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Verfasst: Samstag 24. Februar 2007, 18:09
von Alfred Schließler
Grüß dich Harry,
Gesellenausschüsse werden von in Innungen gebildet siehe <google> HWO §68 ff.
Diese haben beratende Funktion und entsenden Beisitzer in den Gesellenprüfungsausschuß und Meisterprüfungsausschuss.
keine Gesellen = sozialversicherungspflichtige Mitarbeiter, kein Gesellenausschuss.
Will die Innung die Prüfungshoheit = Rechnungshoheit im Gesellenprüfungsausschuss, muss ein Gesellenausschuss gebildet sein.
Bei Kammerausschüssen, (Meisterprüfungsausschüsse werden vom RegPräsidium bestellt) werden mangels Masse auch Fachlehrer in den Prüfungsausschuss hereingenommen.
Gesellenvereine außerhalb der HWO - war mal Kalkspatz, sonst kenn ich nur die Schächte der Wandergesellen.
Alfred

Verfasst: Montag 26. Februar 2007, 17:21
von Falk
hallo harry,
ja es gibt auch bei den töpfern wandergesellen,jedes alte (oder auch nicht) handwerk kann auf die walz gehen,wobei die regeln immer gleich sind,sprich 3 jahre und ein tag + niemals näher als 50 kilometer in die heimat...
soweit ich weis gibt es zurzeit 6 (bald 7) scheibentöpfer/rinnen (2 pfer + 4 pferinnen) und zwei baukeramiker/innen (1 er + eine rinn) auf der walz.
ich selber bin einer der beiden scheibentöpfer und seit 1 1/2 jahren unterwegs.zur erkennung: wir tragen wie alle steingewerke eine beige oder graue kluft,ansonsten alles gleich schwarzer hut,schlaghosen...!
man kann als töpfer in einem schacht z.b. dem "freien begegnungs schacht" oder als baukeramiker auch bei den "rechtschaffenen fremden" reisen,oder so wie ich ohne schachtzugehörigkeit als "freireisender" wandergeselle.
ich glaube allerdings nicht das die schächte auch beisitzer für gesellenprüfungen stellen o.ä.
die kümmern sich mehr um das organisierte reisen und um ihre gesellen auf der strasse...
so weit,
einen lieben gruss
falk fremder&freier töpfer

Verfasst: Montag 26. Februar 2007, 22:14
von Falk
schönen abend harry,
also das mit der arbeit ist natürlich etwas schwieriger,da auch wir nicht ganz ohne das liebe geld auskommen und die situation eben nicht unbedingt rosig ist ,aber es gibt sie noch die gute arbeit und es reicht zum reisen,beissen,lernen und versicherung zahlen.und wenns mal nicht klappt in der töpferei wie z.b. in den unbeliebten monaten januar und februar dann kann man durch aus auch etwas vom ofenbauer oder auch vom zimmerermeister lernen-die können auch die zarten töpferhändchen mal gebrauchen.
reisen geht zufuss oder trampen jedoch ohne geld dafür auszugeben (die bahn könnt ich mir eh nicht leisten),handys haben wir auch keine ,die bringen einem auf diesem film auch nicht weiter.
ich gehe gerne auf märkte ,dort kann man die meister und meisterinnen mit samt ihrer keramik kennenlernen und der eine und die andere sagen ,wenn du in der gegend bist dann schau mal rein.ich habe eine e-mail adresse und wenn irgendwo tatsächlich mal not am mann ist kann ich auch mal schnell vorbei kommen und wenns dann nix mehr gibt bin ich schwubdiewub wieder weg.
man kommt nicht ganz so gut um die welt wie die bauhauptgewerke,da ich halt nicht meinen ofen und die scheibe im gepäck habe-aber lernen übers leben,über menschen und natürlich übers handwerk selbst kann man alle mal.
so nun erstmal allen eine gute nacht,
ich schaue gerne wieder hier rein,bei fragen-gerne fragen!
lieben gruss
falk f&f töppa

Verfasst: Dienstag 27. Februar 2007, 12:08
von Falk
also die bannmeile ist nicht dazu da das ich meine familie nicht mehr haben darf.sie ist viel mehr dazu da,dass man sich übt im "auf den eigenen beinen stehen" also das man nicht nach hause rennt wenn das geld mal ausgeht oder man sich ne grippe einfängt.
im ernstfall könnte mich aber niemand daran hindern meine sterbenskranke oma noch einmal zusehen oder ähnliches.die ganze geschichte ist halt schon lange keine pflicht mehr (sonnst wäre ja jeder meister hier auf tippelei gewesen),deswegen könnte ich natürlich jeder zeit nach hause gehen um in den genuss von mamas kochkünsten zukommen.
kontakt zur familie habe ich übers netz und ein anruf im monat schaffe ich auch meistens...getroffen haben wir uns auch (ausserhalb der bannmeile)
also das klappt schon...
meister kann ich mich jedoch nicht nennen-höchstens meister im landstreichern...
fix hin fix her
in kürze vielleicht mehr...nett ists hier
lieben gruss
falk f&f töppa

