Töpfermarkt-Gebiete

In desem Forum sollen alle Profikeramiker mögliche Märkte beschreiben. Auch kritische Stimmen sind durchaus erwünscht. Marktveranstalter können und sollen sich hier aber ebenso melden.
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Pit
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Töpfermarkt-Gebiete

Beitrag von Pit »

Nun da Hille schon wartet...
Und es nicht wirklich zum Meißen-Thread gehört, hier meine Anfrage bzw. Anregung zum Austausch.
Da ja wir hier irgendwie ohnehin nicht unsere Top-Märkte preisgeben (es geht auch um Existenzen zum Teil), könne wir uns evl. soweit einigen, das man grob sagt wo es lohnt zu verkaufen?
Touristenhochburgen, Autostädte, Kulturstädte, historische Orte, Bundesländer...?

Ich selber habe festgestellt, das man das Gebiet Kassel-Hannover-Mönchengladbach (also so ungefähr dieses dreieck incl. Ruhrpott + Köln) gar nicht erst aufsuchen muss. die Küsten sind ok... In Ostdeutschland ist viel Verständniss für meine Arbeit und die Preise - aber nicht immer das Geld da. Bayern ist auch oft ok. Berlin mega krass schlecht...

Habt ihr auch grob so ein Schema, nach dem ihr die Märkte vorsortiert? Also wenn man so gar keine Info über bestimmte Orte hat? Nach welchen Kriterien sucht ihr neue Märkte? Oder bleibt ihr euern Märkten immer treu (auch wenn sie mies sind)?
hille
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Beitrag von hille »

Hallo Pit,
ich fahre auch nur in ca. 2 St. Umkreis. Bei mir unbekannten Märkten versuche ich immer so viele Infos wie möglich im Vorfeld zu kriegen, am besten funktioniert das über Kollegen. Im Unterschied zur Anonymität hier im Forum ist es auf Märkten doch sehr oft gut möglich, sich auszutauschen. Ich habe in dieser Hinsicht sehr positive Erfahrungen gemacht (z.B.: Da mußt du dich unbedingt bewerben und wenn das klappt, dann schläfst du aber bei uns!) und halte es auch für sehr wichtig, in dieser Hinsicht zusammenzuhalten. Aber, wie schon gesagt, wenn man die Menschen (und ihre Ware) persönlich vor sich hat, ist es wirklich was anderes. Wenn ich auf diesem Wege nichts erfahren kann, dann schaue ich nach solchen Gesichtspunkten wie Engagement und Professionalität der Veranstalter, natürlich auch nach Preis und Zeitaufwand. Regionale Unterschiede gibt's mit Sicherheit auch, den schlechten Ruf von Köln kann ich bestätigen, während die Aachner Ecke ganz gut ist. Ich bin übrigens nur selten auf Töpfermärkten, meistens auf KHW-Märkten. Ich bin den Märkten unterschiedlich treu. Richtig mies kann man nicht noch mal machen, aber wenn's eigentlich schön und gut gemacht war, dann probiere ich den Markt schon öfter mal. Wenn ich mich aber als Aussteller schlecht behandelt fühle, da bin ich ganz empfindlich, da geht's bei mir um's Prinzip, die sollen sich dann andere Dumme suchen.
Hille
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Pit
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Beitrag von Pit »

von der anreise zeit und entfernung weiche ich gerade etwas ab. warum nicht 200 km mehr fahren, wenn ich dort 500 euro an einem wochenende mehr bekomme? 30 cent den kilometer??? ja so kann ich nicht rechnen. müsste man, aber ich tue es nicht.
eh fraglich, was in zukunft mein alter T4 diesel an steuern frisst? oder ob man im sommer in bestimmte städte da noch hinein kommt?
mag nur nicht mehr ein ganzes wochenende rumstehen und mit 400 euro heimfahren. habe wie immer meine stamm-märkte gebucht und fülle nun die freien wochenenden auf mit mir unbekannten märkten. will nicht sagen wahllos. aber schon nur nach bauchgefühl.
und dann natürlich nach den bedingungen. wie gesagt: bis 150 euro maximal. und nicht wie bei der "gilde" das ich schon im alten jahr 50 euro anzahlen muss oder son zeugs... kann mein geld nicht monatelang verborgen.
hille
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Beitrag von hille »

