2008

In desem Forum sollen alle Profikeramiker mögliche Märkte beschreiben. Auch kritische Stimmen sind durchaus erwünscht. Marktveranstalter können und sollen sich hier aber ebenso melden.
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Pit
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2008

Beitrag von Pit »

ich will positives lesen!!!!

seht ihr trends? was wird gehen?
also ich werde echt hart an meiner präsentation arbeiten. und mehr gießware reinnehemen. dazu werde ich richtig teure große stücke versuchen.
kerzenleuchter für 7,- oder teelichthalter für 4,- fliegen raus.

scheiß (sorry) märkte wie töpfermärkte in meißen oder schweinfurt ----> fliegen. lieber neue orte probieren. werde noch mehr märkte in meine tour aufnehmen.
neue orte, neue gegenden. das hessische und der bodensee-raum lockt mich etwas.
weiter einige anspruchslosere märkte. einfach um auch handelsware mit unterzubekommen.
habt ihr pläne fürs kommende jahr?
ändert ihr was? oder vertraut ihr darauf das alles besser wird...? mit den selben mitteln, waren, preisen, märkten, absatzwegen, denkweisen?
hille
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Beitrag von hille »

Ich will meine Raku-Arbeit weiter verfolgen. Obwohl man immer öfter hört: "Ach, Raku ist doch durch, macht doch mittlerweile jeder." Für den ganz normalen Bereich stimmt das sogar ein Stück weit. Aber ich habe nun schon zwei Arbeitstechniken im Raku entwickelt, die ich noch bei niemandem gesehen habe. Und die genau zu dem passen, was ich mit meiner Arbeit letztlich erreichen möchte, nämlich Stücke, die sehr komplex sind, die als Gefäß, als Form, als Oberfläche... etwas zu sagen haben. Woran ich arbeiten möchte und muß, ist, diese Aspekte dann aber auch den Menschen erkennbar zu machen. Bei einer Ausstellung kein Problem, wenn denn Leute kommen. Auf einem Markt schon viel schwieriger. Das hat dann auch viel mit Präsentation zu tun, aber auch mit Kommunikation.
Ich habe ein paar KHW-Märkte aussortiert, mich dafür auf ein paar "Töpfermarkt-Klassikern" beworben. Das heißt nun auch, daß ich für's kommende Jahr bei 50% meiner Marktbewerbungen mit recht hoher Wahrscheinlichkeit eine Absage kassieren kann. Mal sehen...
Also eigentlich will Pit ja nur Positives lesen, bei mir sind es nun doch eher "gemischte Gefühle". :wink:
Hille
Wassermann
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Beitrag von Wassermann »

HAllo!

Ja, ich will einiges ändern, und ich hoffe doch sehr, das das nur positives nach sich zieht!

Da demnächst mein Ausstellungsraum fertig ist will ich meine Märkte auf die nähere Umgebung konzentrieren und verstärkt den eigenen Laden bewerben.

Da meine Strategie mit den günstigen "Mitnahmeartikeln" auch nicht so aufgegangen ist, will ich mein Sortiment und am liebsten gleich den ganzen Stand verkleinern.

Ich muss dringend etwas "klarer" werden - ich habe dieses Jahr zu viele Ansätze auf einmal ausprobiert, das war nicht so schlau.
Das dumme ist nur, das ich noch so viele Ideen habe, die ich ganz dringend umsetzten will...

Hat hier irgendwer von dem Gerücht gehört, das 2008 der Januar 93 Tage hat?

Tschüß, Stephanie
Katrin 306
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Registriert: Donnerstag 19. Juli 2007, 12:03

Beitrag von Katrin 306 »

