Drehrichtung Töpferscheibe??????

Benutzeravatar
Pit
Beiträge: 386
Registriert: Mittwoch 16. März 2005, 22:56
Wohnort: im wilden Osten

Beitrag von Pit »

danke charlie für die angebotene hilfe... nur ich glaube das ist zu spät bei mir :roll:
habe keine probleme beim drehen. jetzt will ich nicht behaupten das ich nichts mehr lernen muss. aber gerade das groß-drehen brauche ich weniger. solche gefäße lohnen sich bei mir wirtschaftlich nicht. tonverbrauch, brennraum und arbeitszeit stehen in keinem verhältniss zum dem, was ich verdiene wenn ich "normale" dinge aus meiner kollektion fertige.
zudem ist mein ofen nur 57cm hoch - so das groß dann letztenendes doch nicht so groß wäre...
Abrasol
Beiträge: 193
Registriert: Samstag 11. März 2006, 14:12
Wohnort: Chiang Mai - Nordthailand

Beitrag von Abrasol »

Wen "Großdrehen" trotzdem interessiert, wenn's auch nur zum anschauen ist:

Bin neulich auf diese französischsprachige Seite gestossen, wo schön bebildert ein "Trick7" gezeigt wird, auf den ich eher nicht alleine gekommen wäre. Maître Thierry FOUQUET "vergewaltigt" hier gleich 50 kg Ton auf der Drehscheibe!

http://perso.wanadoo.fr/smart2000/tournage_50kg_A.htm

PS: am Ende der Seite auf "Suite en seconde page :" (Fortsetzung auf der zweiten Seite) klicken, es geht nämlich noch weiter...

Für Diejenigen die's Französische nicht scheuen, - auf der Homepage wird noch weiteres "Ungewöhnliche" geboten, Bauanleitung für einen Gasbrenner, oder eine Spritzkabine mit (kenne den Fachausdruck jetzt nicht) "Um-riesel-wasser".... etc, etc... :wink:
nicht mehr angemeldet

Beitrag von nicht mehr angemeldet »

Jaja, diese Riesenpötte zu drehen, fand ich immer, ist die Hölle. Musste für meine Gesellenprüfung auch ein, für meine Verhältnisse, ziemliches Monster drehen. Man kann sich auch dadurch helfen, wenn man wie ich kein Berserker ist, dass man vorher schon einen Aufsatz dreht, ihn abnimmt und beiseitestellt. Dann dreht man die Form mit der halben Menge zur halben Grösse hoch, setzt den vorher gedrehten Aufsatz auf, verstreicht alles gut, zentriert ihn, und dreht dann die ganze Chose fertig. Spart Kraft, vor allem, wenn man sie nicht hat für solche Massen, wie ich :)
Sabine W.
Beiträge: 53
Registriert: Montag 10. Oktober 2005, 16:03

Beitrag von Sabine W. »

Hallo Pit,

ich habe mich nochmal beobachtet beim Drehen und mußte zu meiner Verwunderung feststellen, daß ich auch den linken Daumenballen nutze zum Herunterdrücken! Allerdings wird er recht bald (so ab 600g Ton) vom rechten Daumen unterstützt, wobei auf dem unteren Gelenk ziemlich viel Druck und Zug ist und ich mir's dadurch wohl arg überstrapaziert habe bei den großen Mengen an der Meisterschule. Der Ton dort war auch viel zu hart, würde ich mir heute niemals mehr antun, hatte es blöderweise als gegeben akzeptiert und nicht bedacht, daß es vielleicht nur deshalb war, weil sich die waschechten Schwaben wohl gerne ein bißchen quälen.... Und nun ist für immer der Wurm drin, wie's aussieht, tut andauernd weh jedenfalls. Habe daher Deine Methode ausprobiert, aber da fehlt mir irgendwie die Führung, der Ton fängt an zu schlagen und bildet diese unschöne Pilzform, die man ja nun gar nicht haben will! Gibt's da noch einen Trick??? Momentan versuche ich halt, dem Spruch "Das mache ich doch mit links!" zu folgen bei allem, was besagtes Gelenk beansprucht... Bei der Glasurzange geht's, aber beim Abdreheisen nicht, da sich die Drehrichtung meiner Töpferscheibe nur mit größerem technischen Aufwand ändern ließe (um nochmal auf das Ausgangsthema zu kommen...).