Hallo Harry, hallo Pit,
sind wir mal wieder ganz unter uns, offensichtlich fährt sonst keiner auf Märkte (oooooder?). Wollte mich vor drei Jahren mal nach Frechen bewerben, da habe ich mich echt geärgert. Anmeldeschluß 15.1. und ab Mitte Dezember bis Mitte Januar läuft im Veranstalterbüro ein AB, wegen Weihnachtsferien ist das Büro leider geschlossen! Da war dann die Bewerbungsfrist leider, leider verstrichen, super organisiert, wirklich! Anfang März bekam ich dann außerdem doch noch die Unterlagen zugeschickt, die nochmals groß hervorhoben, daß man sich nach dem 15.1. nicht mehr zu bewerben braucht :lol: Eine Kollegin sagte mir aber, ich solle mich nicht grämen, es sei auch nicht sooo doll mit den Umsätzen dort. Aber dies ist nun wieder eine Information aus 2. Hand.
Zum Thema Kosten denke ich, jeder BWLer schlägt sowieso die Hände überm Kopf zusammen, wenn er unsere Kalkulationen anguckt, ohne Selbstausbeutung funktioniert es nicht. Aber gerade darum ist es wichtig, trotzdem irgendwo eine Grenze zu ziehen. 400€ am Wochenende rauben einem auf Dauer einfach nur die Energie, daher wünsche ich dir, Pit, viel Glück auf deinen Reisen. Aber dieee Region, die's wirklich bringt, die existiert wohl leider nur in unseren Träumen. Ich werde mich dieses Jahr mehr um Standgestaltung und Profilschärfung bemühen, ich hoffe, damit noch was zu erreichen.
Hille
madame Alexis
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Beitrag von madame Alexis »

Hallo ihr drei,
und alle die mitlesen...
Ich fahre auch Märkte, und zwar so ziemlich alles was sich bietet, soll heißen,von kleinen privat organisierten bis zu größren professionellen Khw-Märkten.(bloß keine Hobby-Bastel-veranstaltungen) Mein Gebiet ist der Norden, so Großraum Lübeck-Hamburg. Ich hab so grob gesehen zwei Erfahrungen gemacht: 1. Touristen kaufen mehr als die Einheimischen, 2. kommt es nicht soo sehr auf den Markt an sondern eher auf die Ware. Das klassische Geschirr wird zwar immer noch gerne in die Hand genommen, gekauft wird aber dann doch lieber ne Vase mit nem Gesicht drauf..muß grade krummen Pötte mit den Schnaupen nach innen denken...eben das, was so richtig auffällt und irgendwie besonders ist.
Von einigen Ausnsnahmen abgesehen glaube ich nicht, das es sich lohnt mehr als 100-200 kilometer zu fahren. Aber das Gras ist grüner auf der anderen Seite des Zaunes...
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Pit
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Beitrag von Pit »

aber nur so läufts... du musst entweder gnadenlos billig anbieten (kann man nicht selber herstellen) - oder absolut einzigartig und neu.
ab diesem jahr werde ich einige märkte mit handelsware bestreiten. zuerst muss ich überleben. da spielt alle töpfer-ehre keine rolle. kenne händler die machen schon mal an wochenenden 8 bis 10 tusen euro auf großen stadtfesten. einfach mal augen zu und das zweimal im jahr durchziehen, dann kann man den rest des jahres schön weiter seinen töpper-kram machen... :)
ich werd ab diesem jahr mal mehr fahren. am ende kackt die ente - mal sehen was bleibt?
hille
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Beitrag von hille »