Hallo,
für mich waren die Märkte jetzt nicht so erfolgreich, schon gar nicht die die weiter weg waren. Also bleibe ich mal schön in der näheren Umgebung (so ca. 100km) und mache Werbung für mein Lädchen . Vielleicht nehme ich auch ein paar andere Sachen mit, mal sehen.
Um bessere Fotos im Internet muss ich mich kümmern, denn das läuft langsam an mit der Bestellerei übers Netz.
Ein Standbein sind ja bei mir eh die Kurse und da probier ich in den Februarferien mal einen "Familienkurs "- 1 Elternteil und bis zu 2 Kinder. (vielleicht mach ich das dann auch nie wieder). Und in die Mittelschulen zum "Ganztagsangebotsspass" gehe ich auch weiter, das sind sichere Einnahmen, auf die nicht verzichten kann.
Und ein paar neue Artikel sollen auch dazu kommen, denn die Stammkunden müssen ja immer wieder was neues entdecken können.
Naja, aber bis zum Wochenende mache ich noch Urlaub und Marktbewerbungen.
Gruss katrin
emden
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Registriert: Montag 12. November 2007, 19:55

Beitrag von emden »

Wenn man euch so hört, gegossene Mitnahmeartikel, Zukauf etc. möchte man euch die Lizens entziehen für die Teilnahme an Töpfermarkten.
Merkt Ihr nicht wie das nach Karusellbremser und Schlimmerem klingt. Mein Tipp; verkauft im Winter Würste und Glühwein und im Sommer Würste und Cola, funktioniert 100 %-ig !
Katrin 306
Beiträge: 80
Registriert: Donnerstag 19. Juli 2007, 12:03

Beitrag von Katrin 306 »

Hallo emden,
willste uns ein bisschen auf die Palme bringen :?:
Also ich habe mir da nix vorzuwerfen (Zukauf etc.) Mache alles selbst, muss halt jeder für sich selber entscheiden. Ich find das auch nicht sooo schlimm, denn wenn durch solche Sachen die Existenzängste gemindert werden können, ist das legitim.
Das mit den Würstchen hab ich mir auch schon überlegt, wenn da mal wieder eine Schlange stand und bei mir nicht. Aber das läuft einem ja nicht weg, kann man ja immer noch machen und dann hat man wenigstens was zu beissen, denn:
"Keramik ist hart, kann man nicht essen". :lol: :lol: :lol:
In diesem Sinne
Katrin
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Pit
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Beitrag von Pit »

@emden... da scheinst du einer dieser idealisten zu sein. einer der töpfer, die nicht einsehen wollen das unser beruf ausstirbt, bzw sich verändert. zugekaufte artikel hat so ziemlich jeder. und wenn es nur honiglöffel oder lederbänder sind. aber egal was wir auch tun - wir leiten eine firma. sind verantwortlich für den erfolg des kleinen unternehmens. welchen weg man da geht, bleibt jedem selbst überlassen. und man muss zumindest auch mal darüber reden. du hast deinen weg / deine ansichten. andere sehen es anders.
ich habe lange auch geglaubt - ausschließlich mit guter selbstgemachter ware zu bestehen. aber so eine sieben tage woche ist auf dauer hart. fünf tage macht man an der scheibe den buckel krumm. und auf dem markt sagen die leute an den anderen 2 tagen - es sei alles ja sooo teuer (obwohl man mit gerademal 25 euro stundenlohn kalkuliert). ich hatte 2007 so ein "a-ha erlebnis". zwei märkte in derselben stadt. selber platz, selbes wetter und schätzungsweise auch ähnliches publikum. erster markt: 150 euro umsatz mit meiner ware. da ich aber den zweiten markt schon gebucht und bezahlt hatte, bin ich wieder hin. aber es wäre doch volltrottelig so ein desaster zu wiederholen. also habe ich 20% vom stand für andere ware freigemacht. heimgefahren bin ich mit ca. 1000 euro. eine neben mir stehende töpferin aus berlin hat wieder mit rauchen angefangen. die war dem heulen nahe. der erging es wie mir kurz zuvor. sie kam auf 50 euro in zwei tagen. wie soll man davon leben?
mir soll mal keiner von den innungstöpfern kommen und blöd daherreden, wie ich meine firma zu leiten habe.
wenn ein anspruchsvoller markt ansteht, die marktleitung ahnung hat, das publikum ebenso - dann stelle ich mich gern da hin ausschließlich mit meinen waren.
und was ist gegen gießkeramik einzuwenden? gegen modelliertes wird nie so "rebelliert"? ist unser job es nicht - aus ton dinge herzustellen? ist doch egal wie. es gibt artikel die nunmal nicht rotationssymetrisch sind. und wenn man modell und gipsformen selber herstellt ist das für mich eine korrekte sache.

