feinblasige Transparentglasur

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sophia.v
Beiträge: 14
Registriert: Mittwoch 25. März 2020, 10:23

feinblasige Transparentglasur

Beitrag von sophia.v »

Hallo liebes Forum,

ich verwende für meine glänzende transparent Steinzeugglasur (1240) folgendes Rezept von Linda Bloomfield:
Kalifeldspat 34
Calciumboratfritte 14
Kreide 11
China Clay 13
Quartz 23
Dolomite 5

Prinzipiell bin ich mit dem Ergebnis ganz zufrieden allerdings befinden sich in der Glasur ganz kleine feine Bläschen. Sie ist trotzdem glatt und es sind keine Bläschen an der Oberflächen. Allerdings ist es optisch, bei genauerem hinsehen, nicht so schön, v.a. wenn ich es mit anderen transparenten Glasuren vergleiche. Es sind leider auch schon Haarrisse (ich denke bei zu dickem auftragen der Glasur) entstanden.
Hat jemand eine Idee wie ich diese kleinen Bläschen in der Glasur wegbringe. Vlt. den Quarz Anteil etc. erhöhen?

Danke und schöne Grüße,
Sophia
Laborfuerdesign
Beiträge: 176
Registriert: Samstag 3. September 2016, 16:21

Re: feinblasige Transparentglasur

Beitrag von Laborfuerdesign »

Soweit ich das verstanden habe, deuten diese kleinen Bläschen auf eine hohe Viskosität der Schmelze hin. Ausserdem verwendest du Kreide in deinem Rezept. Der Rohstoff verliert mehr als 40% seines Gewichts als CO2, welches durch die zähe Glasur an die Oberfläche muss. Ich denke mal eine längere Haltezeit alleine wird das Problem nicht lösen. Ich würde a) gucken wie ich die Viskosität senken kann, Quarz hilft dir hier nicht weiter. Und b) mal die Kreide durch Wollastonit ersetzen. Entweder empirisch versuchen, oder mit Glasurrechner z.B. www.glazy.org.

Wenn du ausserdem auch Haarrisse bekommst, dann musst du eh an das Rezept ran. Ich würde das Magnesium rausschmeissen, dass mit dem Dolomit kommt und stattdessen lieber ein bisschen mehr Calcium in Form von Wollastonit reintun. Mehr Bor, weniger von dem Kalifeldspat (hier liegt der Haarriss-Hund begraben) und dafür mehr Quarz. Aber egal wie viel du rechnest, um Tests auf deinem Ton, bei deiner Brennkurve, wirst du nicht herumkommen. Wenn du langsam abkühlst, vor allem unterhalb von 850°C dann pass auf wegen Trübung durch Calcium-Silikat Kristalle. Ist aber wahrscheinlich bei dem Rezept noch nicht gegeben.

Das willst du vielleicht nicht hören, aber wenn diese Glasur "lediglich" ein glänzendes Transparent ist, dann kannst du dir das ganze Mischen auch für deine speziellen Glasuren aufheben und die 1290 von Carl Jäger nehmen. Die ist super billig und völlig problemfrei. Keine Blasen, keine Haarrisse, lässt sich gut einfärben. Lediglich die Oberflächenspannung ist recht hoch, also dünn auftragen... aber je höher du brennst, desto weniger problematisch ist das.

Viel Spass, so oder so :-)
sophia.v
Beiträge: 14
Registriert: Mittwoch 25. März 2020, 10:23

Re: feinblasige Transparentglasur

Beitrag von sophia.v »

Danke für die Antwort, ich werde einmal versuchen die Kreide zu ersetzen.

Die Transparent Glasur 1290 von Carl Läger ist auch ein guter Tipp - Danke. Leider wohne ich in Österreich und die Versandkosten von Carl Jäger betragen 27 Euro nach Österreich, dass ist mir dann leider zu teuer, wenn ich noch nicht weiß ob die Glasur für mich gut passt - Schade
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