Hallo,
oooh, ein vierter Diskutant! 33% Steigerung! :wink:
Ich habe da mal einen anderen Gedanken. Wie sieht es denn eigentlich mit unseren Fähigkeiten als Verkäufer aus? Also, wieviel Anteil am Verkaufserfolg hat die Ware überhaupt? Wenn es einem guten Verkäufer gelingt, den Leuten die unmöglichsten Dinge anzudrehen, wie man doch immer wieder beobachten kann, müßte es doch eigentlich auch einen Weg geben, gute Keramik zu verkaufen?
Zum Thema Billigware, Handelsware: Es gibt mit Sicherheit verwerflichere Möglichkeiten, sein Geld zu verdienen, aber ich denke, man muß sehr gut aufpassen, daß man sich seine Kundschaft damit nicht endgültig verdirbt. Dann haut das mit dem Töppern während des Rests des Jahres auch nicht mehr hin. Hast du, Pit, mit deinem entweder-oder ja eigentlich auch gesagt. Ich habe für mich persönlich die Entscheidung getroffen, lieber noch ein paar Schritte auf dem Weg des Einzigartigen zu versuchen. Aber ich muß auch keine Familie ernähren.
Hille
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Pit
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Beitrag von Pit »

ich werde das dann schon trennen. doch nun steht man auf einem markt und niemand kauft... dabei sind drei tage gebucht. dann räume ich doch die beiden nächsten tage andere ware dort hin und schere mich nicht darum, was die kundschaft denkt...
ich bleibe ohnehin bei der ware im keramischen sektor. osteuropa und asiatische produktion zwar, aber immerhin keramik. das lässt sich sogar auch an ein und demselben stand kombinieren. ich habe nicht DEN stammkunden. interessierte denen es auffällt das man nur "handelt", werden sicher sogar nachfragen.
und selbst bei handelsware, muss man ebenso sehen das man ware nimmt, die ebenfalls ankommt. es wird also etwas sein womit ich selber mich identifizieren kann. und die qualität muss ebenso stimmen.
wenn ich halt im jahr dann einige euros mehr in der kasse habe, ermöglicht dies mir das ich meine eigenen keramiken weiter produziere und nicht eines tages taxi fahre... denn ich möchte nicht meine keramik im akkord schrubben. dann geht mir zu viel lebensqualität verloren und das sieht man dann meinen produkten an.
hille
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Beitrag von hille »

Also ich merke es doch deutlich in der Kasse, ob ich an einem Tag gut oder schlecht drauf war. Natürlich gibt es Situationen, da kann man machen was man will, es funktioniert nix. Und wenn ein Markt schon gut anläuft, dann ist es auch einfach, guter Stimmung zu sein. Ursache und Wirkung sind da nicht immer so klar zu trennen. Aber trotzdem.
Das möchte ich übrigens auch gerne sehen, wie Pit dann die Keramik aus'm Wagen verkauft. "Was glauben sie wohl, was sie für ihre 10€ hier bekommen, meine Herrschaften? Einen Krug, nein! Eine Schale, nein! Eine Tasse, nein! All das zusammen kriegen sie hier für ihr Geld, und halt, ich lege auch noch diese wunderschöne Vase dazu, ja da sind sie platt, meine Herrschaften!" Oder so ähnlich... :wink:
Hille
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Pit
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Beitrag von Pit »

und wer mich in natura kennt, lacht nochmehr. denn meine verkaufsstrategie ist die absolute ruhe. ich rede kunden also grundsätzlich nicht an. nur wenn sie blickkontakt suchen. mit mikro und vom podest aus: no way! *rot anlauf*
dann doch besser einfach die kasse und packpapier offen hinstellen. die kunden sollen selber aussuchen, geld in kasse legen und es sich auch selber einpacken.

man muss eben am besten einen selbst-läufer im programm haben. da kann man als verkäufer nichts falsch machen.
aber da das am thema der diskussion vorbei geht, sag ich da mal nichts mehr. mal schauen was 2007 bringt. ich werd touristenorte vorziehen und die eine oder andere ostdeutsche stadt mit meiner ware beehren. wittenberg, weimar, potsdam, görlitz... gibt ja genug schöne feste...
marei
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Registriert: Mittwoch 28. September 2005, 12:17