und genau dort setze ich 2008 wieder an. wenn ein markt mit anspruchsvoller keramik nicht läuft, stelle ich mich nicht hin und versauere. dann wird umdekoriert. ich gehe doch nicht raus um als "schaustand" zu fungieren. ich habe es mir einfach zu oft angesehen, wie andere leute geld verdienen. auch wurstverkäufer. ich bin quasie schon wurstverkäufer in deinen augen. auch wenn die wurst in meinem fall kunsthandwerk aus indonesien oder china ist, bzw meine gießkeramik. ich fahre damit wesentlich besser, als die kargen jahre ohne diese strategie.
wer von unserem job leben muss, kommt nicht umhin - auch mal neue wege zu gehen. die sind natürlich immer andere. wer die touristen jeden tag in der werkstatt hat - wird ganz anders agieren müssen... die schnell-lebige zeit zwingt zum umdenken. schon wegen der umweltzonen sind die zeiten vorbei, in denen man im ollen verrosteten bulli zum markt fuhr, um ne schöne zeit abends zu haben. so mit lagerfeuer und rotwein....
atelierdgt
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Beitrag von atelierdgt »

Hi Kollegen!

Ja, was soll ich schreiben? Ich kann Emden schon verstehen. Allerdings verstehe ich den Drang zu überleben von Pit auch sehr gut. Ich trenne meinen Laden und meine Märkte. Auf den guten Töpfermärkten nehme ich natürlich nur meine eigene Keramik mit ,aber bei mir im Atelier habe ich auch Ware von anderen guten Kunsthandwerkern. Ich habe auch eine gute Freundin, die mit Dekoartikeln handelt im "Shabby Chic" Look und wenn ich den Platz hätte würde ich auch Ihre Möbel und Co. mit Ausstellen und Verkaufen , in der Hoffnung, daß mehr Menschen in mein Atelier kommen wenn ich Ihnen mehr Auswahl biete.
Auf das ich den Satz: Ach sie haben NUR Keramik.....?! nicht mehr so häufig höre muß..... :lol:

Liben Gruß Connie
atelierdgt
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Beitrag von atelierdgt »

Hi !
Ich ich bin ähnlich schnell. Habe so circa 30 Märkte in Planung - wobei ich natürlich bei einigen nicht weiß ob sie mich nehmen, somit wird sich das noch etwas dezimieren. Am Ende werden so 25 - 28 Märkte bleiben schätze ich. Ich fahre bis zu 3-4 Stunden, weiter aber auch nicht.
Ja, wenn mir nicht 500 bleiben nach Abzug der Unkosten muß der Markt schon total gut und schön sein ( Mitaussteller etc) und sehr in meiner Nähe, damit ich da dann nochmal hinfahre.
Bin ehrlich gespannt was dieses Jahr so alles bringt.
Ich wünsch´Euch allen viel Erfolg auf Euren Märkten und Ausstellungen...

Lieben Gruß

Connie
Katrin 306
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Beitrag von Katrin 306 »

Hallo,
ja mit der Planung und Bewerbung bin ich durch. Nun das Warten auf die Zusagen... (schätze mal so 6-8 werden es werden plus kleinere Festchen)Beworben hab ich mich so für 12 Märkte in der Nähe, da hat Sachsen ja etliches zu bieten. Auf Umsatzsteigerungen hoffe ich natürlich, aber eure Ziele habe ich letztes Jahr bei keinem Markt geschafft. Ist aber gut zu wissen, was man dann als "Gut" bezeichnen kann.
In Magdeburg gibt es einen neuen Kunsthandwerkermarkt auf einer Burg (www.festungmark.de) Klingt ganz gut vom Konzept, ist mir aber irgendwie zu weit und zu früh (15./16.3.) Ist aber drinnen.
Na dann mal gucken, was das Jahr so bringt!
Katrin
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Milan
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Beitrag von Milan »

Jetzt will ich mal doch noch meine Erfahrung und Meinung zum Thema Märkte weitergeben:

Vergesst die Töpfer- und Kunsthandwerkermärkte, - zumindest als Haupteinnahmequelle für die Zukunft. Die Zeiten haben sich geändert, heute läuft kaum noch ein betuchter Kunde über den Markt und sucht sich Keramiken aus. Die haben alle keine Zeit mehr. Bei mir zeichnete sich schon 1991 das Fiasko auf den Straßenmärkten ab. Unter anderem durch die Öffnung nach bzw. für den Osten. Meine Kollegen mit preiswerteren Arbeiten hat es dann einige Jahre später erwischt. Mittlerweile hat sich der Markt "gesäubert", viele Quereinsteiger sind ausgestiegen, sogar für viele Händler lohnt sich der Aufwand nicht mehr. Es gibt noch viele weitere Gründe. So z.B. die Anzahl der Töpfermärkte und der Wahn eines jeden Veranstalters so viele Aussteller wie möglich zuzulassen, um sich größter Töpfermarkt nennen zu können. Kein Besucher kann diese Vielfalt aufnehmen!

Und nicht zuletzt die Qualität. Die Leute kaufen nicht mehr so viel, - und nicht mehr so gern von der (Töpfer-)Stange. Wenn schon etwas besonderes, dann etwas wirklich besonderes, sprich: Sonderanfertigung. Wer hat das nicht schon erlebt: Sie haben da eine sehr schöne Teekanne, wunderbar, - aber können Sie mir die etwas schlanker machen? und die Farbe vielleicht etwas mehr ins Blau hinein? etc....

Dann muß man also Sonderanfertigung anbieten und sich die entsprechend bezahlen lassen.

Und: Anbieten ohne Internet und die notwendigen Kenntnisse mit dem Kunden in Wort und Bild zu kommunizieren bringts auch nicht. Also am besten eine gute, informative Website in der auch ab und zu mal was neues steht und dafür die Märkte noch zusätzlich als Werbung benutzen. Aber so langsam auslaufen lassen....

Ich habe gut 20 Jahre Markterfahrung hinter mir, mit Höhen und Tiefen. In dieser Krise der letzten Jahre Markterfahrung bin ich 1999 angefangen meine Website über Tage, Nächte und Monate zu gestalten. Seit ich 2002 den allerletzten Markt hinter mich gebracht habe lebt es sich einfach viel entspannter. Und zwei Jahre später, ab 2004 habe ich in meinem Atelier keine Ladenöffnungszeiten mehr. Schild an die Tür: Atelier ohne feste Öffnungszeiten. Bitte telefonisch Termin vereinbaren.
[img]http://www.milan-keramik.de/L.jpg[/img]
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atelierdgt
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Beitrag von atelierdgt »

Hi!
Ich seh´das ähnlich wie Harry. Mein Atelier hat nicht die beste Lage im Ort und somit bin ich sehr auf die Märkte angewiesen um zu überleben.
Am besten läuft´s auf Töpfermärkten. Langfristig bin ich aber auf der Suche nach Räumlichkeiten in einer besseren Lage, damit ich auch noch im fortgeschrittenen :wink: Alter überlebe und dann nicht mehr auf 25 - 30 Märkte krauchen muß.
Die Suche ist schwierig aber endmutigen lasse ich mich nicht. In diesem Jahr lebe ich 10 Jahre von der Keramik und frage mich auch andauernd wie.... :lol: aber ich seh´noch nicht unterernährt aus und fühle mich auch noch ganz lebendig.
Internet ist super - nur habe ich sehr wenig Ahnung von PC´s und auch nicht die Kohle für den Fachmann. Kommt aber bestimmt auch noch. Ich suche halt nur noch den Fachmann, der für Keramik arbeitet 8)

Gruß Connie
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Milan
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Beitrag von Milan »

Harry hat geschrieben:schön für dich, daß du dir alles so leisten und erlauben kannst!......

....Ich hätte gerne nicht so viel Mutlosigkeit in der Szene. Ich bin zwar nicht so markterfahren, aber im letzten Jahr hatte ich doch bei 40% der Märkte eine 4stelligkeit und war damit zufrieden. Die Produkte waren allerdings " outside of the box"....
Harry
Hallo Harry,

ich habe nicht gesagt, dass ich (immer) wunschlos glücklich bin!