@Ulrike:
Was hattest Du denn für ein riesiges Gesellenstück, daß Du's zweiteilig drehen mußtest?! Mein Krüglein jedenfalls ist 31 cm hoch mit 'nem 20cm Bauch und das muß damals ausgereicht haben. Jetzt nimmt er sich neben den anderen Stücken wie ein Mini aus, hab' mich damals aber auch sehr gequält mit ihm, lag wohl an meiner verkürzten Ausbildungszeit (ist eben alles eine Frage der Übung...) und fast völlig fehlender Betreuung dabei.
Na da hättest Du an der Meisterschule auch Deine Freude gehabt - meine Vasen waren aus 20kg (die anderen beiden Mädels haben gar 30kg auf die Scheibe gepackt), die Schalen aus 10-15 kg... Bin ich auch echt nicht für ausgelegt. Und daß das alles nur eine Frage der Technik sei, kann ich nicht bestätigen - ist zwar viel, aber eben doch nicht alles!

So einfach, wie Du das zweiteilige Drehen beschreibst, finde ich es nun auch wieder nicht! Ist doch schon recht fummelig, die beiden Durchmesser halbwegs gleich zu drehen, das untere nicht zuviel und nicht zu wenig anzufönen, beides aufeinander zu zentrieren, gut miteinander zu verbinden, dabei keine Luft einzuschließen, eine gleichmäßige Tonverteilung hinzukriegen und eine gute Gesamtform, finde ich jedenfalls! Und was mich am allermeisten dabei stört, ist die Erfahrung, daß man zumindest bei dichtgebrannten Stücken am Schluß wohl so gut wie immer die Nahtstelle noch sieht. Was ich auf eine stärkere Verdichtung des Tones durch den Druck des aufgesetzten Teiles zurückführe, weil es selbst dann auftritt, wenn ich das lederharte Stück von innen und außen abdrehe und die Wandstärke fühlbar gleichmäßig ist. Also ich empfinde diese buckeligen Stellen als äußerst unschönen Bruch in den sonst sehr klaren Linien meiner Gefäße und wenn ich's bei anderen sehe, die mit völlig welligen, großen Teilen prahlen, denke ich oft einfach nur: Groß ist nicht gleich schön... Und der Bedarf an Schirmständern in der Bevölkerung ist ja auch nicht so hoch. Obwohl dann und wann so ein großes (schönes!) Stück schon Klasse ist - schon alleine dieser Raum, den es einnimmt! Und viele Glasuren wirken auf großen Flächen erst so richtig.

Gute Nacht!

Sabine
Benutzeravatar
Pit
Beiträge: 386
Registriert: Mittwoch 16. März 2005, 22:56
Wohnort: im wilden Osten

Beitrag von Pit »

also zum zusammensetzen hmache ich das wie folgt: zuerst natürlich das obere stück drehen. den durchmesser oben aufschreiben. den oberen rand ohne übermässigen spannring. das abschneiden und wegstellen. dann der untere teil. der obere rand auch ohne spannring, dafür aber mit ner art runder nut gedreht. da der übergang wirklich meist zu sehen ist durch die verdickungen der spannringe - sieht man das da weniger. ist das obere teil dann aufgesetzt (ohne föhnen eigentlich) - mache ich ein kleines loch in den boden vom oberen teil (der ja nun verkehrt herum aufgesetzt wurde). die masse vom boden nutze ich sozusagen mit.
dann kann man formen wählen. wo ein absichtlicher spannungsumschwung ist. stell dir mal vor du drehst eine kugel ohne hals. oben auf setzt du dann eine einfache röhre (ok ok, die kugel sollte man wohl doch vorher fest trocknen). dann drehst du die obere röhre zu einem passenden hals. das heisst, die nahtstelle der tonteile kommt an eine stelle, wo ohnehin sich die form ändert. das sieht im nachhinein niemand!

wenn du bei meiner "methode" zu zentrieren probleme hast - wo hast du in dem moment die rechte hand? die muss in dem moment halt alles auffangen. bei mir ist in dem moment der rechte ellenbogen am beckenknochen und die rechte hand drück so bei "kurz vor sechs" gegen den ton. die drückende linke hand auf 3 uhr glättet oben und übt den druck aus - welcher für den daumen zu viel wäre. unterstützung durch den rechten daumen kannst du ab einem großen durchmesser des klumpens ja ohnehin vergessen....
Antworten