MARKTKOSTEN

In desem Forum sollen alle Profikeramiker mögliche Märkte beschreiben. Auch kritische Stimmen sind durchaus erwünscht. Marktveranstalter können und sollen sich hier aber ebenso melden.
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xTIFFANYx
Beiträge: 12
Registriert: Dienstag 8. Mai 2007, 22:59
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MARKTKOSTEN

Beitrag von xTIFFANYx »

Hallo meine Lieben
Da viel über die Kosten Diskutiert wird möchte ich hier nochmals meine Erfahrung bekannt geben.

Wie Ihr bereits wisst bin ich selbst Kunsthandwerkerin (Glaskunst und Keramik) und Veranstalte seit heuer auch Märkte im Freien.

Über die Ausstellung in meinem Ort habe ich schon mal geschrieben aber hier nochmals zur Erinnerung
Bei Gemeinde (die ein Budget für das Kulturreferat hat) verstehe ich nicht wieso die Kosten so hoch sind.
Ich organisiere eine Handwerksausstellung bei uns im Ort für 25 Aussteller und daher weiß ich dass diese Ausstellung ca. € 7.000,-- kostet.
Die Kosten stellen sich aus 25.000 Postwurf an Haushalte, Postgebühr für die Ausschreibung, Druck der Postwurfsendung, Plakate, Transparent über die Strasse, Fernsehwerbung im Regionalfernsehn, Strom, Heizung (findet im November statt) Saalmiete. Die Standgebühr beträgt für 3 Tage € 70,--
Das sind bei 25 Ausstellern € 1750,--, den Rest zahlt also die Gemeinde. Dazu muss ich sagen ich Organisiere diesen Markt komplett alleine und habe keinen Cent davon. Ich brauche nur keine Standgebühr bezahlen.

Nun habe ich Heuer, das erste Mal in einer Gemeinde in meiner Nähe einen Markt Organisiert und habe dafür eine Standgebühr von € 100,- für 3lfm verlangt.
Gekommen sind insgesamt 12 Aussteller wovon 3 einen Stand mit 1 lfm hatten. Da konnte ich keine € 100,-- verlangen. Also gesamt habe ich € 1.080.-- kassiert.
Die gesamten Kosten für den Markt (Ausschreibung, Benzin, Platzgebühr, Marktabgabe, Wachdienst, Werbung, Drucken der Ausschreibung und Plakate, Telefonkosten, Strom ect.) betrugen aber € 1724,--.
Mit einem Wort ich zahlte die teuerste Standgebühr von € 644,00 überhaupt.

Nach dieser Erfahrung musste ich meine Kosten für die Standgebühren stark ändern, denn leider kann ich es mir als Kunsthandwerkerin wo 4 Künstler mitarbeiten und davon leben nicht erlauben so einen Verlust zu riskieren.

Nach meinem Wissen (fahre ja selbst auf viele Märkte) verlangen die meisten Veranstalter einen Fixpreis und die Aussteller stöhnen über die Preise.

Ich organisiere Märkte mit minimal 10 bis maximal 40 Ausstellern.
Damit aber die anfallenden Kosten (sind von Ort zu Ort verschieden) auf jeden Fall gedeckt sind habe ich eine Staffelung der Preise errechnet.

Ich habe die Standgebühr jetzt so geändert, dass je mehr Aussteller desto weniger muss man bezahlen. Standgebühr bis 3lfm kosten jetzt
Bis 10 Aussteller € 160,00
11 – 15 Aussteller € 150,00
16 – 20 Aussteller € 140,00
21 – 25 Aussteller € 130,00
26 – 30 Aussteller € 120,00
Ab 31 Aussteller € 110,00
Jeder weitere lfm kostet € 30,--.