Eine vierstellige Markteinnahme ist ja auch wirklich noch ganz in Ordnung. Aber es geht doch auch um uns, um mein und Dein seelisches Wohlbefinden. Es kann doch nicht sein, dass nur der finanzielle Aspekt zählt.

Warum hast Du diesen Beruf gewählt? Doch auch um Dich selbst zu verwirklichen. Und das geht doch flöten, wenn Du mit "outside of the box" Dein Geld verdienst.

Die Sonderanfertigungen mache ich z.B. sehr gern. Du hast Kontakt mit dem Kunden, Du hast eine herausfordernde Aufgabe und es liegt an Dir den Preis dafür festzulegen. Die Leute sind fasziniert, ihre eigene Idee umgesetzt zu sehen. Und ich wundere mich immer wieder, was die Leute dafür bezahlen. Aber andererseits auch nicht, wenn ich sehe, wie der "normale" Bürger (im Beruf, eigenes Haus etc) lebt und einkauft. Jeder normale Klempner, Fliesenleger, Autowerkstatt rechnet mit ca. 50-70 Euro Stundenlohn ab. Das ist genau der Satz mit dem wir auch arbeiten müssen. Ich ziele eigentlich auf noch mehr ab (Designer, Künstler, Grafiker, Werbeagentur), also so 100-120 Euro / Stunde.

Das kannst Du nicht auf Märkten verdienen!

Und es ist gerecht! Meine Arbeit und meine Beschäftigung damit ist andauernd, - während des Tages und Nachts träume ich manchmal auch davon. Ich habe nie Feierabend!

Und wie schon gesagt die seelischen Aspekte: Was brauchen wir? Freiheit, sich ausdrücken, Freizeit, bei sich (und dem Ton) zu sein, sich nicht anpassen müssen, nicht auf Kunden und Geld warten, auch mal spazierengehen, experimentieren mit Ton, Feuer usw., sich einen Scheiß um die Kunst scheren, offen für neue Techniken und was sich so sonst tut....
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Milan
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Beitrag von Milan »

...wo ich das heute morgen so nachlese, hinterlässt es doch beinahe den Eindruck als wollte ich unbedingt reich werden......

Also das werde ich mit Keramik wohl nie. Aber ich möchte mir nicht mehr auf Märkten den Rücken krumm arbeiten und das 12-15 Stunden am Tag. 4 bis 5 Stunden intensives Arbeiten müssen reichen. Man wird ja auch älter.... :?
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Pit
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Beitrag von Pit »

und ich im gegensatz liebe die märkte! ich mache das gern. im sommer - mit vielen ins gespräch kommen. kollegen als nachbarn. andere orte sehen. input bekommen....
dafür habe ich es gar nicht so mit den bestellungen. ich komme mir da vergewaltigt vor. also wenn der kunde 'schrutz' will. zum glück habe ich noch den mumm (finanziellen spielraum), sowas meist abzulehnen. andererseits genau wegen den bestellungen hat man ja seine webseite. aber bestellungen halten mich auf. nicht nur im tun, sondern im denken. so wie milan sagt - sogar nachts denkt er im traum an seine arbeit. davon abgesehen das ich kaum träume - drehen sich meine gedanken auch permanent um den job.
und diese aufträge schränken mich da ein. ich bin festgelegt. gut mittlerweile verlange ich in diesen fällen mehr. so ca. doppelten marktpreis. wenn kunde sagt : ZU TEUER - auch prima. wegen einer öllampe oder einem sparschwein mach ich mich nicht heiß. die haue ich zum nächsten markt ohnehin mit raus. mir wichtiger ich kann schwein oder lampe schnell herstellen und das genau dann, wenn ich dazu bereit bin.
kennt ihr doch auch? man kommt in die werkstatt und macht das wonach einem ist, oder was den nächsten ofen genau noch füllen würde. wenn ich in mir spüre, heute laufen große schüsseln - dann mach ich die an dem tag. wenn ich mich mies fühle, glasiere ich, mach gießware oder dinge die keine geistige und besondere körperliche anwesenheit fordern.
und das ist für mich auch freiheit... freiheit 2008
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