Beitrag von marei »

will euch mal nicht alleine lassen. ich komme gerade von der totalen marktpleite. kunsthandwerkermarkt mit händlern. dazu kam noch ein ordentlicher sturmschaden! dieser markt wurde mir wärmstens empfohlen! doch von 400€ konnte ich nur träumen :( ! und ich weiß nicht was ich falsch gemacht hatte (abgesehen vom sturmschaden!) stand nett gemacht blumen mit drauf, ordentlich angezogen, nett gelächelt und die leute nicht vollgelabert! ich habe immer das gefühl wenn man sie anspricht hauen sie immer schnell ab! man muß die mischung finden! bewudert wurde meine keramik, aber davon kann man ja nicht leben. ich weiß jetzt nicht was der fehler war. die händler, die hobbykunsthandwerker, ich oder der markt an sich. wie sind die töpfermärkte? hier find ich es ja schon mal gut das man als hobbytöpffer nicht drauf kommt, doch ich habe das gefühl das selbst der gelernte töpfer schwierigkeiten hat durch die juri zu kommen (170 bewerber auf 40 plätze). und den guten ksh markt habe ich auch noch nicht entdeckt, zumindest den ohne die hobbybastler! gibt es soetwas? wenn die guten märkte nicht verraten werden wollen, kann man mir als markt anfängerin zumindest einen tip geben welche kriterien ich beauchten muß? vielen dank marei
hille
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Beitrag von hille »

Hallo Marei,
mein Mitgefühl! Pleiten gibt's natürlich immer, trotzdem sind sie immer wieder bitter. Märkte mit Händlern (ganz schlimm) und Nicht-Profis (meistens auch ein Problem) kannst du wirklich bis auf wenige Ausnahmen vergessen. Märkte ohne Bewerbungsverfahren taugen meistens nichts. Dummerweise sind das natürlich die, auf die man als Markt-Anfänger recht problemlos draufkommt. Es gibt selbstverständlich KHW-Märkte, die die gleichen Anforderungen stellen, wie reine Töpfermärkte, aber da stellt sich natürlich das Problem, daß stark ausgewählt werden muß, da es immer viel mehr Bewerber als Plätze gibt. Da beißt sich dann die Katze in den Schwanz. Trotzdem, es hilft alles ja nix, man muß sich einfach bewerben, bewerben, bewerben. Ich kann dir nur von mir erzählen, irgendwann hatte ich dann doch den Fuß in der Tür und schaffe es nach ein paar Jahren auf ca. drei Viertel der Märkte, für die ich mich bewerbe. Ich habe letztendlich immer gedacht:"Ihr Schweine, ich bin euch nicht gut genug!?! Ihr werdet noch drum betteln, daß ich zu euch komme! Muß ich eben noch besser werden." Weniger dramatisch ausgedrückt, versuche die Enttäuschung zu verarbeiten und stecke weiterhin all deine Energie in deine Arbeit. Mit der Zeit bekommt man auch eher so ein Gefühl für Märkte, kann sie daher besser beurteilen. Und versuche viele Freundschaften in der Marktszene zu schließen, da kann man sich immer noch am besten gegenseitig weiterhelfen.
Hille
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Pit
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Beitrag von Pit »

ich fahre im jahr glaube ich auf 2 oder 3 töpfermärkte. das bewerbungszeugs hat mich auch genervt und nervt mich auch heute. und ich kenne ja die umsatzzahlen von kollegen bzw von früher (für meinen chef). bis auf drei oder vier (töpfer)märkte in deutschland ist das nichts besonderes!
ich fahre auf märkte mit händlern und mit hobbyleuten. kein problem.
der vorteil bei diesen festen: du kommst problemlos drauf. als selbst herstellender kann der veranstalter seinen markt mit dir aufwerten. das weis er. und du weist es auch.... da holt man sogar fette rabatte raus, wenn man gut verhandelt.

wichtig ist wie gesagt der ort bzw die gegend.
die sachsen und die bayern sind wirklich top! thüringen, sachsen/anhalt die hessen teilweise sind auch ok. dann gibt es einzelne städte und gebiete die auch toll sind. beispiel potsdam. da gibts 3 mal im jahr nen markt für 10 euro standgebühr. touris ohne ende... da kann man kaum pleiten haben. also touristen sind ein wichtiger faktor! gemütliche städte mit flair sind gefragt. oder weinfeste... (meißen, radebeul, rhein/mosel)

toll als töpfermarkt ist auch immer neuburg/donau (für mich gewesen). mir aber 35 euro zu teuer... und da der veranstalter das nicht einsah - muss er ohne mich auskommen. :wink:
im sommer kannst du hoch nach rügen. da ist fast jeden tag irgendwo ein hafenfest etc... oder in saßnitz am hafen kann man immer stehen. ich sag nur: touristen...! zudem macht wohl der "herbert (schwalb)" da oben immer noch kunsthandwerker-märkte. ende juli meist.
man kann definitiv auf stadtfesten in den ostdeutschen städten gut geld verdienen. halle, leipzig, wittenberg, dresden, chemnitz, bautzen.... da geht was! dazu gebiete wie bodensee, schwarzwald usw....