Die Keramiker & Kunsthandwerker die sich bis jetzt bei mir gemeldet haben. findet meine Standgebührenregelung in Ordnung und als gut.
Einige Kunsthandwerker haben mich angerufen, ob Sie jetzt die Aussteller finden müssen, da möchte ich hier nochmals betonen, das ich selbst so an die 800 – 900 Keramiker & Kunsthandwerker meine Terminliste Ende Jänner Anfang Februar von mir bekommen.
Sicher kenne ich nicht alle Keramiker & Kunsthandwerker die auf Märkte fahren und ich habe nichts dagegen wenn Ihr meine Liste an Kollegen weitergebt aber wenn nicht ist es mir auch Recht.
Immer wieder werden neue Leute meiner Liste zugefügt.
Da ich noch neu bin als Veranstalter, wird es noch etwas Dauern bis einige mir Vertrauen und sehen, das ich die Organisation Korrekt mache. Für Verbesserungen habe ich immer ein offenes Ohr.

Mich würde gerne Eure Meinung zu meiner Standgebühr hören.

Liebe Grüße an alle
Susanne
Kann ich nicht - gibt es nicht, wenn ich will kann ich alles
hille
Beiträge: 1198
Registriert: Donnerstag 24. August 2006, 10:29

Beitrag von hille »

Hallo Susanne,
da du ja unternehmerisch denken mußt als private Veranstalterin, ist es klar, daß du nicht auf den Kosten sitzen bleiben kannst. Also was bleibt dir anderes übrig? Ich vermute sogar, daß viele eher den hohen Preis verlangen würden, und wenn dann viele Anmeldungen kommen, den Rest als Gewinn verbuchen. Ich denke, genau wie ins Marktfahren wächst man auch ins Veranstalten mit der Zeit rein. Schlappen inbegriffen. Ob dein System funktioniert, wird nun auch von den Umsätzen der Aussteller abhängen. Auf einen preiswerten Markt, der nix bringt, fährt man ja auch nicht nochmal.
Hille
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Pit
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Registriert: Mittwoch 16. März 2005, 22:56
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Beitrag von Pit »

was es kostet muss auch umgelegt werden....
ich als keramiker entscheide dann ob mir der preis schmeckt oder nicht. und dementsprechend kommen halt die leute. am ende muss die gebühr auch in einem gesunden verhältniss zum zu erzielenden umsatz stehen (ist wohl klar).
wie du deine preise und warum machst - ist mir "rille". ich sehe am ende nur eine zahl... :roll:
aber evl. ist ja bei deinen kosten noch einsparpotential? so seiten wie www.flyerpilot.de kennst und nutzt du? und ob es postwurfsendungen bringen?
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Pit
Beiträge: 386
Registriert: Mittwoch 16. März 2005, 22:56
Wohnort: im wilden Osten

Beitrag von Pit »

ich hab ganz und gar die 10% dabei im kopf... aber bei 15% würde ich auch nicht weinen. selbst 20% sind bei manchen märkten ok. aber jeder prozentpunkt darüber ist ruinös.
dann ist es besser ich gebe die ware in ein geschäft zum betriebspreis. bleibe in der werkstatt an dem wochenende, spare sprit, standgeld etc... und mache nen ruhigen. da stelle ich easy noch was für 100 euro her und stehe von der bilanz am ende besser da.
so handhabe ich das mittlerweile mit dem töpfermarkt in neuburg/donau. da hatte ich zuletzt 30% standmiete vom umsatz... und da war ich nach ner vorsichtigen umfrage bei einigen kollegen noch gut bedient.
um das mal in zahlen zu sagen:
standmiete 180. umsatz ca. 600. fahrtkosten ca. 100. bleiben in meiner tasche = 320 übrig.
da gebe ich die ware (welche ich dort für 600 verkauft hätte) doch für ca. 400 zu meinen kunsthandwerkerläden. bleibe in der werkstatt und stelle da nochmal was für 100 her (also gaaaanz easy weekend mit 2,3 bierchen dazu). bleiben mir 500 und viiiiiel weniger stress, statt ein wochenende rumzukutschen, auf- abbauen, vielleicht noch stau, regen oder nörgelige kunden.
Früher hat das dort mal gepasst... aber eben schon länger her.
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