Verfasst: Mittwoch 7. März 2007, 13:41
von Falk
statt in betten in wäldern gebettet,ja ich hatte nur wenige ruh...
naja es heisst,man sollte für das fortkommen und für die unterkunft kein geld ausgeben.dem entsprechend kann einem alles passieren,einen schlafsack habe ich immer dabei,und ich bin mit wenigstem zufrieden...so habe ich von der bushütte bis zum hilton kaum etwas ausgelassen,ich habe aber auch einige sommermonate zwischen wald und wiesen geschlafen...oder zum beispiel auf dem letzten töpfermarkt in Diessen durften wir bei den netten menschen vom kalkspatz im zelt schlafen,was ganz grossartig war,weil wir uns so ganz locker und ohne gepäck umsehen konnten.
wir schlafen da wo wir dürfen oder wo es eh keinen interessiert,
man kann fragen aber man sollte nicht klagen-ich mag auch nichts annehmen was mir nur ungern gewährt wird-eine frage ist keine klage und immer recht freundich :lol:
grüsst
falk fremd&freier töpferling

Verfasst: Mittwoch 25. April 2007, 18:53
von Beatbach
Hallo Falk,
da ich mir auch vorstellen könnte, nach meiner Lehre auf die Walz zu gehen, kannst du mir sagen, wo man da infos drüber bekommt? Es gibt ja so Vereinigungen, aber wie mir bisher scvhien, was das eher für alle möglichen Handwerke, nur nicht für Töpfer.
Vielen Dank, Beatbach

Verfasst: Donnerstag 17. Mai 2007, 15:26
von Falk
moin beatbach,
von wo kommst du denn?also es gibt verschiedene wandergesellen "vereine" sogenannte schächte-also als scheibentöpfer wäre der einzige schacht für dich der freie begegnungsschacht (fbs auch elefanten genannt) dort gibts es zur zeit eine reisende töpferinn die julica.
alle anderen reisenden töpfer die ich kenne reisen "frei" ,also ohne schacht zugehörigkeit (bis auf einen baukeramiker bei den rechtschaffenen fremden-scherben).ich bin auch also freireisender gereist-beides hat vor- und nachteile wie alles auf der welt...du solltest dich informieren,aber ich würde dir zum fbs und zu den freireisenden raten (axt&kelle ist auch eine feine truppe.aber die erwandern meines wissens nur die baauhauptgewerke...).leider ist das grosse frühlingstreffen (der freireisenden)dieses jahr schon gelaufen,dort kann man als interresent mit allenmöglichen gesellen quatschen und ein bischen landstrasse schnuppern.es gibt im sommer auch immer grosse solidarische sommerbaustellen wo man mitrocken kann und sich auch gut kennenlernen kann.
hier ein paar links:
tippelei.de--freireisenden seite mit links und so
stoimetz.de--steinmietzenseite mit guten links
und noch ein buch tip,ich weiss den autor grad nicht aber das buch heisst "mit gunst und verlaub" frag mal bei deinem buchdealer nach...

es findet dieses jahr auch eine grosse baustelle in hermanstadt/siebengürgen (rumänisch sibiu) statt zum stadtjubiläum-eine stadt mit langer wandergesellen tradition-dort wird es diesen sommer jede art von wanderndem handwerk geben und jede menge werkstätten (unteranderem auch eine töpferei)zum mitrocken geben!
wenn du da nähere infos magst bzw hin möchtest melde dich...schick ich dir!
eine frage noch,in welchem lehrjahr bist du den nun?
soweit so gut
liebe grüsse
falk einheimischer töppa

freireisend und frei reisend

Verfasst: Freitag 18. Mai 2007, 08:24
von ralf burger
Hallo Falk,
ich habe leider wenig einblick in das Schacht, bzw Wandergesellentum, bin aber selbst etwas mehr als ein Jahr völlig frei gereist, und habe gearbeitet. Ich kann die erfahrung nur weitergeben, dass es wunderbar auch ohne Verein/Schacht geht. Überall wo ich gefragt habe ob arbeit für mich möglich ist habe ich auch was gefunden. Für mich speziell war das die Türkei, Japan und Malaysia (aber da war es ehrlicherwiese mehr Urlaub als Arbeit).
MEine Grundvorraussetzung war, dass ich als Geselle davon leben können muß.
Ich habe weder eine besondere Kluft noch sonst was getragen, und mir auch keine Regeln auferstellt, ausser die dass ich eben Leben können muß von meiner Hände arbeit.

Sind nun die freireisenden die Du beschreibst so, oder eben doch aders? Das würde mich interessieren.

Ciao
Ralf

Verfasst: Samstag 19. Mai 2007, 10:56
von Falk
hallo ralf,
also die freireisenden wandergesellen stecken schon in einer kluft mit hut und stenz-wir haben uns glaube ich auch mal kurz gesehen letztes jahr in diessen (?).
ich ziehe meinen hut vor jedem der sich auf macht und sich der gewohnheit entraffen mag ,ohne kluft zureisen hat in der tat viele vorteile,kann aber an manchen ecken und kanten auch erschwerlicher sein-how ever-das reisen ist des töpfers lust-lieben gruss
falk