Gewichtsanteilen Wollastonit anrühren. Dazu gibst du 5 bis 10 % Farbkörper je nach Geschmack dazu. Diese Rohstoffe sind nicht giftig, du solltest aber beim Anrühren darauf achten, dass du den Staub nicht einatmest

Diese Sinterengobe kannst du problemlos auf den rohen, trockenen Ton auftragen, beschütten, tauchen, wie auch immer. Zwei mal mit einem weichen, gut satten Pinsel gleichmäßig betupfen ohne den Pinsel zu ziehen ergeben auch schon eine ziemlich gute Oberfläche.
Sinterengoben brauchen nicht über glasiert zu werden.

schönen Gruß
Maria

Hallo Maria,

Super, ganz lieben Dank.

Lieben Gruß

Hallo zusammen,

bisher habe ich mich noch nicht an selbstgemischte Sinterengoben gewagt, möchte das aber nun angehen.
Das von Maria beschriebene Rezept (danke dafür Maria) ist für 1200 Grad brennbar. Könnte ich diese Engobe auch bei 1230 Grad brennen?
Sinterengoben benötigen normaler Weise keine Transparentglasur.

Kann ich diese Engobe auch auf den geschrühten Scherben auftragen? Würdet Ihr eher halbfettes Tonmehl hierfür verwenden?

Danke für Eure Erfahrungen,

lieben Gruß

Hallo Flora,
Letztendlich musst du das alles ausprobieren.
Diese Sinterengobe aus Ton und Wollastonit habe ich schon bei 1200 problemlos gebrannt, aber nicht höher. Wegen der Beschaffenheit könnte ich mir aber vorstellen, dass das geht, außerdem kannst du ja noch an den Mengenverhältnissen etwas ändern. Probenreihen machen.

Wenn sie zu dick aufliegt, neigt sie zu Abrollern und an den Kanten platzt sie auch gerne ab, aber das letztere häng auch wieder damit zusammen welche Masse du verwendest.

Es führt kein Weg daran vorbei Versuche zu machen, aber das ist normal.

Schönen Gruß
Maria

Deine weiteren Fragen:
Ob eine keramische Oberfläche „giftig“ ist, kann
Man nicht allgemein beantworten, es hängt von den Inhaltstoffen ab und ob sich diese aus der Glasschmelze wieder chemisch herauslösen lassen, z. B. durch Säure. Darüber gibt es einiges hier im Forum und auch viel Literatur.

Um einen möglichst ähnlichen Ausdehnungskoeffizient zum keramischen Körper zu bekommen (Abroller/Abplatzer) nimmt man am besten die gleiche Masse als Grundlage für die Engobe.