und: handle einfach auch. warum nicht 20% ware dazukaufen und gut daran verdienen? geld stinkt nicht und man braucht die kohle um weiter das zu tun was einem spaß macht.... solange es passt. habe neulich neben mir eine frau stehen gehabt... die hat doch tatsächlich mit einem 4 m stand und ukrainischer keramik in 2 tagen 4 scheine gemacht. was da real hängen bleibt, davon träumen wir doch so ziemlich alle.

abends wenn dann die besoffenen feierleute unterwegs sind, mach ich meinen stand bei unter 20 euro/h zu und trinke + feiere einfach mit...

ich hoffe ich habe mich nicht zu sehr geoutet... :roll:
hille
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Beitrag von hille »

Also meine Erfahrungen sind, vor allem was Stadtfeste und Touristen angeht, ziemlich anders, vielleicht spielen da regionale Mentalitäten eine Rolle. Auf der Kirmes wollen die Leute trinken und Spaß haben, das Mitschleppen von Keramik erweißt sich bei diesem Vorhaben doch als hinderlich.
Ansonsten gilt für alle Veranstaltungen, auf denen Händler und Hobbyhandwerker stehen, daß diese nunmal gnadenlos das Preisniveau drücken. Ist ja auch logisch, die einen haben wunderschöne Gewinnspannen, die anderen machen's eh zum Spaß und müssen nichts dran verdienen. Die Kunden haben von all dem keine Ahnung, warum sollten sie auch darüber nachdenken. Wenn ich da nun mit meinen Raku-Unikaten danebenstehe, dann finden die Leute die zwar toll. Aber wenn sie für's gleiche Geld am anderen Stand drei Stücke kaufen können, dann denken sie, das sei ein besseres Geschäft. (Mir fällt bei der Gelegenheit ein Sandsteingießer ein, der schon öfter mein Standnachbar war. Der sagt zu den Leuten: Heben Sie mal! Sehen Sie, da kriegen Sie was für Ihr Geld! :cry: ) So lästig die Bewerbungsverfahren und Einschränkungen bei reinen Profi-Töpfer- bzw. KHWmärkten sind, sie sind geradezu lebensnotwendig. Das sind doch die einzigen Veranstaltungen, wo man noch eine Chance hat, wenn man nicht die Billigschiene fahren möchte. Und die Märke mit dem besten Ruf, wie eben Dießen und Oldenburg z.B., die werben auch offensiv genau damit, daher haben die ihren Ruf.
Hille
madame Alexis
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Registriert: Mittwoch 9. März 2005, 17:06

Beitrag von madame Alexis »

Ich stimme Hille zu und möchte noch anfügen, daß auf Stadtfesten, Hobbykunsthandel etc. Märkten auch überwiegend die Leute (Kunden) sind, die keine Ahung haben oder sich keine Gedanken über die Preisunterschiede machen, geschweige denn über Qualitätsfragen...10 Euro für ne Tasse sind zuviel , aber für Currywurst-Pommes 5,50 hinlegen....nee, danke. Da sind die ausgesiebten Töpfer und Kunsthandwerker märkte echt ganz anders! Völlig anderes Publikum, die zum Teil weite Anfahrten in Kauf nehmen und mit dem Vorsatz ankommen, sich was schönes zu gönnen...und allein das drumrum wertet dien eigenen Stand schon auf, genauso wie ein Stadtfest ihn abwertet...und außerdem sitzt das Geld auf ddem LAnd, nicht in der Stadt, das hat mir mal jemand gesagt, der sich da auskennt... :wink:
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